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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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BlackBerry einschaltete, fielen ihr zwei Dinge auf. Erstens machte der Akku allmählich schlapp, und zweitens hatte Aidan ihr eine E-Mail geschrieben.
    Liebe Shelley,
    ich wollte mich nur kurz für die ausgezeichneten Berichte bedanken, die Sie uns geschickt haben. Wir alle hier sind von Ihrem Einsatz sehr beeindruckt. Die überarbeiteten Auszüge in den Blogs haben wahre Begeisterungsstürme ausgelöst, und wir hatten viele Anfragen von Reportern, die wissen wollten, wer Sie sind und ob es sich um wahre Geschichten handelt.
    Aufgrund der Auszüge und des großen öffentlichen Interesses konnten wir einige neue Anzeigenkunden gewinnen.
    Also machen Sie weiter so.
    Aidan.
    Shelley klappte das Gerät zu und setzte sich aufs Bett. Das Lob ihres Chefs schmeichelte ihr zwar, aber sie konnte den Triumph wie immer nicht richtig genießen. Nein, sie musste es sich verderben, indem sie wegen ihrer eigenen Beichte wieder in Panik geriet. Ihre bisherigen Artikel waren so gut gewesen, weil sie auf Tatsachen beruhten. Wie sollte sie da mithalten? Sie wusste, dass sie die anderen enttäuschen würde.
    Falls sich ihre Geschichte als der absolute Schrott erwies, würde die Gruppe sie in Stücke reißen. Die Klinik interessierte sie nicht, doch sie betrachtete die übrigen Kursteilnehmer inzwischen als Freunde. Wie würden sie es aufnehmen, wenn sie herausfanden, dass sie sie belogen hatte? Shelley versuchte, den Gedanken beiseitezuschieben, und schickte eine kurze E-Mail an Briony.
    Hallo, Brie. Hoffentlich hast du deinen Vibrator gefunden. Brauche Infos über BDSM-Kerker in London und New York. Was Letztere angeht, versuch die Adressen von Underground-Clubs im mittleren Manhattan, Eastside, rauszukriegen. Brauche sie dringend für die Story. Danke.
    Shelley beschloss, sich den Rest der morgendlichen Sitzung zu sparen und sich stattdessen ein ruhiges Plätzchen zu suchen, um die Geschichte aufzuschreiben, die vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen würde als die anderen. Deshalb wollte sie Verity mitteilen, sie habe sich den Magen verdorben und brauche frische Luft. Als sie die Rezeption anrief, meldete sich Sandra, die, wie vorauszusehen gewesen war, nicht die Spur von Mitleid aufbrachte.
    »Sie sollten etwas besser aufpassen, was Sie in den Mund stecken.«
    Shelley verdrehte die Augen und rief sich die Statur der Krankenschwester in Erinnerung. »Ich denke, das ist ein Ratschlag, der für uns beide nicht das Schlechteste wäre. Und jetzt geben Sie bitte meine Nachricht weiter.«
    Shelley lächelte. Sie gefiel sich in ihrer neuen Rolle als verruchte Shell. Vielleicht würde sie nach ihrer Rückkehr ins Büro ja weiter die Zicke spielen. Aber wem wollte sie etwas vormachen? Am Telefon war es einfach, jemanden herunterzuputzen.
    Shelley schlenderte über das Klinikgelände. Es war ein sonniger und windiger Tag, der sich ausgezeichnet für einen Spaziergang im Freien eignete, um die stickige Krankenhausluft aus der Lunge zu vertreiben.
    Sie umrundete das stattliche Anwesen, passierte den verglasten Anbau, der den Pool und den Fitnessraum beherbergte, und steuerte auf die Nebengebäude zu. Dort wurde sie von Dr. Galloway überrascht, der gerade aus einem Seiteneingang kam. Offenbar war das hier die Drogen-Entzugsklinik.
    »Ach, Ms. Carter«, meinte er mit einem breiten Lächeln.
    »Shelley, bitte«, erwiderte Shelley. »Dr. Galloway, ich glaube, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.«
    »Wofür denn?«
    »Ich war gestern in Ihrem Büro schrecklich unhöflich zu Ihnen. Sie haben mir unter den gegebenen Umständen völlig vernünftige Fragen gestellt, auf die ich ausgesprochen unangemessen reagiert habe. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an, Sir.«
    »Keine Ursache«, entgegnete Dr. Galloway mit einer leichten Verbeugung. »Sie müssen sich wirklich nicht entschuldigen. Ungeachtet der Umstände kann ein solches Gespräch für eine Dame sehr peinlich sein. Ich denke, ich bin es, der wegen meines mangelnden Einfühlungsvermögens um Verzeihung bitten sollte.«
    Shelley fragte sich, wie lange sie diese Komödie à la Jane Austen noch durchhalten würden.
    »Übrigens lautet die Antwort nein.«
    Dr. Galloway lächelte schief. »Na, das freut mich aber«, sagte er.
    Will er etwa mit mir flirten? , fragte sich Shelley. Natürlich nicht. Dr. Galloway hatte, wie es schien, bemerkt, dass er zu weit gegangen war, denn er wechselte das Thema.
    »Ich war gerade bei einem Patienten, einem jungen Burschen, der leider in die falschen Kreise

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