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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Fisch.«
    »Liebstes Weib, dein Vater würde nicht im Traum daran denken, mir, deinem legalen Ehemann, Meister, Eigentümer und Herr zu sagen, daß ich dir keine Befriedigung geben solle. Und das ist es, was ich tun möchte, wenn du nur endlich deinen lieblichen Mund halten und dich auf meine Finger konzentrieren würdest.«
    Sie öffnete den Mund, um wieder zu schreien, doch sie fürchtete, der Kutscher könnte sie hören. Sie versank in Scham, so gedemütigt hielt sie still, während seine Finger ihren intimsten
    Teil liebkosten. Er hatte es bereits die Nacht zuvor berührt. Sie hatte da nicht so sehr protestiert, obwohl sie es ruchlos fand. Doch in der Dunkelheit der Bettkammer hatte sie sich stark gefühlt- ah, sie war nach Gretna Green durchgebrannt! Sie hatte nicht ganz erkannt... nicht gewußt, was er wollen würde... aber jetzt war es anders. Es war nicht stockfinster, es war taghell. Sie waren in einer Kutsche. Er sah sie an, sprach in leichtem Ton mit ihr, berührte ihren Bauch und andere Stellen, die noch tiefer lagen. Plötzlich spürte sie tief innen ein wunderbares Gefühl aufwallen. Ihre Hüften hoben sich seinen Fingern stoßweise entgegen.
    Sie starrte ihn verständnislos an und sah, daß der verdammte Lüstling sie anlächelte. Ein wissendes Lächeln, das Lächeln eines Meisters, selbstgefällig und zufrieden. Das war mehr, als sie ertragen konnte. Sie warf ihren Kopf zurück und schrie aus vollem Halse.
    Die Kutsche hielt ruckartig.
    Tonys Lächeln wich nicht von seinem Gesicht. Er half ihr auf, half ihr, die Kleider zu richten und wartete auf das Erscheinen des Kutschers am Fenster, was auch sofort geschah. Dessen Augen fielen auf Melissande, und sie ahnte, daß er wissen mußte, was ihr Ehemann ihr angetan hatte.
    »Geht weg«, schrie sie den hilflosen Mann an. »Ah, verschwindet!«
    »Ja«, sagte Tony leichthin und lehnte sich mit verschränkten Armen in die Polsterkissen. »Entschuldigung, daß meine Frau Sie gestört hat. Manchmal vergessen sich Frauen... Sie wissen schon.«
    Der Kutscher fürchtete, tatsächlich verstanden zu haben. Verlegen kletterte er eilig auf seinen Kutschbock zurück. Die Kutsche machte einen Satz nach vorne.
    Tony war still.
    Mit schnellen, unbeholfenen Bewegungen brachte Melissande ihr Äußeres in Ordnung. Sie war so wütend, verlegen und verwirrt, sie hätte ihn anschreien können, bis sie heiser wäre. Es fiel ihr schwer, hier mit ihm zu sitzen, aus dem Fenster zu schauen, nichts zu sagen und gelangweilt zu tun. Gelangweilt!
    Sie stülpte ihren Hut auf den Kopf und achtete dabei nicht auf ihre kostbare Frisur, die sicher einen nicht wiedergutzumachenden Schaden erlitten hatte. Sie zog ihren Mantel an und machte achtlos die Knöpfe in falscher Reihenfolge zu.
    Er sah sie an, noch immer ein Lächeln um den Mund.
    »Weißt du, Mellie...«
    »Mellie! Was für ein entsetzlicher Spitzname! Ich hasse ihn, er ist absolut fürchterlich und ich...«
    »Halt den Mund, mein Liebes.« '
    »Aber ich...« Sie sah etwas in seinen Augen, das ihr bisher in ihrem einundzwanzigjährigen Leben noch nicht begegnet war. Sie schloß ihren Mund und wandte sich ab, augenblicklich wissend, was nun kommen würde.
    »Wie ich schon sagte, Mellie, für dich verriet ich meinen Cousin. Sei’s drum, es ist kein Verrat, der die Seele zerstört. Du kennst Douglas nicht richtig und er dich nicht. Mein Gott, hätte er deine Spielchen während der letzten Tage gesehen, es hätte ihn völlig desillusioniert. Im Schutze der Nacht wäre er davongeschlichen, um dir zu entfliehen. Er hätte dich nicht nach Gretna Green entführt. Ich bezweifle, daß du vor drei Jahren mehr in ihm gesehen hast als einen gutaussehenden Mann, der deine Schönheit bewunderte. Die Ehre zwang ihn, dich zu verlassen. Er glaubte die Pflicht höher einstufen zu müssen, als die Angelegenheiten des Herzens. Ehrlich gesagt, er liebt dich nicht. Er erinnerte sich, daß er dich begehrte, dich bewunderte, und hatte gelacht und war hingerissen von deiner Sorglosigkeit, deiner scheinbaren Arglosigkeit, mehr nicht.
    »Weder damals noch heute liebte er dich. Seine Familie war es, die ihn unbarmherzig zur Heirat drängte, um einen Sherbrooke-Erben zu zeugen. In dir sah er seine Chance, seiner Familie den Mund zu stopfen und gleichzeitig ein hübsches Wesen zu ehelichen. Das hätte ihm weitere Londonaufenthalte und die Suche unter geeigneten Debütantinnen erspart.
    Selbst als ich wußte, daß ich dich haben würde, dachte ich an das Pro und

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