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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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England in Unehre verlassen und ist, wie er schreibt, auf dem Wege nach Amerika. Er hinterläßt immense Schulden, die mich in den Bankrott führen. Selbst Tonys Schenkungen können diese Schulden nicht begleichen. Ich überlegte schon, was zu tun ist. Ich dachte nach, sorgte mich, rang mit mir... doch nun glaube ich ein Licht am Horizont zu sehen.« Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ die Bibliothek. Alexandra starrte ihm sprachlos nach.
    In circa einer Stunde würden Tony Parrish und seine neue Vicomtesse Claybourn Hall erreichen. Er wußte, daß sie schmollte und es genoß, eine wahrlich göttliche Schnute zu ziehen. Er mußte lächeln. Er hatte ihr unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß sie in das Haus ihres Vaters zurückkehren würden und daß er die Dinge wieder richtigstellen mußte. Gefleht und gebettelt hatte sie, denn sie haßte ihre Schuldgefühle und wollte nicht mit der Nase darauf gestoßen werden. Sie hatte sogar an seiner Schulter geweint. Wunderschöne Krokodilstränen, wie er laut seiner frisch angetrauten Ehefrau gegenüber sagte, die sich daraufhin in einen heftigen Gefühlsausbruch steigerte.
    Er hatte nur gelacht. Außer sich warf Melissande ihre Haarbürste nach ihm, die er prompt zurückschleuderte. Sie war so überrascht von seinem Gegenschlag, daß es ihr die Sprache verschlug. Mit der Bemerkung, sie in zehn Minuten unten zu erwarten, verließ er den Raum. Eine weitere Bürste traf die geschlossene Tür. Nach elf Minuten war sie unten. Er hatte auf seine Uhr gesehen und die Stirn gerunzelt. Er sagte nichts. Sie hatte ihm gehorcht. Sie würde sich noch daran gewöhnen, ihm ohne Szenen, Wutanfälle und irgendwelchem Zaudern zu gehorchen.
    Sie fuhren in einer privaten Kutsche, die Tony von einem Stall in Harrogate gemietet hatte, um nach Gretna Green zu kommen. Dies war nun der zweite Tag seiner Ehe, und in einer Stunde würde er seinem neuen Schwiegervater gegenübersitzen, der ihn sicherlich erwürgte. Aber er mußte zurückkehren. Es gab keine andere Möglichkeit. Außerdem hatte er dem Herzog geschrieben, er käme zurück, um den Ehevertrag mit ihm zu besprechen, und um, so gut er konnte, Schadenersatz zu leisten.
    Er lächelte über den rundherum lieblichen Anblick seiner Ehefrau. Kein Zweifel, er begehrte sie sehr, jetzt in diesem Augenblick. Er brauchte nur ihre Hand zu berühren und begehrte sie schon. Er brauchte nur ihre Stimme in einem anderen Raum zu hören und begehrte sie. Er sah sie hochrot vor Wut und ihn anschreiend, und er begehrte sie. Sie so nah zu haben war schier unerträglich.
    »Zieh deinen Mantel aus«, forderte er sie auf.
    Melissande schmollte - schmerzlich zerrissen zwischen Schuldgefühlen, Verwirrung und Wut über ihren frischgebackenen Ehemann, der sie so rücksichtslos behandelte. Er hatte tatsächlich die Bürste zurückgeworfen! »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, zieh deinen Mantel aus.«
    »Mir ist nicht sonderlich warm.«
    »Gut so.«
    Mit einem mißbilligenden Blick öffnete sie die Knöpfe ihres Mantels. Er half ihr, ihn auszuziehen und schleuderte ihn auf den gegenüberliegenden Sitz. Seine Fingerspitzen berührten streichelnd ihr Kinn. Er hielt ihren Kopf und küßte sie zärtlich, ohne ihre Lippen mit den seinen zu öffnen.
    »Tony!«
    »Pst. Nimm dein Hütchen ab. Ich kann dich gar nicht richtig küssen mit diesem Quatsch auf dem Kopf. Außerdem drückt es dein wunderschönes Haar nieder. Schwarz wie die sündige Nacht ist dein Haar. Ich möchte fühlen, wie es durch meine Finger gleitet.« Da seine Aufforderung mit einem netten Kompliment verbunden war, ließ sich Melissande erweichen, nahm den Hut ab und warf ihn auf ihren Mantel.
    »Jetzt«, flüsterte Tony. Seine langen Finger hantierten an der durchgehenden Knopfleiste, die ihr Kleid vorne schloß. Sie zog den Atem ein und schlug ihm auf die Finger. »Wir sind in einer Kutsche, Tony! Es ist hellichter Tag! Um Himmels willen, du mußt aufhören damit, du...«
    Er küßte sie wieder und zog sie auf seinen Schoß. Seine rechte Hand bewegte sich unter ihrem Kleid ihr Bein entlang, höher, immer höher, bis er das nackte, zarte Fleisch ihrer inneren Oberschenkel berührte. Sie wand sich auf seinem Schoß, und er wußte, es war nur Verlegenheit und nicht Sprödigkeit. Er wollte sie, und er würde sie nehmen. Hier in der Kutsche, auf seinem Schoß, würde er tief in sie eindringen. Fast stöhnte er auf bei dem Gedanken. Sie kämpfte weiter, während er unter Küssen murmelte: »Du

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