Die Sherbrooke Braut
wirst jetzt stillhalten. Du bist meine Frau, Melissande. Du wirst sehr bald lernen, mir zu gehorchen. Ich will dich, und ich werde dich jetzt nehmen. Ich habe dich seit letzter Nacht nicht mehr berührt. Du warst Jungfrau und deshalb wund. Aber du hattest Zeit, dich zu erholen. Ich werde sanft zu dir sein. Ich möchte deine Brüste sehen, sie liebkosen, sie mit meiner Zunge schmecken. Du wirst nur deine Röcke heben. Ich werde in dich eindringen.«
Sie starrte ihn ungläubig an, preisgegeben den unvertrauten Dingen, wußte sie nicht, was sie sagen sollte. In der vergangenen Nacht hatte sie sich, ehrlich gesagt, schmachvoll gefühlt bei dem, was sie taten. Aber sie hatte dem verdammten Earl of Northcliffe gezeigt, daß sie sich weder von ihm noch von ih-rem Vater herumkommandieren ließ. Tony war reizend, er war galant, er neckte sie erbarmungslos und ließ sie nach mehr verlangen. Er faszinierte sie. Er war wie Quecksilber. Sie hatte bald seine Stärke erkannt, seine männliche Hartnäckigkeit, seine Arroganz. Sie hatte nie bezweifelt, daß sie ihn in den Griff bekommen würde. Immerhin hatte sie es bis jetzt bei jedem jungen Gentleman, der sich in ihrer Umgebung aufhielt, geschafft.
Seine Einführung in die Liebe war rücksichtsvoll gewesen. Sie hatte vage erkannt, daß er sehr erfahren war, doch konnte sie seine Finessen nicht würdigen. Sie fand die ganze Angelegenheit eher fürchterlich peinlich. Selbst die Dunkelheit, um die sie bat, hatte ihn nicht zurückhaltender werden lassen. Er hatte ihr nicht übermäßig weh getan. Was aber den Genuß am Liebesakt anbelangte, so bezweifelte sie ernsthaft, daß so etwas existierte. Ihr gefielen Küsse und Komplimente, sein boshaftes Lächeln, und vielleicht noch die Berührung seiner Zungenspitze an ihrem Ohr.
Und nun wollte er dieses männliche Glied in sie stecken. Sie sollte auf seinem Schoß sitzen, vollständig angezogen und doch nackt, während er sie liebte. Und all das in einer Kutsche!
»Nein«, sagte sie sehr bestimmt, »das werde ich nicht tun.«
Tony lächelte nur und bewegte seine Finger weiter nach oben, bis sie ihre Scham berührten.
Sie wurde blaß und stöhnte auf. Seine rechte Hand arbeitete an den Knöpfen über ihrer Brust. Sie schlug nach ihm, bis er mit seiner finstersten Stimme raunte: »Du bist meine Frau. Wie oft muß ich dich daran erinnern, Melissande? Ich weiß, du hattest wenig bis gar keinen Genuß letzte Nacht. Du warst Jungfrau, du hast geblutet, und das gefiel mir. Aber ich habe vor, das jetzt zu berichtigen. Du wirst diese Wonne von mir entgegennehmen. Du wirst stillhalten und aufhören, die schockierte Jungfrau zu spielen.«
Aber sie hörte nicht auf zu kämpfen, selbst als sie spürte, wie einer seiner langen Finger in sie hineinglitt. Sie schrie auf. Er küßte sie und hoffte, der Kutscher würde sie nicht hören.
»Eine entzückende Jungfrau, eine Schönheit und eine verwohnte Nervensäge«, sagte er leise, seinen Atem warm an ihrem Mund. »Das habe ich geheiratet. Ich beklage mich nicht. Noch bevor ich an der lieblichen Stelle hinter deinem linken Ohr knabberte, hatte ich eine klare Vorstellung von deinem Charakter. Aber ich werde dich schlagen, weißt du.«
»Das wirst du nicht! Nein, so etwas werde ich nicht zulassen! Hör auf, verdammt noch mal! Hör auf damit!«
»O ja, ich werde dich schlagen«, flüsterte er, während sein Daumen ihre Scham liebkoste. »Und ich habe nicht vor, aufzuhören. Du wirst sehen, ich werde mit dir machen, was ich will.« Sie war schön, wahrlich vollkommen, mit ihren vor Wut blitzenden Augen. Um ehrlich zu sein, sprach aus ihnen absolutes Unverständnis, da sie bisher niemanden wie ihm begegnet war. Sie versuchte, sich von ihm loszureißen. Er nahm seine Hand weg, um ihr Kleid und ihre Unterröcke hochzuheben. Er bog ihren Rücken nach hinten, so daß sie an seinen Arm gelehnt auf seinem Schoß lag. Sie trug schwarze Lederpantoffeln und schwarze Strümpfe, die gerade bis über ihre Knie reichten und von schwarzen Strumpfbändern gehalten wurden. Von dort bis zur Hüfte war sie nackt. Er sah auf sie hinunter und lächelte.
»Sehr schön«, sagte er nur und legte seine Hand auf ihren weißen Bauch. »Wirklich sehr schön. Ich neige dazu, dich zu behalten. Wärst du eine Forelle, ich würde dich nicht ins Wasser zurückwerfen. Nein, wirklich nicht.«
»Das kannst du nicht machen, Tony! Mein Vater wird dich zum Duell fordern. Er wird dir die Ohren stutzen, er wird - ich bin doch kein verdammter
Weitere Kostenlose Bücher