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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Freunde, Lord Whitehaven, beschrieben, ein alter Lebemann, der mich als Kind auf seinen Knien herumreiten ließ.«
    »Ich habe sie nie zuvor gesehen.« Alexandra bestaunte die Linien der nackten Frauen, jede einzelne in einer aufsehenerregenden Pose. »Das ist mein erster Besuch im Garten.«
    »In der Mitte des Gartens stehen Statuen nackter Männer und Paare. Großvater hatte offensichtlich Skrupel wegen der
    Kinderaugen und der Neugierigen. Die Statuen stehen gut versteckt. Mögen Sie Northcliffe?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Warum binden Sie Ihre Brüste?«
    Alex verschluckte sich fast an ihrer Zunge. Sie starrte ihn an und fühlte sich nackt wie eine Schnecke.
    »Verzeihung. Ich wollte Sie nicht kränken. Ich bin bekannt dafür, zu sagen, was ich denke, sofern ich denke.«
    »Woher wußten Sie?«
    »Ich kenne Frauen. Was immer sie tun, mich können sie nicht täuschen. Das Verhalten des schönen Geschlechts ist berechenbar. Nehmen Sie zum Beispiel Ihre schöne Schwester. Melissande wird sowohl die süßen wie die bitteren Seiten des Lebens noch kennenlernen. Sie wird ihre Spielchen mit Tony treiben, und er wird diese, natürlich in Maßen, erlauben und zweifellos genießen. Bereits jetzt kontrolliert er sie, ungeachtet seiner Vernarrtheit in sie.«
    »Sie mögen Frauen nicht?«
    Völlig überrascht sah Ryder sie an: »Gütiger Gott, ich könnte ohne sie nicht leben. Ich bezweifle, daß es noch etwas anderes gibt im Leben eines Mannes, das ihm so viel Freude bereiten kann wie ein Frauenkörper.«
    Alexandra schnappte nach Luft.
    »Tut mir leid, ich tat es wieder. Sie sind jung, Alexandra, aber Sie sind nicht zartbesaitet. Sie sind stählern, und ich wage zu sagen, Sie müssen diese Stärke bald einsetzen, sehr bald. Doch was wollten Sie von mir?«
    »Ich bin gekommen, Sie zu fragen, ob Sie glauben, daß Douglas unsere Ehe annullieren wird? Und was kann ich machen, damit Douglas noch etwas wartet und mir eine Chance gibt, bevor er es tut?«
    »Ich ahnte, daß seine Gedanken in diese Richtung gingen.« Ryder sah sie fest an. »Da Sie mich fragen, will ich Ihnen sagen, was ich denke. Douglas wird sicher sehr ernsthaft eine Annullierung in Erwägung ziehen. Douglas wurde sehr hart in die Zange genommen, um es mal so auszudrücken. Er ist verärgert, fühlt sich verraten und möchte Zurückschlagen. Er ist aber auch starrköpfig und uneinsichtig. Nachdem ich heute Ihre Schwester gesehen habe und auch gesehen habe, mit welchen Augen Douglas Ihre Schwester anschaut, glaube ich, die Zeit ist knapp. Wenn Sie ihn als Ehemann behalten wollen, schlage ich vor, steigen Sie in sein Bett und verführen ihn. Bleiben Sie so lange, bis Sie ein Kind erwarten. Die Frage der Annullierung ist dann aus der Welt.«
    Langsam erhob sich Alexandra und sah ihren Schwager sprachlos an.
    »Ich nehme an, daß Douglas schon seit einer geraumen Zeit keine Frau mehr hatte. Es ist gut möglich, daß er für Ihre Annäherungen zugänglich sein wird. Tun Sie es, Alex. Geduld ist keine Tugend in diesem Fall. Spielen Sie nicht Penelope.«
    Sie schob ihre zitternden Hände in ihre Kleiderfalten. »Ich weiß gar nichts von Verführung.«
    Ryder lachte. »Alle Frauen sind mit dieser Kenntnis geboren, meine Liebe. Ziehen Sie sich vor ihm aus. Ein wunderbarer Anfang. Sie verstehen etwas von Liebe, von Empfängnis?«
    Ein lauter Ruf erscholl: »Der Herr und Meister wünscht meine Anwesenheit. Er möchte mich vielleicht zurück nach London schicken.« Nach einer Pause sah er auf seine neue Schwägerin. »Ich denke, Sie haben Klasse, Alex. Jetzt ist nicht die Zeit, geduldig mit Douglas umzugehen; Sie müssen schnell handeln. Außerdem, wenn Sie klug sind, bestehen Sie darauf, daß Tony und Melissande noch etwas hierbleiben. Vergleiche bringen manchmal wundervolle Erleuchtungen, und mein Bruder ist nicht dumm. Verführen Sie ihn heute nacht; denken Sie nicht darüber nach, tun Sie es. Der Verstand eines Mannes kann gelenkt werden.« Ryder war sich wegen Douglas’ Verstand nicht so sicher, doch er wollte Alexandra nicht entmutigen. Damit verließ er Alexandra, die ihm verwirrt nachsah. Ihr Blick fiel auf den Garten, und sie beklagte seinen schlechten Zustand und den ihrer Ehe. Es juckte ihr in den Fingern, in dieser reichen, schwarzen Erde zu graben. Warum waren die Gärten so vernachlässigt? Die Rosen schrien danach, beschnitten zu werden. Sie mußte lächeln, nicht nur die Rosen, auch Douglas mußte gestutzt werden.
    Beim Dinner eröffnete Douglas den anderen:

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