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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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mit der anderen bedeckte sie ihre Scham. Es war eine lächerliche Geste, aber sie konnte es einfach nicht mehr ertragen, noch länger so unbedeckt und offen vor ihm zu stehen. Sein Desinteresse war offensichtlich, und es war so schmerzlich, daß sie es kaum ertrug.
    »Sie wissen, Alex«, sagte er, sie wieder ansehend, »daß ich Sie nicht nur wieder und wieder nehmen kann, ich kann es ebenso verhindern, daß Sie ein Kind von mir empfangen. Ich kann mich ohne weiteres von Ihnen trennen, bevor sich der ganze Samen in Ihnen ergießt. Ich bin kein Junge, ich bin ein Mann und kann mich beherrschen wie ein Mann. Schauen Sie nicht so verdutzt! Sie können nicht schwanger werden, wenn mein Samen Ihre Gebärmutter nicht erreicht. So kann ich frei nehmen, was mir geboten wird, und immer noch diese Ehe annullieren.« Er winkte ablehnend mit seiner Hand. »Wie auch immer, heute nacht, in diesem Augenblick, wo Sie vor mir stehen, mit nur Ihrer weißen Haut bedeckt, merke ich, ich habe kein Interesse. Sie sind nicht Melissande. Sie sind nicht die Frau, die ich wollte. Gehen Sie.«
    Alexandra fühlte sich über alle Maßen gedemütigt. Der Schmerz, der in ihr aufwallte, ließ sie nicht mehr klar denken. Seine Worte hinterließen das unendlich quälende Bewußtsein, versagt zu haben und ein Gefühl der Leere. Sie stand keinen Zentimeter von ihm entfernt, unfähig, sich zu bewegen. Sie war nicht so sehr verlegen, als mehr vernichtet. Er hatte sie abgelehnt, vollständig abgelehnt. Dabei war er nicht sonderlich brutal gewesen, eher sachlich. Er hatte seine Gefühle sehr deutlich gemacht. Obwohl er sie annehmbar fand, begehrte er sie doch nicht genug, um sie zu nehmen und wieder abzulegen. Er wollte sie um nichts in der Welt. Ryder hatte die Gefühle seines Bruders diesmal nicht richtig eingeschätzt. Ryder hatte sich geirrt. Da war nichts mehr, was sie tun konnte.
    Sie trat zur Seite, das Blut pochte wild in ihren Adern, sie rannte aus seinem Schlafzimmer.
    Douglas sah nur einen Schatten weißer Haut vorbeihuschen. Er hörte, wie die Verbindungstür leise geschlossen wurde, und saß unbeweglich da. Nach einiger Zeit stand er auf und hob ihr Nachthemd vom Boden. Er sah zu ihrem Zimmer, überlegte kurz und warf es auf seinen Sessel.
    Er wußte, was er getan hatte. Er wußte, er hatte sie wieder und wieder getreten. Aber, verdammt noch mal, er ließ sich nicht in die Enge treiben, er ließ sich nicht bestechen oder erpressen mit fleischlicher Lust. Nie würde er einer Frau erlauben, ihm zu diktieren. Er würde ihretwegen nicht den Verstand verlieren, nur weil sie ihren Körper zur Schau stellte. Doch da war dieser sonderbare Ausdruck auf ihrem Gesicht gewesen, als er zu ihr gesprochen hatte. Er fluchte, und der Schlafrock, den er von sich schleuderte, landete neben ihrem Nachthemd auf dem Sessel. Er fluchte noch immer, als er in sein großes leeres Bett stieg und sich unter seinem Laken verkroch. Sicher, sein Verhalten ekelte ihn an, aber er würde nichts zurücknehmen. Er würde tun, was er tun wollte, und er würde sich nicht zwingen lassen. Und mit Sicherheit nicht von einem achtzehnjährigen Mädchen, auch wenn es den schönsten Busen hatte, der ihm je begegnet war.
    Mitten in der Nacht wachte Douglas schweißgebadet auf. Regungslos blieb er liegen. Er hatte ein Geräusch gehört. Er wartete, hellwach und gespannt. Da war es wieder, dieses fremde Geräusch. Es klang wie eine Frau. Ein gedämpftes, leises Weinen, doch deutlich zu hören. Nein, es war kein Weinen, eher ein tiefes Stöhnen, verletzt und wund. Er wußte, daß sie wegen eines großen Schmerzes stöhnte. Woher er das wußte, war ihm unklar, aber er wußte es. Wütend sah er zur Verbindungstür. Einfach lächerlich.
    Das Weinen kam von Alexandra. Nun, er hatte sie gründlich in die Schranken gewiesen. Sie schmollte, weil sie versagt hatte, ihren Willen durchzusetzen. Nun versuchte sie sein Mitleid zu erwecken. Krokodilstränen, nichts weiter. Das war es. Er war ein Mann, aber er würde sich nicht von Frauentränen erweichen lassen, heuchlerischen Tränen. Nur weil sie es nicht geschafft hatte, daß er seinen Kopf verlor. Aber es war kein Weinen... es war Stöhnen, es war abgrundtiefer Schmerz. Er fluchte und schleuderte seine Bettdecke zurück.
    Völlig unbekleidet eilte er zur Verbindungstür und öffnete sie leise. Er war sich sicher, es mußte Alexandra sein. Kein Zweifel, sie war es. Er war noch immer leise, auch die Tür machte kein Geräusch, als er sie öffnete. Im

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