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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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kleinen Diamantherzen besetzte Halsband mit passender Leine hervor, die Tante Tamara dort für meinen Liebling versteckt hatte. Es genügte wohl einfach nicht, dass ich ihn verwöhnte.
    »Erst wirst du mal hübsch gebürstet«, erklärte ich.
»Dann schauen wir, wie dein neues Halsband dir steht. Aber eins sag ich dir: Richtig angezogen bist du erst, wenn du ein Lächeln auf deinem Gesicht hast!« Ich zog seine Mundwinkel hoch und kicherte leise, während Toy japste und stöhnte.

    Ein Küsschen auf die Schnauze, und schon war er fertig. »Siehst du wohl?« Ich setzte ihn aufs Bett, wo er sich unter der Daunendecke verkroch. Dann prüfte ich meine eigene Erscheinung im
    Spiegel. Ich ging erst nach links, dann nach rechts und kontrollierte jede Bewegung. Auf der Fashion Week weiß man nie, ob nicht zufällig ein Model oder ein Starlet an einem vorbeigeht und plötzlich die Paparazzi zu blitzen anfangen. Ich wäre vor Peinlichkeit ja gestorben, wenn ich in der Teen Vogue irgendwo im Hintergrund eines Fotos aufgetaucht wäre und nicht absolut ultra-fabelhaft ausgesehen hätte.
    Die Tür ging auf.
    »Erster Preis für deinen Laufstegauftritt!«, rief
Evie. »Ich kann’s noch gar nicht glauben, dass du zur Couture gehst!«
    Ich begann, meine Sachen zusammenzusuchen, als sie plötzlich anfing, mich über Dax auszufragen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Über meine Gefühle für Dax war ich mir überhaupt nicht im Klaren. Ich meine, es war noch viel zu früh, um irgendetwas zu denken. Außer dass ich mich in seiner Gesellschaft ganz wohlfühlte.
    Was mich rettete, war der Duft von frischen Croissants und eine Arie aus La Bohème , die beide aus der Küche heraufwehten.
    »Mmmm. Was ist denn das für ein göttlicher Duft?«, fragte Evie, als das satte Hefearoma uns einhüllte.
    »Ach herrje«, sagte ich und warf einen Blick auf den Wecker. »In zwanzig Minuten muss ich Mick in seinem Hotel abholen! Los geht’s!« Ich packte Evie am Ärmel. Toy fing an zu bellen. Dann stürmten wir alle die Wendeltreppe ins untere Stockwerk hinunter.
    In der Küche war Leslie eifrig am Werke. Wie ihm Tante Tamara hatte erlauben können, seine sämtlichen Restaurantutensilien in ihre zauberhafte Dehillerin-Küche mitzubringen, war mir ein Rätsel. Ich meine, letztes Jahr war das noch eine ganz gewöhnliche französische Küche mit dem obligatorischen Emailleherd von Lacanche, massenhaft Arbeitsflächen und ein paar Schränken. Jetzt war jeder freie Winkel mit irgendwelchen Küchenmaschinen, Mixern oder Sandwich-Pressen belegt.

    » Voilà «, sagte Leslie und trat mit zwei herrlichen Cafés au Lait hinter dem Tresen hervor. Wenn man den reichlich gedeckten Tisch sah, musste man annehmen, dass er schon seit der Morgendämmerung auf den Beinen war, um alles vorzubereiten. Er trug eine Küss-den-Koch-Schürze über einem roten Trainingsanzug (gestern hatte er einen schwarzen getragen). Ich begann mich zu fragen, ob er eigentlich noch etwas anderes außer Trainingsanzügen in seinem Kleiderschrank hatte.
    »Setzt euch doch«, meinte er und stellte einen großen Teller mit frischen Croissants vor uns auf den Tisch. Evie fing hemmungslos an zu futtern – ihre Diät schien sie völlig vergessen zu haben. »Und?«, fragte Leslie. »Wie sind sie? In zwei Stunden habe ich eine Prüfung. Ich glaube, ich habe jetzt endlich das ideale Rezept.«

    Ich riss eine Ecke ab und schob sie mir in den Mund. »Oh mein Gott!« Ich kaute begeistert. »Die sind ja fan-freaking-fantastisch!«
    Ich musste zugeben, dass Leslie ein Unikum war. Sein Superföhn (der seine wilde Tolle erklärte), seine Schwäche für Puccini und Mario Puzo und jetzt noch seine überirdischen kulinarischen Fähigkeiten.
    »Mmmmm«, fügte Evie hinzu und griff nach ihrem dritten Croissant.

    Leslie saugte die Komplimente begierig auf.
    Es klingelte an der Tür. Es wurde offenbar Zeit, dass ich ging.
    Georges kam herein, der wie jeden Morgen die Zeitungen, die Post, die frisch gereinigten Kleider und alles andere brachte, was in unserem bescheidenen Haushalt gebraucht wurde. Heute hatte er unter anderem ein Fax dabei, das er mir mit einem kritischen Blick überreichte.
    Seine Skepsis galt aber offenbar meiner Bluse. »Rüschen, Rüschen, nichts als Rüschen«, sagte er. »Hört das denn nie auf?«
    Offenbar hatte ich etwas verpasst. Gab es ein Rundschreiben: »Rüschen sind out«?
    Ich hob das Kinn und sagte: »Nur, dass Sie’s wissen: Ich mache Channeling ! Denken Sie mal an

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