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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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rannte Evie hinter uns her.
    Tatsächlich kam das Kläffen der Hunde auch nicht von der Straße. Sie schienen durch das hintere Tor in den Garten entkommen zu sein.
    Bald standen wir vor dem alten Gartenhäuschen, in dem Georges wohnte. Es war im traditionellen Grau angestrichen, das man oft in diesem Bezirk sah. Über der Eingangstür stand das Wort CONCIERGE. Das Gebäude hatte acht Ecken und maß nicht viel mehr als vier Meter im Durchmesser. Dafür hatte es aber zwei Stockwerke und darüber noch einen Dachboden mit hübschen Mansardenfenstern. Überall standen Blumentöpfe mit Küchenkräutern und Zierpflanzen. Ich klopfte. Vielleicht hatte ja Georges unsere Hündchen gesehen.
    »Vielleicht schläft er ja«, sagte Evie.
    »Um sechs Uhr nachmittags?«, wandte Caprice ein.

    Evie bückte sich, hob einen Kieselstein auf und warf ihn an das geschlossene Fenster im oberen Stockwerk.
    »Aber, Evie!« Zu spät. Das Steinchen schlug an die Scheibe und fiel dann in den Blumenkasten voller Geranien darunter.
    Nichts rührte sich.
    »Was hat er gesagt, wann er abreisen will?«
    »Ist doch egal!«, rief Caprice. »Wir müssen Diablo und Toy finden!«
    Wir kamen zum Hinterausgang des Gartens. Der Zaun hatte so viele Löcher, dass die beiden Hunde längst sonst wo sein konnten. Verzweifelt gingen wir auf die Straße hinaus und fingen an, die Passanten zu fragen. Aber abgesehen von ein paar dummen Sprüchen und verlegenem Achselzucken erhielten wir keine vernünftigen Antworten. Niemand hatte etwas gesehen. Mit hängenden Köpfen kehrten wir zu Chez moi zurück. Caprice war genauso in Panik wie ich.
    Wir wollten gerade die Treppe wieder hinaufgehen, um die Polizei anzurufen, als mir etwas einfiel. »Moment, vielleicht sind sie im Keller!«, rief ich. »Da haben wir noch nicht nachgesehen.«
    Tatsächlich stand die Kellertür einen Spalt offen. Ich machte sie ganz auf und spähte hinein. Zwei ausgetretene hölzerne Stufen führten ins Dunkle.
    »Ich bin noch nie da unten gewesen«, sagte ich ängstlich.
    Wir gingen hinunter und standen in einer Art
Vorraum, wo wir uns vorsichtig umsahen: gekalkte Wände – und eine weitere enge Treppe aus Stein, die in einen tiefschwarzen Abgrund hinabführte.
    »Hallo?« Ich wartete. »Hallo, Toy? Diablo?« Wir drängten uns ängstlich zusammen und starrten hinunter.
    Kein Geräusch.
    »Gibt’s hier kein Licht?«, flüsterte Caprice.
    Ich tastete an den Wänden herum und fand einen altertümlichen Schalter. Ich drehte, es rührte sich aber nichts.
    »Wir müssen wohl runtergehen«, erklärte Evie, doch es war ziemlich klar, dass sie mich meinte.
    Vorsichtig schlich ich die Stufen hinunter, jederzeit bereit, wieder nach oben zu rennen, wenn ich etwas hörte oder eine Ratte mir über die Füße huschte. Ich hatte solche Angst, dass der letzte Hauch Chanel schon verdunstet war, als ich die ersten drei Stufen hinter mir hatte.
    Evie und Caprice waren mitteldicht hinter mir. Das heißt, sie warteten oben, bis ich ihnen signalisierte, dass ich heil unten und keinem Psychopathen mit einer blutigen Axt zum Opfer gefallen war. Schließlich erreichte ich das Ende der Treppe, allerdings hyperventilierte ich dermaßen, dass ich dachte, ich würde gleich ohnmächtig werden. Zum Glück blieb ich noch so lange bei Bewusstsein, bis ich einen Lichtschalter fand.
    Als es hell wurde, stand ich vor einer öligen Werkbank, ein paar rostigen Zangen und Schraubenziehern,
einer prähistorischen Waschmaschine und einem Sicherungskasten.
    »Da seid ihr ja!«, rief ich erleichtert. Toy und Diablo kratzten winselnd an einer grünen Tür. Ich nahm sie hoch, und im selben Augenblick kamen Caprice und Evie die Treppe herunter.
    »Was für ein böser Junge du bist!«, gurrte Caprice, als ich ihr Diablo weitergab.
    Man konnte diesen beiden Schnuckelchen wirklich nicht böse sein!
    »He«, sagte Evie, »was ist denn da drin?«
    Sie war an die grüne Tür getreten und drückte die Klinke herunter. Zu unser aller Überraschung ließ sie sich öffnen, und wir betraten einen geräumigen Weinkeller mit uralten steinzeitlichen Regalen.
    »Oooh!« Caprice konnte sich gar nicht mehr einkriegen.
    »Schaut mal!«, rief Evie und blies den Staub von den Flaschen. »Clos Saint-Denis, Coteaux du Layon, Châreau-Grillet!« Manche Flaschen schienen älter als hundert Jahre zu sein. »Mein Vater würde glatt ausflippen!«
    Evie weiß alles über Essen und Wein. Ihr Vater ist ein Restaurantbesitzer der Extraklasse. Ein Megastar unter den

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