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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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hm? Wenn wir uns nun tatsächlich Kleider ›ausborgen‹, wie du es nennst, und Spring gefallen die Sachen, was machen wir dann? Nehmen wir mal an, ihr gefällt mein Bericht und sie will mehr wissen? Nein, ich mach da nicht mit. Auf gar keinen Fall.«
    Ich war fest entschlossen.

    »Entweder du machst es«, stellte mich Evie vor die Wahl, »oder du musst aus Paris weg. Du musst dich entscheiden.«
    »Aber, Evie …«, antwortete ich unsicher, als die beiden mich finster anstarrten.
    Klarer Fall von Gruppenzwang! Freundinnen können einen ganz schön unter Druck setzen.
    »Okay. Also nur, dass ich’s richtig verstehe: Ihr wollt, dass wir einen brandneuen, ultraschicken, völlig unbekannten Modedesigner erfinden, damit ich bei euch in Paris bleiben kann. Anschließend hängen wir gründlich ab, suchen uns nette Jungs, gehen shoppen und tanzen, bis wir tot umfallen, und machen uns einen Riesenspaß. Ist das euer Plan?«
    »Genau. Du hast es kapiert.« Evie hatte offenbar in ihrer Kindheit unter einem Mangel an Vitamin M gelitten. M wie »Moral«. »Girlie«, sagte sie in ihrem vernünftigsten, vertrauenswürdigsten Ton, »du kannst dich auf mich verlassen. Habe ich dir je einen falschen Rat gegeben?«
    Was sollte ich dazu sagen?
     
    D rei Stunden später ging ich zum FedEx-Büro. Ich schleppte einen großen Karton, auf dem URGENT stand, dringend. Mein erster fataler Fehler. Noch hatte ich keine Ahnung, dass ich bald die meistgegoogelte Modepraktikantin der Welt werden sollte.

Kapitel 7
    »Faaabelhaft!«
    Datum: 8. Juli
    Stimmung: Ich fühle mich wie Jackie auf Skorpios – weiße Jeans, Jack-Rogers-Sandalen, schwarzes Seidenhemd, Hermès-Schal und eine sehr dunkle Brille.
     
    I ch kam gegen Mittag in unser Büro, weil ich Springs Anruf erwartete. Stattdessen fand ich einen hemdlosen Dax, der gerade unser Hausboot mit einer fetten rosa Farbschicht bedeckte – Schiaparelli-Pink, so dick wie der Spritzguss auf einer Torte. Normalerweise hätten mich diese Farbe (und der dazugehörige Maler) hochzufrieden gemacht, aber da ich in größter Unruhe war, ob mein hastig zusammengestoppeltes Päckchen gut in New York angekommen war, und die schlimmsten Befürchtungen darüber hegte, was meine Arbeitgeberin dazu sagen würde, konnte ich mir nur ein mattes Lächeln abringen. Ich wedelte scheinbar entspannt mit der Hand und verschwand eilig im Inneren der Kajüte.

    Die Telefone waren noch immer nicht angeschlossen, und ich hoffte sehr, dass Spring meine Handynummer vergessen oder für immer gelöscht hatte. Zur Sicherheit hatte ich versehentlich (ups!) noch den AUS-Knopf gedrückt. Doch während ich über zehntausend Entschuldigungen und Ausreden nachdachte, erschien plötzlich Dax in der Tür und hielt mir sein Handy hin.
    »Pour toi«, sagte er und strahlte mich an.
    »Merci«, erwiderte ich und griff nach dem Handy.
    »Hallo?«, maunzte ich kläglich ins Telefon.
    »FABELHAFT!«, tönte es lautstark zurück. »Das ist ganz fabelhaft, was du da hast!«
    Es war Spring, und ich war gerettet.
    »Schätzchen. Dein Päckchen war göttlich. Wo hast du dieses Genie bloß gefunden?«
    Ich sagte dem Universum ein lautloses: »Danke!«
    »Die Fotos – genial!! Die Zeichnungen – traumhaft!! Das Skizzenbuch – einfach brillant! Ich finde keine Worte, ich bin völlig sprachlos …«
    »Danke, Spring«, entgegnete ich so bescheiden wie möglich, während meine Knie unter mir nachgaben.
    »Du hast allerdings etwas vergessen«, meinte Spring plötzlich nüchtern. »Eine Kleinigkeit …«
    »Was für eine Kleinigkeit?«, fragte ich vorsichtig.
    »Den Namen, Schätzchen. Du hast den Namen des großen Meisters vergessen.«
    Oh mein Gott! In der Eile hatte ich gar nicht mehr daran gedacht, dass wir da ein Problem hatten.

    »Imogene? Bist du noch dran?«
    »Ja, richtig, der Name. Er heißt, ähm, wie heißt er doch gleich? Ja, er heißt NOBODY.«
    »Ah? Buchstabiert man das N-O-B-O-D-I-E?«
    »Ähm, nein, ähm. Was ich meine, er hat keinen Namen.«
    »Er hat keinen Namen?«
    »Nein, doch, natürlich hat er einen Namen.« Ich lachte nervös. »Das heißt … also der Name ist sehr schwer auszusprechen.«
    »Süße – also nicht, dass es mir darauf ankommt, aber so ein internationales Gespräch übers Handy ist wirklich sehr teuer!« Spring verlor die Geduld.
    Verzweifelt sah ich mich um. Es musste doch irgendetwas mit einem Namen zu finden sein! Doch es gab nichts. Dax hatte die Kajüte komplett ausgeräumt. Das Einzige, was noch da war,

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