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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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und starrten mich trotzig an. Nach einer langen und etwas peinlichen Pause warf Mercie die Hände in die Luft und knurrte: »Ein nebensächliches Detail! Außerdem ist es deine Sache, das rauszufinden!«
    »Meine?!«
    »Natürlich deine! Das, und die Fotos bei der Premiere. Evie hat mir erzählt, dass du eine exzellente Modefotografin bist. Und wenn ich so dein Video-Tagebuch anschaue« – sie fuhr mit dem Daumen über ihren BlackBerry -, »dann hat sie absolut recht. Wir verknüpfen die Show mit deinem Video-Tagebuch, und von da aus geht sie dann in die Welt!«
    »Habe ich da gar nichts mehr mitzureden?«, hakte ich etwas beunruhigt nach.
    »Erst musst du mal diesen Monsieur X finden«, erklärte Mercie mit Bestimmtheit. »Und wenn du Monsieur X nicht finden kannst, dann schlage ich vor, dass du zumindest ein Double besorgst.«
    »Ein Double?«, fragte ich ungläubig.
    »Oui«, meinte sie, als wäre es das Natürlichste von der Welt. »Wir brauchen zumindest ein Double.«
    Ich schluckte. »Und warum ich?«
    »Evie muss Kleider nähen lassen. Ich muss die Modenschau vorbereiten. Und du musst eben den Couturier finden!«
    »Und was ist, wenn er schon tot ist?«
    »Unmöglich! Ein Mann mit einem solchen Talent ist unsterblich!«

    MMD: (PARIS) 13. JULI SMARAGDGRÜN IST DIE FARBE DU JOUR
    Hallo, Kitties! Hier ist O.D.D. mit dem täglichen Update zu Monsieur X! Wie es scheint, hat es einen ziemlichen Zickenkrieg unter den führenden Gastgeberinnen unserer Modehauptstadt gegeben, wer den neuen Couturier vorstellen darf. Gerüchten zufolge ist der Meister aber viel zu schüchtern, um selbst aufzutreten, und hat stattdessen seine Assistentin Imogene mit der Ankündigung losgeschickt, er werde seine eigene Schau veranstalten. Daraufhin ist ein scharfer Wettbewerb um die Einladungen ausgebrochen, die angeblich schon in den nächsten Tagen verschickt werden sollen. Sämtliche Damen der A-Prominenten-Liste haben angedroht, ihre Châteaus in Flammen aufgehen zu lassen, wenn man sie nicht einlädt.
    Auch die Models geraten immer mehr unter Druck, ihren Streik toute de suite zu beenden.
    Also dranbleiben, Kitties! Miau!

Kapitel 10
    Viele Küsse und fette Beute
    Datum: 13. Juli
Motto: Ich nehme alles
     
    H oly chic! Es war neun Uhr morgens, und ich war noch im Bad! Ausgerechnet am Tag von Springs Ankunft zu spät ins Büro kommen? Das ging ja gar nicht!
    Da Imogenius inzwischen der Vergangenheit angehörte, fiel ich in meine andere Rolle zurück: die große Naive. Ich wickelte mir ein paar Geschenkbänder von der Ladurée-Verpackung um die Handgelenke, streifte ein Boudoir-Spitzenhemd mit Schleifchen über (Dolce & Gabbana, Frühjahr 06) und dazu Cargo-Caprihosen.
    Dann musste ich mich für die richtigen Schuhe entscheiden. Herrje, diese Auswahl! Gedankenblitz: Lebe ich, um zu shoppen? Oder shoppe ich, um zu leben?

    Es klingelte an der Tür, und ein ziemlich mürrischer Leslie brüllte, ich solle aufmachen. Also rannte ich mit meinen rosa Satin-Ballerinas in der Hand die Wendeltreppe hinunter, wobei ich scharf auf den Slalomkurs zwischen den zahllosen Schachteln und Geschenktüten achten musste, die ich auf den Stufen abgestellt hatte.

    Seit dem Medienzirkus in der Avenue Montaigne ging das jetzt jeden Tag so. Es war fast schon Routine: Von acht Uhr morgens an läutete es an der Tür, und anschließend klingelten die Telefone bis kurz vor Mitternacht. Evie und ich waren in sämtlichen Zeitungen, Internet-Klatschkolumnen, Blogs und Fernsehsendern des blauen Planeten gewesen. Und so war es nicht weiter erstaunlich, dass jeder Journalist und jede Boutiquenbesitzerin, jeder Kaufhauseinkäufer, Stofffabrikant, Knopfmacher, Stickereibesitzer und Fashionfreak an der Tür klingelte und Geschenke vorbeibrachte – immer in der Hoffnung, eine klitzekleine Audienz bei Monsieur X zu ergattern. Die Zeitschriftenredakteure prügelten sich darum, die ersten Fotos (oder soll ich sagen: faux -tos?) der fertigen Kleider und ihres Designers machen zu dürfen. PR-Agenturen und die Damen der feinen Gesellschaft (die sonst längst in den Ferien gewesen wären) – keiner war sich zu schade,
bei uns zu klingeln und um ein Gespräch mit Monsieur X nachzusuchen. Nicht zuletzt die Modemacher aus Hollywood standen Schlange, weil sie ihre Stars in die Kleider von Monsieur X wickeln wollten. Ganz im Ernst: Was würde wohl jemand wie Lindsay Lohan ihrer Stilistin sagen, wenn die es nicht schaffen würde, ihr das Neueste aus Paris zu besorgen?

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