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Die sieben Häupter

Die sieben Häupter

Titel: Die sieben Häupter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Belinda; Kinkel Richard; Rodik Ruben; Dübell Malachy; Wickenhäuser Mani; Hyde Tessa; Beckmann Horst; Korber Helga; Bosetzky Titus; Glaesener Rebecca; Müller Guido; Gablé Dieckmann
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Männer gekostet. Gratuliere. He, Junge! Steig ab und laufe nach Repgow, um Ludgers Kommen anzukündigen. Richte aus, daß ich nachkommen werde.«
    Albrecht sprang vom Pferd und lief trotz seiner Erschöpfung ohne ein Wort des Protestes los. Thaddäus hielt seinenBlick auf Ludger gerichtet und sagte nach einer Weile: »Wenigstens werdet Ihr haben, wonach ich suche.«
    Ludger schüttelte den Kopf.
    »Wißt Ihr, wo es sich befindet?«
    Wieder konnte Ludger nur den Kopf schütteln.
    »Seht Ihr, ich hatte mir das schon gedacht. Wie konnte ich nur einem Minnesänger vertrauen. Aber für Euch besteht die Welt ja nur aus Leichtigkeit und schönen Frauen. Ihr werdet lernen müssen, daß das Leben hart ist.«
    Ludger sah mit einem Ruck auf. »Gebt mir noch eine Woche! Ich war meinem Ziel schon nahe! Ich bringe Euch das Säckchen! Herr, bitte!«
    »Dummkopf! Eine Woche! Glaubt Ihr etwa, daß Graf Heinrich alle Zeit der Welt hat? Ihr habt ihn betrogen und mein Vertrauen in Euch enttäuscht! Statt das Säckchen zu finden, reist Ihr zu den Sprewanen, oder trieb es Euch zu den Christen weiter im Osten? Ich hätte wissen müssen, daß Ihr ein Springinsfeld seid, bei dem, was ich über Euch weiß. Ich hoffe nur, Ihr konntet wenigstens Schweigen über Euren Auftrag bewahren!«
    »Niemand weiß etwas davon, glaubt mir.«
    »Erstaunlicherweise habe ich Gegenteiliges gehört. Säckchen sind gerade große Mode bei jedem Gespräch, will mir scheinen! Ich hätte gedacht, Ihr wüßtet, was gut für Euch ist! Kommt nicht auf die Idee, die Sache Graf Heinrich gegenüber zu erwähnen. Er hat mir sehr deutlich gemacht, daß er auf keinen Fall damit in Verbindung gebracht werden möchte. Euch wird er so schon genug zürnen. Ludger von Repgow, Ihr habt versagt.«
    Thaddäus warf ihm einen Blick zu, der Ludger durch Mark und Bein fuhr, und schlug seinem Pferd die Hacken in die Weichen. Ludger starrte ihm nach, bis er aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Seine Freude über die Rückkehr in seineHeimat war hinweggefegt. Ein leeres Gefühl blieb im Magen zurück. Jetzt, dachte Ludger, jetzt habe ich ein Problem. Dagegen war selbst die Geiselnahme ein Kinderspiel. So schnell ihm der Gedanke an den Reiz einer eigenen Familie gekommen war, so schnell konnte er ihn wieder vergessen. Und das war noch das geringste. Ludger überkam das Verlangen, sich vom Pferd in den Straßenstaub zu werfen. Wenn der Allmächtige mir gnädig ist, breche ich mir dabei vielleicht das Genick. Er seufzte. Natürlich werde ich das nicht tun. Ich bin ein kleiner Minnesänger. Mir fehlt der Mut.
    Kloster Nienburg, Juni 1223
    »Der Herr Abt steht nicht zur Verfügung.«
    »Habt Ihr ihm gesagt, daß Thaddäus von Hildesheim ihn in einer dringenden Sache sprechen will?«
    Der Torwächter machte ein unglückliches Gesicht. »Der Herr Abt betet. Er hat erklärt, daß er bis zum Pfingstfest in Einkehr verharren will.«
    »Woher dieser Entschluß?« fragte Bruder Thaddäus. Das Gesicht des jungen Mönchs wirkte plötzlich verschlossen.
    »Er betet um göttliche Gnade.«
    »Nun gut«, seufzte Thaddäus. »Man sagt, Ihr pflegt einen Fremden hier gesund? Einen rätselhaften Reisenden?«
    »Nun, das ist eigentlich auch …« Der Torwächter räusperte sich, als er Thaddäus’ Blick auffing. »Aber wozu so geheimnisvoll gegenüber einem ehrwürdigenVater. Ihr meint vermutlich einen gewissen Matteo. Er wird im Siechhaus gepflegt.«
    »Ja, das könnte er sein. Erzählt mir, wie kam er her?«
    Der Torwächter druckste herum. Anstatt Thaddäus’ Frage zu beantworten, sagte er düster: »Der Fremde hat nur Unglück über uns gebracht. Nehmt Euch vor ihm in acht. Ichweiß, man soll nicht schlecht über seine Mitmenschen reden. Aber der Abt hat ihn wohl nicht umsonst eine Weile in Verwahrung gehalten. Da ist tatsächlich ein junges Weib mit ihm aufgetaucht. Eine Teufelin, wenn Ihr mich fragt.«
    »Nun, übertreibt Ihr da nicht, Bruder? Sehe ich Aberglauben in diesen Mauern? Das Bauersvolk glaubt an Hexerei.«
    »Verzeiht, aber sie war wirklich unheimlich. Sie hat einen der Unseren beinahe erschlagen. Dann hat sie sich in Luft aufgelöst!«
    »Was Ihr nicht sagt.«
    »Aber so ist es! Sie war hinter Schloß und Riegel, und mit Hilfe des Teufels ist sie ihrem Gefängnis entflohen und verschwunden! Als wir dann diesen Matteo ins Hospital gebracht haben, sind gleich mehrere Mitbrüder erkrankt. Dieses blonde Mädchen hat einen Fluch gesprochen, da bin ich mir sicher.«
    »Bruder, lest die Bibel

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