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Die sieben Häupter

Die sieben Häupter

Titel: Die sieben Häupter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Belinda; Kinkel Richard; Rodik Ruben; Dübell Malachy; Wickenhäuser Mani; Hyde Tessa; Beckmann Horst; Korber Helga; Bosetzky Titus; Glaesener Rebecca; Müller Guido; Gablé Dieckmann
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spürte sie seine Hände an ihren Hüften, an ihren Schenkeln.
    «Bernhard!« Er würde doch nicht …? Doch nicht jetzt, hier? Natürlich würde er, gerade jetzt, gerade hier. Er war Bernhard von Aken, und der würde ein solches Abenteuer gewiß nicht auslassen. Schon hatte er ihre Röcke hochgeschoben, nestelte an seiner Hose, schnaufte an ihrem Hals.
    Er hatte alles Recht der Welt auf seiner Seite, sie hatte keinen Deut auf ihrer, und wenn sie Glück hatte, würde er sein Wort halten und sie irgendwann heiraten. So recht konnte sie es nicht glauben, aber was hatte sie schon für eine Wahl? Sie atmete zischend ein, als er in sie drang, wie immer kümmerte es ihn nicht, ob sie bereit war oder nicht. Sie stöhnte, diese Bestätigung brauchte er, denn er hielt sich für den größten Liebhaber aller Zeiten, und sie war es gewiß nicht, die ihm die Wahrheit über seine Liebeskünste offenbarte. Sie erfüllte alle seine Erwartungen, stöhnte lauter, heftiger, biß ihn in die Schulter, kniff ihn in den Rücken, kratzte seine Lenden. Bis er mit einem verhaltenen Aufschrei von ihr herunterrollte.
    Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander. Roswitha hatte eine Hand auf seine Brust gelegt und spürte ihr gleichmäßiges Auf und Ab. So war sie gänzlich überrascht, als er plötzlich sprach. »Nun, was hast du mir zu erzählen?« Seine Stimme klang gefährlich ruhig.
    Roswitha wußte, sie mußte größte Vorsicht walten lassen.Bemüht zuversichtlich berichtete sie, wie sie Ludger, den Neffen von Eike von Repgow, kennengelernt hatte, erzählte von ihrem Verdacht, der sich schnell bestätigt hatte, auch er sei hinter dem besagten Säckchen her. Sie schilderte ihm, wie sie Ludger verraten hatte, sprach von Dobresit, dem Zupan, und seinem Säckchen, den Tagen und Nächten im Brunnen, an die sie sich kaum noch erinnerte. Zwei Säckchen hätte sie bisher gefunden, eins mit einem kleinen hölzernen Pferd, das andere mit irgend etwas anderem, Bröckligem, Undefinierbarem, doch ganz sicher nicht dem gesuchten Pulver. Allein von dem richtigen hätte sie noch keine Spur. »Warum hast du mir nicht gesagt, daß es so viele davon gibt, dann hätte ich es ganz anders angefangen.«
    »Wenn ich es selbst gewußt hätte. Von diesem Pferd habe ich selbst soeben erst erfahren. Merkwürdige Geschichte. Ein Mädchen aus dem Dorf erzählte mir von der Tochter ihres Herrn, einer Ethlind, die den Drachensamen besessen hätte. Sie hätte ihn in die Burg hineingetragen, auf irgendeinem geheimnisvollen Weg, herausgekommen sei sie zwar mit einem Säckchen, das hätte jedoch ein Holzpferd enthalten. Für meinen Geschmack war dabei ein wenig viel von Zauberei und Hexenwerk die Rede.« Bernhard stutzte. »Oder sagt dir das etwas?«
    Roswitha erstarrte. Was hatte Ethlind ihr hinterhergerufen, als sie dem Kloster den Rücken kehrte? Sie wisse, wo das Säckchen ist! Und sie, Roswitha, hatte es abgetan, da sie sich dem Ziel so nah wähnte. Roswitha schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Warum hatte sie nicht eher daran gedacht! Damit bekam alles einen Sinn: Der Drachensamen war auf Burg Repgow, Ethlind hatte ihn dort versteckt. Und hatte Roswitha vorhin, auf ihrer Flucht, nicht geglaubt, das Mädchen in den finsteren Gängen der Burg Repgow gesehen zu haben? Aber was war mit dem Pferdchen? Ach, was spielte dasfür eine Rolle. Endlich zeichnete sich ein Weg ab. »Ich weiß, wo Ethlind verschwunden ist.« Sie stand auf, wickelte sich die Decke um den Körper und ging voraus. Sie hörte Bernhards schwere Schritte dicht hinter sich. Vor Aufregung wurde ihr warm. Sollte sie so unerwartet am Ende ihrer Suche angekommen sein?
    Der Mond stand hoch am tiefschwarzen Nachthimmel, als sie erschöpft aus dem Gang krochen. Jeden Stein hatten sie abgetastet, in jedes Loch gegriffen, den ganzen Gang entlang bis zu den Vorratsräumen. Roswitha hatte unaufhörlich dem Allmächtigen für die Fackeln gedankt, die den anschließenden Korridor spärlich erhellten. Als der hinter ihnen lag, hatten sie sich den Vorratsraum vorgenommen, sogar hinter die Weinfässer hatten sie gelangt, so weit ihre Arme reichten. Fast hätte sie einer der Bediensteten entdeckt, der einen Krug Wein auffüllte. Sie waren unter die Treppe gesprungen, und Roswitha hatte auch hier die Wand abgetastet. Ein lockerer Stein, wie aufgeregt war sie gewesen, als sie ihn entdeckte. Sie hatten abgewartet, bis sie die Schritte des Dieners über sich die Treppe hinaufsteigen hörten. Bernhard hatte mit

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