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Die Sieben unterirdischen Könige

Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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war ein Menschenfresser zum Beispiel, der mich fast
aufgegessen hätte, wären mir der Scheuch und der Eiserne Holzfäller nicht
zu Hilfe gekommen. Und erst die Säbelzahntiger! Und die Verwandlungen
Goodwins, des Großen und Schrecklichen! Und die fliegenden Affen! …”
Fred war verblüfft. Sieh da, er hatte sich für einen großen Reisenden
gehalten, und plötzlich kommt so ein kleines Mädchen und weiß solche
Abenteuer zu erzählen. Bill Cunning war bei der Herde, aber Tante Cat, eine
kleine, hagere Frau, hieß Elli sehr herzlich willkommen. Sie goß warmes
Wasser in einen großen Trog, damit Elli sich nach der Reise waschen
konnte. Fred stand hinter der Tür und konnte es gar nicht abwarten, die
Geschichte von den seltsamen Abenteuern seiner Cousine zu hören.
Der Sonnenschein malte auf das Gras unter der Eiche Tausende Kringel. Elli
erzählte Fred von ihren Reisen im Wunderland. In den Zweigen hüpften
Vögel, die sich mit einem Eichhörnchen zankten. Toto machte Jagd auf
Schmetterlinge. Fred war begeistert. Hin und wieder stieß er einen Ruf des
Staunens und Entzückens aus, denn etwas Schöneres hatte er sein Lebtag
nicht gehört.
„Und das alles mußtest ausgerechnet du erleben!” rief er aus. „Eine ganz
einfache Göre, verzeih, Mädchen wollte ich sagen. Oh, warum habe ich
nicht das Glück gehabt, so etwas zu erleben!”
„Das ist doch klar”, sagte Elli. „Bei euch in Iowa gibt es keine solchen
Stürme wie bei uns in Kansas. Und was hätte es auch genutzt, wenn der
Sturm bis zu euch gekommen wäre? Er hätte euer Häuschen doch nicht ins
Wunderland tragen können!”
„Ja, da hast du recht”, seufzte der Junge. „Aber erzähl weiter, Elli! Du warst
gerade dabei, wie die Zauberwölfe Bastindas euch überfielen…”
„Ihnen hat’s der Eiserne Holzfäller aber gegeben”, sagte das Mädchen. „Es
waren vierzig Wölfe, und genau vierzigmal hat der Holzfäller seine
mächtige Axt geschwungen. Ja, das war eine Axt, kann ich dir sagen!”
Elli erzählte, und Fred verging fast vor Neid. Er hätte sein halbes Leben
hingegeben, um auch nur einen kleinen Teil von den Abenteuern Ellis zu
erleben. Mehrere Tage erzählte Elli, und als sie fertig war, zeigte ihr Fred
die Umgebung. Die Farm lag in einer sehr schönen Gegend. Nichts erinnerte
hier an die glühende, trockene Steppe von Kansas. Das war eine herrliche
Landschaft mit bewaldeten Hügeln, heiteren Tälern und tiefen Schluchten,
in denen kalte Bäche rauschten …
Elli und Fred fingen Fische in einem winzigen See, den buschige Weiden
überschatteten, sie wanderten über Hänge und Hügel auf Pfaden, die von
Schafen ausgetreten worden waren, und erforschten die Wege namenloser
Wasserläufe - es waren Tage, einer schöner als der andere.
DER AUSFLUG IN DIE HÖHLE
    Fred redete Elli zu, reiten zu lernen.
„Hör, Cousine”, sagte er zu ihr und krauste dabei seine von der Sonne
ausgeblichenen Augenbrauen, „es wär ja eine Schande, wenn du bei uns
nicht das Reiten erlerntest! Ein Mädchen, das so weit in der Welt
herumgekommen ist…”
Elli ließ sich leicht überreden. Bill Cunning wählte f ür seine Nichte ein
zahmes Pferdchen aus, während Fred, der sich hervorragend im Sattel hielt
und seinen Vater schon oft bei der Arbeit vertreten hatte, einen feurigen
Rappen ritt. Die ersten Tage waren sehr anstrengend. Am Abend fiel Elli
das Sitzen schwer, der Rücken und alle Glieder schmerzten, und nachts
schlief sie schlecht. Aber Geduld bricht Eisen, sagt man. Das Reiten wurde
für Elli aus einer Qual zu einem Vergnügen, und sie machte jetzt mit ihrem
Cousin ausgedehnte Spazierritte, bei denen sie sich manchmal ein Dutzend
Meilen vom Hause entfernten. Einmal fragte Fred seine Cousine:
„Hast du schon von der Mammuthöhle gehört?” „Gewiß”, erwiderte Elli.
„Die Lehrerin hat uns von ihr erzählt.”
„Das ist die größte Höhle der Welt.”
„Du würdest das nicht sagen, hättest du das Land der unterirdischen
Erzgräber gesehen”, lachte Elli. „Ja, das ist eine Höhle!”
Fred verzog das Gesicht - das tat er immer, wenn Elli auf ihre Erlebnisse
anspielte. Freilich konnte auch er von vielen Abenteuern erzählen. Einmal
hatte er sich in einem Schneegestöber in den Kordilleren verirrt und wäre
fast erfroren. Ein andermal jagten ihm Wölfe nach, denen er nur dank den
schnellen Beinen seines Pferdes entrann. Ein andermal wieder stürzte er von
einem Baum und brach sich ein Bein. Solcher

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