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Die Sieben unterirdischen Könige

Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Erlebnisse konnten sich
andere Jungen nicht rühmen, aber was war das schon im Vergleich zu den
Abenteuern Ellis! Fred suchte nach etwas, womit er auf seine Cousine Eindruck machen konnte. Deshalb hatte er das Gespräch von der Höhle
begonnen. In einer tiefen Schlucht, etwa 20 Meilen von der Farm entfernt,
befand sich nämlich eine Höhle, die noch keine Touristen besucht hatten, in
der noch niemand Tropfsteinstücke zum Andenken mitgenommen oder
seinen Namen mit Kerzenruß an die Wand gemalt hatte.
„Laß uns die Höhle aufsuchen, Elli”, sagte Fred. „Das ist ein weiter Weg,
aber jetzt, wo du so gut reiten kannst, wird es dir nichts ausmachen.”
Elli war einverstanden.
„Wir werden die Eltern um Erlaubnis bitten, einen ganzen Tag wegbleiben
zu dürfen”, fuhr der Junge fort, „und alles mitnehmen, was für eine
Höhlenwanderung nötig ist.”
Am nächsten Tag brachen die Kinder früh auf. Elli hatte von Tante Cat eine
volle Tasche mit Mundvorrat mitbekommen, der wohl für drei Tage reichen
würde. Toto saß vor ihr auf dem Pferd. Fred hatte einen großen Koffer an
seinen Sattel geschnallt.
„Was ist da drin?” fragte das Mädchen.
„Das ist ein Kofferboot”, sagte Fred stolz. „Vater hat es gebaut. In der
Höhle, sagt man, soll es einen unterirdischen See geben. Weißt du, wie
interessant es ist, bei Fackellicht Boot zu fahren?”
Die Kinder beeilten sich nicht. Als sie die Höhle erreichten, stand die Sonne
bereits hoch am Himmel. Es war ein schöner, warmer Tag, aber aus der
Höhle wehte es kühl. Elli fröstelte. Sie warf ihr warmes Wolltuch um die
Schultern.
„Weißt du, Fred”, sagte sie, „ich erinnerte mich gerade, wie ich mit Onkel
Charlie, dem Löwen, Toto und der Krähe Kaggi Karr vor dem
Höhleneingang stand, von dem uns die Königin der Feldmäuse erzählt
hatte…”
„Hör mal”, sagte der Junge gereizt, „das ist eine Gemeinheit…”
„Was denn?” fragte Elli mit unschuldiger Miene.
„Immer wieder sagst du: Als ich und der Scheuch … Als der
Menschenfresser … Als die Mäusekönigin …` Ist es vielleicht meine
Schuld, daß ich nicht dabei war?”
Fred hätte vor Verdruß am liebsten losgeweint. „Verzeih, Fred, ich will es
nie mehr tun”, versprach Elli. Fred schnitt harzige Tannenzweige ab und
schnürte sie zu einem großen Bündel zusammen. Sie sollten in der Höhle als
Fackeln dienen. Streichhölzer befanden sich in einer Blechbüchse in der
Brusttasche seines Cowboyhemdes. Dann holte er eine Rolle Bindfaden
hervor und band das Ende an einen Stein.
„Ich hab an alles gedacht`, sagte Fred. „In solchen Höhlen kann man sich
leicht verirren.”
„Nicht mit unserem Hund”, entgegnete Elli. „Toto wird uns nach der Spur
jederzeit wieder hinausführen. Nicht wahr, Totochen?”
Das Hündchen bellte zustimmend. Sie betraten die Höhle. Fred trug das
Kofferboot und die Fackeln. Elli hielt in einer Hand die Provianttasche, in
der anderen die Rolle Bindfaden. Toto schnupperte und knurrte - die Höhle
schien ihm nicht zu gefallen.
DER EINSTURZ
    Am Abend kehrten die Kinder nicht zurück. Unruhe befiel die Cunnings.
Frau Cat äußerte schreckliche Befürchtungen, die Bill ihr auszureden
suchte.
„Vom Weg sind sie nicht abgekommen, denn die Pferde kennen ihn ja”,
sagte er. „Von wilden Tieren hat man in unserer Gegend schon lange nichts
gehört. Wahrscheinlich hat die Nacht die Kinder überrascht, und jetzt
schlafen sie irgendwo in den Hügeln. Mundvorrat haben sie ja genug und
Streichhölzer auch.”
„Und wenn sie sich in der Höhle verirrt haben?” sagte Frau Cat. „Es soll
dort viele verworrene Gänge geben.”
„Ich habe dem Jungen eine große Rolle Bindfaden mitgegeben”, sagte Bill,
„und ihm eingeschärft, daß er nur so weit gehen soll, wie der Faden reicht.”
Die Eltern verbrachten eine unruhige Nacht. Am Morgen wuchs ihre
Unruhe noch mehr, als Freds Pferd mit abgerissenem Halfter auf der Farm
ankam. Den Kindern mußte ein Unglück zugestoßen sein. Alle Leute, die
gerade nicht beschäftigt waren und reiten konnten, machten sich unter Bills
Führung zur Höhle auf. Die Schnellsten legten die zwanzig Meilen in zwei
Stunden zurück. Ihre Pferde waren in Schweiß gebadet. Unweit der Höhle
stand, an einen Baum angebunden, Ellis Pferd. Doch die Kinder waren
nirgends zu sehen. Der Bindfaden, dessen Ende um einen Stein gewickelt
war, führte in die Höhle. Man äußerte allerlei Vermutungen:
„Sie haben sich sicher

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