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Die Sieben unterirdischen Könige

Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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und geschmiert. Er trug eine
goldene Ölkanne am Gürtel und eine funkelnde goldene Axt auf der
Schulter. Auf seinem Kopf saß die Krähe Kaggi-Karr, deren Beine goldene
Ringe schmückten. Kurzum, ein jeder hatte sich für den Besuch der
unterirdischen Welt so schön ausstaffiert, wie er konnte. Weiter folgten Din
Gior, Faramant und Lestar. Der Bart Din Giors, der zu einem Zopf
geflochten war und bis zur Erde reichte, machte auf die Einwohner der
Höhle einen überwältigenden Eindruck. Ein paar Dutzend Käuer trugen
weitere Geschenke: Ballen mit Kleidern und Schuhen sowie Körbe mit
Spielsachen. Viele schoben Kinderwagen vor sich her. Ihre blauen Spitzhüte
bewegten sich im Takt ihrer Schritte, wobei die herabhängenden Glöckchen
lieblich bimmelten. Den Zug beendeten Holzköpfe mit Hebeln, Rädern,
Bohrern und Rohren unter der Auf sicht von Meistern aus dem Violetten
Land. Einen solchen Zug hatte man im unterirdischen Land noch nie
gesehen. Es war wie eine leuchtende Vision - als hätten die Bewohner der
oberen Welt das Funkeln ihrer Sonnenstrahlen, die Durchsichtigkeit ihrer
Luft und das azurne Blau ihres Himmels in die Höhle mitgebracht. Als sich
die beiden Prozessionen trafen, erhob der hünenhafte König Mentacho die
Hand zum Zeichen, daß er eine festliche Rede halten wolle. In diesem
Augenblick stieß Elli einen Freudenschrei aus, sprang aus der Reihe und
stürzte auf den Scheuch zu. Die Holzköpfe bildeten im Nu eine lebendige
Leiter, und schon lag Elli in den Armen ihres guten alten Gefährten. Sie
streichelte das vertraute Gesicht des Strohmannes und küßte ihn auf die
Wangen, und er rief in heller Begeisterung:
„0-ho-ho-ho! Ich bin wieder, wieder, wieder mit Elli zusammen! 0-ho-hoho!”
Er hielt jedoch sofort inne und legte die Hand vor den Mund, denn für eine
so erlauchte Person, wie er es nun war, geziemte es sich nicht, seinen
Gefühlen so laut Ausdruck zu verleihen. Unterdessen hatten auch der
Eiserne Holzfäller, Fred Cunning, der Tapfere Löwe, Din Gior und
Faramant den Scheuch umringt. Das war ein frohes Wiedersehen! Elli und
Toto flogen aus einer Umarmung in die andere, und König Mentacho mußte
betrübt von seiner Rede Abstand nehmen. Er murmelte nur ein paar
liebenswürdige Worte, die der Scheuch, der Holzfäller und der Löwe
dankend erwiderten. Dann vermischten sich die beiden Züge, und alles
strömte in froher Stimmung in die Stadt der Sieben Könige. Elli ritt nun auf
dem Löwen, und Fred, der an ihrer Seite schritt, erzählte seine Erlebnisse
von dem Augenblick an, da er sich aus dem Palast geschlichen hatte.
Er wurde jedoch immer wieder von dem Holzfäller unterbrochen, der darauf
bestand, daß Elli ihr Ohr an sein Herz lege, um sich zu überzeugen, wie
freudig es jetzt nach dem Wiedersehen mit ihr schlage. Auch der Löwe
wandte immer wieder den Kopf, um zu erzählen, welch mächtiges Heer er
aufgestellt und dann wieder entlassen hatte, Kaggi-Karr und Toto stritten
sich, wer auf Ellis Armen sitzen werde. Kurzum, es war ein richtiger
Tumult, und alle waren sehr zufrieden …
DAS MECHANISCHE WUNDER
    Die sieben Könige gaben den Gästen zu Ehren einen großen Ball, bei dem
die Jungen und Mädchen aus der Tanzschule Lan Pirots ein Ballett aufführten, das stürmischen Beifall fand. Aber schon am nächsten Tag schickte
man die jungen Künstler nach Hause, da der Aufenthalt in der Höhle ihrer
zarten Gesundheit schaden konnte. Mit ihnen zogen auch die Käuer fort, die
die Geschenke für die unterirdischen Bewohner gebracht hatten.
Die kleinen Menschlein waren nur einen Tag in der Höhle gewesen, doch
die Angst vor ihren unheimlichen Wundern blieb ihnen fürs ganze Leben in
Erinnerung. Gäste und Wirte schliefen nach dem Ball sehr lange, mit
Ausnahme des Eisernen Holzfällers und des Scheuchs, die, wie man weiß,
niemals schliefen. Nur Lestar stand sehr früh auf und machte sich an die
Arbeit. Schon am Vortag hatte er den Hüter der Zeit, Rushero, kennengelernt und ein langes Gespräch mit ihm geführt. Lestar und Rushero
waren sich sympathisch und wurden sofort Freunde. Am Morgen nach dem
Ball suchte der alte Meister den Hüter der Zeit auf und bat ihn, ihm den
Weg zur Heiligen Quelle zu zeigen. Den beiden folgten Holzköpfe, die
unter der Auf sicht von Meistern Rohre, Hebel und Flaschenzüge trugen.
Nach dem Gespräch mit Rushero war es Lestar klar, daß der Hüter der Zeit
nicht allzusehr daran glaubte, daß man das Schlafwasser

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