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Die siebte Gemeinde (German Edition)

Die siebte Gemeinde (German Edition)

Titel: Die siebte Gemeinde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Link
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wieder um die nächste Ecke enteilt.
    »Ihr macht mich fertig mit eurem Gehetze«, keuchte Pardus, der zunehmend Schwierigkeiten mit dem Tempo bekam. »Wir hätten wenigstens vorher etwas essen können oder zumindest einen Schluck Wasser trinken.«
    »Stell dich nicht so an«, entgegnete Arusch. »Ich wette, wir sind gleich da.« Er blieb stehen und schob Pardus den Berg hinauf. »Der gute Georgios wird uns bestimmt zu einer Mahlzeit bei sich einladen. Mit Sicherheit hat er für seinen Verrat ein paar Münzen erhalten und konnte seine Vorratskammer auffüllen.«
    »Mach keine Witze«, meckerte Pardus und schlug Aruschs Hand beiseite. »Ich mach mir bereits in die Hose, wenn ich nur daran denke, was wir dort vorhaben.«
    »Wieso?«, fragte Arusch unschuldig. »Was haben wir denn vor?«
    »Ach, das weißt du genau«, sagte Pardus und fuhr sich zur Demonstration mit dem Daumen über die Kehle.
    Arusch antwortete nicht, sondern lief kopfschüttelnd und einem Lächeln auf dem Gesicht weiter.
    Bevor sie die nächste Kreuzung erreichten, hinter der Nazares verschwunden war, kam dieser unerwartet zurückgehetzt.
    »Schnell, hier hinein«, hechelte er und zog sie in eine Lücke zwischen zwei Häuser.«
    »Was ist?«, fragte Arusch und zog sein Schwert.
    »Hinter der nächsten Straße wohnt Georgios«, antwortete Nazares völlig außer Atem. »Dort hat er seine Schreinerei. Ich glaube, er ist gerade in seiner Werkstatt. Zumindest habe ich etwas Sägen und Hämmern hören.«
    »Und wieso ziehst du uns hier hinein?«, fragte Pardus. »Lasst uns zu ihm gehen. Worauf warten wir noch?«
    Nazares hielt seinen Zeigefinger auf den Mund und deutete Richtung Gasse. Schweigend drückten sie sich eng an die Wand und horchten nach draußen. Schritte näherten sich, und das eindeutige Scheppern von Kettenhemden gegen Schwerter wurde zunehmend lauter. Pardus atmete schneller, und Arusch sah, dass dessen Herzschlag sein Hemd zum Vibrieren brachte. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Arusch legte ihm beruhigend eine Hand auf die Brust, bis sich dessen Pulsschlag verlangsamte.
    »Jetzt«, flüsterte Nazares und drückte sich gegen die Hauswand, als wollte er dahinter verschwinden.
    In diesem Augenblick schritt eine Gruppe von Kreuzrittern an ihnen vorbei. Fünf grimmig dreinblickende Soldaten. Einer voran, vier in Reihe dahinter. Pardus presste sich gegen die Wand, bis das Holz ein leichtes Knacken von sich gab. Arusch warf ihm einen strengen Blick zu, doch keiner der Ritter nahm Notiz von dem Geräusch. Weder nach links noch nach rechts schauend, bogen sie in den nächsten Straßenzug ab.
    »Du bringst mich noch um, mit deiner Tollpatschigkeit«, atmete Arusch erleichtert aus und steckte sein Schwert in die Scheide.
    »Zieh dein Schwert ruhig wieder heraus«, meinte Nazares sofort und trat zurück auf die leere Gasse. »Um die Ecke wohnt Georgios. Da wirst du es brauchen.«
    »Warum wollen alle, dass ich diesen Georgios töte?«, fragte Arusch genervt und ließ sein Schwert absichtlich stecken.
    »Weil ...«, antwortete Pardus, »... wenn du es nicht tust, wird er uns dagegen sehr wohl töten.«
    »Oder aber die Soldaten werden es tun, die er sicherlich ruft«, ergänzte Nazares.
    »Lasst uns erst einmal hören, was er weiß, dann sehen wir weiter.«
    Vor Georgios’ Haus hielten sie inne und lauschten. Aus dem Holzverschlag, rechts des Hauses, hörten sie eifriges Hämmern.
    »Bleibt einen Schritt hinter mir«, flüsterte Arusch und klopfte gegen die Schuppentür. Niemand reagierte. Arusch klopfte noch einmal, diesmal etwas kräftiger als zuvor. Nach einem Moment stoppte das Hämmern und Arusch vernahm ein mürrisches Grummeln. Jemand stapfte Richtung Tür.
    »Ja, was ist denn?«, hörte er Georgios hinter der Tür rufen. »Ich habe doch gesagt, dass …«, noch während Georgios sprach, hatte er die Tür geöffnet. Als er Arusch erkannte, wollte er die Tür wieder ins Schloss knallen, doch dieser hatte seinen Fuß dazwischen gestellt und versetzte dem Schreiner einen heftigen Schlag. Der Graue wurde bis an die andere Seite der Wand geschleudert, und sein Hinterkopf knallte hohl gegen das Holz.
    »Was wollt Ihr von mir?«, schrie er und drückte sich ängstlich gegen die Wand. »Ich habe Euch nichts getan.«
    »Du hast meinen Vater auf dem Gewissen«, polterte Nazares unvermittelt los und stürzte an Arusch vorbei auf Georgios. Wahllos schlug er auf den Mann ein, der ihn mit einem leichten Schubs von sich warf.
    »Die Ritter haben

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