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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Brigitta misst dem eine große Bedeutung zu, und Brigitta wiederum hat hier weitaus mehr Einfluss als in der alten Heimat. Sie hat dafür gesorgt, dass Osmund Inga heiratet, die ihre Nachfolge antreten soll. Osmund ist … der neue Liebling eurer Götter. Das macht ihn mächtig. Jeder sucht seine Nähe. Du, Herr, bist derjenige, der Olaf offen die Stirn geboten hat – auf eine Art und Weise, die alle hier erschüttert hat, die ihnen klar gemacht hat, dass Olafs Stern sinkt.«
    »Es ist genau so, wie Austin sagt«, bestätigte der Schmied und fuhr sich mit der Linken über den Bart. »Obendrein bist du derjenige, der die ungewisse Zukunft hier mit Worten und Taten gestaltet. Du baust den Menschen ihre Häuser und ihren Tempel, du hast ihnen vor Augen geführt, dass sie es nicht mehr nötig haben, sich einem machthungrigen Tyrannen wie Olaf zu unterwerfen, sondern stattdessen die einmalige Gelegenheit, ihre Regeln selbst zu machen. Osmund verkörpert Odins Macht auf Catan. Du verkörperst die schöpferische Kraft unserer Gemeinschaft. Olaf verkörpert die Vergangenheit. Das weiß er ganz genau, und er wird euch töten, wenn er kann, um eure Rollen zu übernehmen.«
    Candamir saß stockstill und starrte den Schmied ungläubig an. Dann hob er mit einem scheinbar unbekümmerten Grinsen die Schultern. »Nun, ehe er mich töten kann, muss er mich besiegen. Er wird kaum kommen, um mich im Schlaf zu erschlagen, nicht wahr. Ich sehe nicht, wovor ich mich fürchten müsste.«
    Harald und Austin tauschten einen besorgten Blick. Sie dachten beide an Candamirs größte Schwäche: die eigensinnige junge Frau, die ganz allein in einer Zweighütte am Flussufer lebte und die von Anfang an Olafs Jagdinstinkt geweckt hatte.
    »Du solltest auf jeden Fall auf der Hut sein«, riet Harald ernst.
    Austin gab ihm Recht. Zu Candamir sagte er: »Wenn du erlaubst, Herr, gehe ich Hacon nach. Es wird dunkel, und mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass Olaf noch irgendwo dort draußen herumschleicht.«
    Candamir entließ ihn mit einem ungeduldigen Wink.
    Austin fand Hacon in der Schmiede, die einen Steinwurf von Haralds Halle entfernt gleich am Ufer des Flusses lag. Der Junge war dabei, die Esse von der kalten Asche zu befreien und für den folgenden Tag mit Holzkohle zu füllen. Die Asche schaufelte er in einen ledernen Eimer. Asta machte Seife daraus, und was sie nicht brauchte, benutzten sie als Dünger für die Gemüsebeete. Als er den Mönch an der Tür entdeckte, lächelte er, fragte aber gleich darauf mit einem Stirnrunzeln:
    »Bist du gekommen, um mir eine Predigt zu halten? Die kannst du dir sparen.«
    »Wie willst du das wissen, ehe du sie gehört hast?«, erkundigte sich Austin.
    »Weil ich schon jetzt weiß, dass du Recht hast. Aber es nützt nichts. Ich kann ihn nicht um Verzeihung bitten. Nicht für heute Abend und auch nicht für das, was mit Gunda geschehen ist.«
    Austin trat näher und setzte sich auf die Bank, die hier genau wie früher in Elasund in der Schmiede stand, um den Schwatzhaften und den Tagedieben Platz zu bieten, die sich immer so gern an diesem Ort einfanden, um auf ihre neue Pflugschar zu warten, über das Wetter, den Fischfang oder die Ernte zu jammern und das Arbeiten anderen zu überlassen. »Warum nicht?«, erkundigte sich der Mönch.
    »Weil ich es nicht bereue«, erklärte Hacon kurz angebunden.
    »Oh. Du hast Recht, das macht die Sache außerordentlich schwierig. Weder Gott noch dein Bruder werden dir deine Sünden vergeben, wenn du sie nicht bereust.«
    »Ich weiß.« Hacon arbeitete emsig weiter, aber schließlich ließ er die Hände sinken, wandte sich zu Austin um, und erst jetzt erkannte der Sachse, welchen Kummer der Junge litt.
    »Ich … ich liebe Gunda, Austin. Ich weiß, ich bin noch zu jung, aber ich würde sie eines Tages gern heiraten und eine anständige Frau aus ihr machen, wie sie es verdient.«
    Nichts wird je eine anständige Frau aus dieser Dirne
    machen, lag Austin auf der Zunge.
    »Aber Candamir wird das verhindern. Er will sie zwar nicht mehr, er behandelt sie wie den letzten Dreck und hat nur Augen für Siglind, aber bevor er Gunda mir überließe, würde er ihr eher das Genick brechen.«
    »Und woran merkst du, dass du Gunda liebst? Ich meine, bist du sicher, dass es wirklich eine Sache des Herzens ist und nicht des … « Austin wies vage auf einen Punkt unterhalb von Hacons Gürtel und errötete wie üblich. »Du weißt schon.«
    »Ja, ich bin sicher. Manchmal treffen wir uns

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