Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
Vom Netzwerk:
nachts. Oh, mach kein solches Gesicht, wir haben es nicht wieder getan.
    Wir reden. Wir … « Er hob kurz die Schultern. »Na ja, wir haben vieles gemeinsam und sind etwa gleich alt. Vermutlich kann man sagen, wir haben uns kennen gelernt. Und vielleicht wird es deine Meinung von ihr bessern, wenn du erfährst, dass Gunda sich genau wie ich entschlossen hat, sich deinem Gott zuzuwenden. Ich habe ihr das wenige erzählt, was ich von ihm weiß, und sie würde dich gerne Dutzende Dinge fragen. Aber sie wagt es nicht. Sie fürchtet sich vor dir beinah so wie vor meinem Bruder. Und sie ist wieder guter Hoffnung. Wenn Candamir das merkt, dann … « Er brach ab. Er wusste wirklich nicht, was dann passieren würde.
    »Sie weiß nicht, wer der Vater ist?«, fragte Austin leicht angewidert.
    Hacon breitete kurz die Arme aus. »Woher denn? Natürlich nicht. Darum wird Candamir ihr Kind verkaufen oder töten, wenn es kommt, und sie vermutlich auch. Aber mir wäre es egal. Ich würde meinen Neffen ebenso willig großziehen wie meinen Sohn. Das Wichtigste ist doch, dass wir uns vermehren, oder?« »Schon. Trotzdem sind wir Gottes Kinder und keine Karnickel, Hacon, darum ist es doch erstrebenswert, zu wissen, wer der Vater eines Kindes ist, nicht wahr? Außerdem bist du erst fünfzehn Jahre alt und kannst nicht heiraten. Und – entschuldige meine Offenheit – du bist zu schade für eine Frau wie Gunda.«
    »Warum sagst du das?«, brauste der Junge auf. »Woher nimmst du das Recht, sie zu verurteilen?«
    »Weil sie unkeusch ist und gegen Gottes Gebot verstoßen hat.«
    »Sie wusste doch nichts von seinen Geboten.«
    »Was sie getan hat, ist nach euren Regeln ebenso verboten wie nach meinen.«
    »Aber hast du nicht gesagt, dass wir alle voller Sünde sind und deswegen froh sein können, dass Gottes Gnade keine Grenzen kennt?«
    Austin lachte leise vor sich hin. »Und wieder einmal schlägst du mich mit meinen eigenen Waffen, Hacon.«
    Hacon lächelte matt, trat zu ihm und setzte sich neben ihn.
    »Hilf uns, Austin«, bat er eindringlich. »Candamir hört doch auf dich. Hilf uns, und ich schwöre dir, unsere Kinder sollen in deinem Glauben aufwachsen.«
    Der Mönch war die faulen Kompromisse satt, zu denen sein mühevolles Missionswerk ihn zwang. Er hob abwehrend die Linke. »Du hast Gottes Weg gewählt, und du sagst, Gunda wolle das auch. Also wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass eure Kinder die Taufe empfangen, und es sollte unter deiner Würde sein, mich damit ködern zu wollen.«
    »Das stimmt«, bekannte der Junge reumütig. »Aber wir werden diese Kinder nur haben, wenn du uns deine Hilfe nicht versagst.«
    »Ah«, machte der Sachse trocken. »Die gleiche Bestechung in abgewandelter Form. Du bist ein kluger Redner, Hacon, genau wie dein Bruder.«
    »Also? Was wirst du tun?« Der Junge hielt den Atem an.
    Austin legte die Hände auf die Knie und starrte einen Moment in die kalte Esse. Schließlich nickte er langsam.
    »Na schön. Das wenige, was ich kann, will ich tun. Aber du musst mir schwören, dass ihr Enthaltsamkeit übt, bis ich euch mit Erlaubnis deines Bruder im Angesicht Gottes vermählt habe.«
    »Oh, Austin, das kann Jahre dauern …«
    »Es ist meine Bedingung«, unterbrach der Mönch entschieden. »Sonst werde ich zum Komplizen eures Vergehens.«
    Hacon überlegte kurz, seufzte dann tief und nickte. »Du hast Recht. Das kann ich nicht von dir verlangen.« Er legte die linke Hand aufs Herz und hob die Rechte. »Ich schwöre beim Blute Jesu Christi.«
    »Vergiss es nicht.«
    »Nein.«
    »Und um deinen guten Willen und deine Einsichtigkeit zu beweisen, musst du zu deinem Bruder gehen und dich mit ihm aussöhnen. Er hat dein ganzes Leben lang sein Bestes für dich getan, Hacon. Mehr kann man von niemandem verlangen. Ich würde nie behaupten, dass er alles richtig gemacht hat, denn das hat er nicht. Aber er hat sich bemüht.«
    »Ja. Das weiß ich. Aber ganz gleich, was ich sage, er wird mir niemals vergeben.«
    »Vielleicht unterschätzt du ihn. Auch dein Bruder hat allerhand gelernt, seit wir uns auf diese Reise begeben haben. Er ist nicht mehr derselbe; das ist keiner von uns. Und wie dem auch sei, du musst den ersten Schritt tun. Es ist Gottes Wille.«
    »Woher willst du das so genau wissen?«, fragte der Junge skeptisch.
    Austin lächelte. »Das gehört zu den Dingen, die immer Gottes Wille sind. ›Liebet eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassenc, hat er gesagt. Und: ›Segnet die, die euch

Weitere Kostenlose Bücher