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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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hat!«, stieß er hervor. »Nein, das ist nicht wahr. Er ist viel zu leicht davongekommen. Jahrelang hat er uns klein gehalten und erpresst, hat nichts unversucht gelassen, um zwischen meinem Bruder und mir Zwietracht zu säen. Er hat uns das Leben bitter gemacht, aus purem Vergnügen. Er war ein Ungeheuer!«
    Lars nickte zögernd, als sei er sich nicht schlüssig, ob er sich dieser Meinung anschließen sollte oder nicht. »Er hatte auch eine andere Seite«, sagte er unerwartet. »Er konnte ganz anders sein.«
    »Ja. Wenn es seinen Absichten diente.« Hacon verschloss sich gegen die schlichte Wahrheit, die Austin ihn gelehrt hatte: dass auch der abscheulichste Finsterling eine gute Seite habe, die man mit dem Wort Gottes beträufeln könne. In der Theorie klang es richtig, aber auf Olaf schien es nicht zu passen. Hacon hatte Olaf gehasst, obschon ihm bewusst war, dass sein Glaube solche Gefühle eigentlich verbot. Gehasst und gefürchtet. »Ich bin froh, dass jetzt die Fische an ihm nagen!«, stieß er untypisch leidenschaftlich hervor. »Und wenn du einen Funken Verstand hättest, wärst du das auch.«
    Lars fuhr nicht aus der Haut, wie sein Vater es getan hätte. Er schüttelte lediglich den Kopf und sagte: »Mach nicht den Fehler, zu glauben, ich sei anders als mein Vater. Ich bin der Sohn, den er immer wollte und der Jared nicht sein konnte.«
    »Dann bleibt mir nichts, als dich zu bedauern, Lars«, erwiderte Hacon.
    Fünf Tage und Nächte dauerte Candamirs rätselhafte Bewusstlosigkeit an. Hacon bangte um das Leben seines Bruders und wich kaum von seiner Seite. Trotzdem lernte er während dieser Tage das Leben in Olafsburg kennen, denn es spielte sich hauptsächlich in der großen Halle ab. Sie lag tief in den Eingeweiden des Leeren Landes, und hier unten herrschte ewige Nacht. Dennoch gab es einen festen Rhythmus. Die Bewohner hatten gelernt zu spüren, wann draußen in der Welt die Sonne aufging, und sie erhoben sich, wenn der Tag begann. Es bestand kein Mangel an erbeutetem Lampenöl und -talg, darum musste mit Fackeln nicht gegeizt werden, und überall am Boden standen tagsüber kleine Lichter, die die Wände der Höhle mit einem warmen Schimmern überzogen und die Mineralien und Erze darin funkeln ließen. Hacon kam nicht umhin, die Schönheit dieses Ortes zu würdigen.
    Die Bewohner der Halle nahmen ein gemeinsames Frühstück ein, ehe sie ihren vielfältigen Aufgaben nachgingen, die sich nicht so sehr von denen anderer Menschen unterschieden: Die Frauen bereiteten die Mahlzeiten, hielten die Halle in Ordnung, spannen, webten und nähten und versorgten die Kinder, die Männer molken und hüteten das Vieh und übernahmen fast alle Aufgaben, die außerhalb der Burg auszuführen waren. Am Morgen nach ihrer Ankunft war Ketil mit einigen anderen und allen Rindern zur Küste aufgebrochen, um die Beute von Bord zu holen, wie Lars befohlen hatte. Denn diejenigen, die den Überfall durchgeführt und Hacon und Candamir hergebracht hatten, hätten mit ihren Pferden nicht auch noch die schwere Ladung herschaffen können. Also war ein strapaziöser Marsch unter glühender Sonne zur Küste notwendig – einen Tag hin, einen zurück. Hacon ging auf, wie beschwerlich das Leben hier war, wie viel diese
    Menschen von dem entbehrten, was ihm selbst und den Seinen selbstverständlich schien.
    Auch Lars war häufig außerhalb der Burg unterwegs, und meist ließ er Gunnar zurück, um in seiner Abwesenheit nach dem Rechten zu schauen. Manchmal kam Gunnar dann herüber zu Hacon und setzte sich ein Weilchen zu ihm. So auch am fünften Tag.
    »Dein Bruder schaut besser aus«, bemerkte er verblüfft.
    »Und man kann erkennen, dass er atmet.«
    Hacon nickte. »Ja. Ich glaube, er erholt sich. Er schläft jetzt.«
    »Hrn. Nimm’s mir nicht übel, aber ich fürchte, es wäre besser für ihn gewesen, er wäre gestorben. Lars hat es wirklich auf ihn abgesehen.«
    »Das ist mir nicht entgangen. Aber wenn er will, dass ich euch neue Waffen und Werkzeuge mache, sollte er sich gut überlegen, was er tut.«
    Gunnar nickte versonnen, wirkte aber nicht sehr überzeugt.
    »Und was ist mit dir?«, fragte Hacon. »Mir will scheinen, du hasst Candamir nicht dafür, dass er deinen Vater getötet hat – in gewisser Weise zumindest.«
    »Nein, ich glaube nicht.« Gunnar grinste ein wenig schuldbewusst und hob die Schultern. »Meinen Vater habe ich gefürchtet, wie jeder hier. Er hat gut für uns alle gesorgt, aber er war ein sehr harter Jarl. Das

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