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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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die Hauptinsel an, denn dort, hatte Olaf berichtet, lag das größte Dorf und ließen sich die besten Geschäfte machen. Aber er hatte sie gewarnt: Cnut, der sich der König der Kalten Inseln nannte, sei ein raffgieriger und verschlagener Mann, der jeden übers Ohr haue, der das zuließ.
    »Sprechen die Menschen hier unsere Sprache?«, fragte Hacon, der an der Bordwand stand und auf die fremde Küste schaute.
    Osmund nickte. »Sie gehören zu unserem Volk; ihre Ahnen stammten aus einer Gegend unweit von Turonland.«
    Sie segelten in eine lang gezogene Bucht, an deren felsigem Strand sich ein großes Dorf erhob. Die Häuser waren kleiner und standen viel enger beisammen als in Elasund. Man sah Werkstätten und Lager, aber keine Scheunen. Die Menschen dieser Inseln lebten vom Handel und Fischfang allein, hatte Olaf ihnen erklärt, sie hielten kaum Vieh und bestellten keine Felder.
    In Strandnähe warfen sie Anker. »Wir sollten nicht alle an Land gehen«, meinte Candamir. »Es kann nicht schaden, wenn genug Männer an Bord bleiben, um unsere Habe zu bewachen.«
    Osmund gab ihm Recht. »Ich gehe mit Olaf und stelle fest, ob man uns hier freundlich gesinnt ist.«
    »Bitte, nimm mich mit«, bat Hacon mit leuchtenden Augen.
    »Na schön«, willigte Osmund ein. »Aber halt den Mund, wenn ich mit den Fremden rede, hörst du? Man kann nie wissen, was …«
    Er brach ab, weil an Deck des Seedrachen ein kleiner Tumult ausgebrochen war. Olaf und seine beiden älteren Söhne, Jared und Lars, standen um den Turonländer herum, der aufgeregt mit den Armen fuchtelte und unartikulierte, wütende Laute ausstieß. Schließlich nahm
    Olaf die Peitsche zur Hand und begann, auf seinen unglückseligen Sklaven einzudreschen, der schützend die Arme um den Kopf legte. Bald fiel er auf die Knie, doch Olaf schlug ihn erbarmungslos weiter.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Hacon beklommen.
    »Ich nehme an, Olaf will seinen Turonländer nicht mit an Land nehmen, denn die Leute hier sind praktisch dessen Vettern, und der Turonländer könnte auf die Idee kommen, davonzulaufen und sich bei ihnen zu verbergen«, mutmaßte Osmund.
    »Was ja offenbar seine Absicht war, sonst wäre er nicht so bockig.«
    Die Söhne beschwichtigten den erbosten Olaf schließlich, banden den blutenden Turonländer und schafften ihn unter Deck.
    »Dieser Olaf ist ein Ungeheuer«, murmelte der Sachse.
    Candamir betrachtete seinen Knecht versonnen. »Aber nicht dumm. Vielleicht sollte ich dich lieber auch in den Laderaum sperren. Es ist nicht weit von den Kalten Inseln zum Schottenland, nicht wahr? Und südlich des Schottenlandes liegt deine Heimat. Warum siehst du mich nicht an, Sachse? Hast du dich etwa auch mit Fluchtgedanken getragen?«
    Austin hob den Kopf und schaute ihm in die Augen. »Wäre ich kein Narr, hätte ich es nicht getan?«
    »Doch«, räumte Candamir ein. »Also, nach unten mit dir zu meinen restlichen Schafen.« Er machte eine auffordernde Geste Richtung Luke.
    »Nein, Candamir, tu das nicht«, bat sein Bruder. »Lass ihn beim Blut seines Gottes schwören, dass er dir nicht davonläuft, dann kannst du ihn getrost an Land gehen lassen. Sperr ihn nicht da unten ein, es ist so grässlich.«
    Das war es in der Tat. Schafe rochen schon übel genug, wenn sie in großen Pferchen oder unter freiem Himmel gehalten wurden, aber der Gestank im Laderaum war erbärmlich. Candamir gab nach. »Na schön. Also schwöre, Sachse.«
    Der Mönch legte die linke Hand aufs Herz und hob die Rechte. »Ich schwöre beim Blute Jesu Christi, dir nicht davonzulaufen, solange wir auf den Kalten Inseln sind, Herr.«
    »Dann geh mit Osmund und Hacon. Halt die Augen auf. Unmöglich zu sagen, wie wir hier empfangen werden. Und denk ja nicht, ich hätte nicht gehört, dass du deinen Schwur eingeschränkt hast.«
    Osmund, Olaf und Berse waren vorerst die Einzigen, die mit ihrem Gefolge an Land gingen, und sie berieten eingehend, was sie sagen wollten, ehe sie sich zu Cnut, dem selbst ernannten König der Kalten Inseln, begaben.
    Cnut residierte in einer großen Halle mit prächtigen Wandbehängen. Entgegen Elasunder Sitten stand sein Hochsitz an der Stirnseite des Langfeuers und war so breit, dass auch seine Gemahlin darauf Platz gehabt hätte, die jedoch nicht anwesend war, um die Gäste zu empfangen. Sie sei nicht wohl, erklärte König Cnut bedauernd.
    »Nehmt Platz und trinkt mit uns, Brüder aus der alten Heimat«, lud er sie ein. Er war ein vielleicht fünfzigjähriger Mann,

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