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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Schätze retten. Werkzeuge, Wolle und so weiter. Ich schwimme hinaus und sehe es mir an, ehe die Strömung alles fortspült.«
    »Ich komme mit dir, Herr«, erbot sich der Sachse und legte den Beutel aus Seehundfell ab, der seine Bibel, sein Kreuz und den »Kalender« enthielt und den er durch beide Stürme hindurch gerettet hatte. Der Beutel war erstaunlich dicht, und der Mönch war zuversichtlich, dass das Wort Gottes einigermaßen unbeschadet in dieser neuen Welt angekommen war.
    Candamir nickte dankbar. »Dann komm. Lass sehen, wie
    gut du wirklich schwimmen kannst.«
    Gänsehaut bildete sich auf ihren nackten Armen, als sie ins Meer hinauswateten, denn es war kalt. Der sandige Untergrund fiel steil ab, und bald reichte ihnen das Wasser bis zur Brust. Sie tauchten unter, ehe eine Welle über sie hinwegrollte, und schwammen zügig zum Riff hinaus. Doch ihre Tauchgänge nahe des Felsens bestätigten, was sie aufgrund der dunkelblauen Farbe des Meeres schon befürchtet hatten: Das Wasser war bodenlos tief. Entlang des Felsens tastete Candamir sich abwärts, bis seine Ohren zu schmerzen begannen, und noch immer stieß er nicht auf den Grund, noch immer sah er unter sich nichts als Schwärze.
    Seine Lungen schrien nach Luft, als er endlich wieder auftauchte. Keuchend klammerte er sich neben seinem Knecht an den Felsen und schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    Austin bestätigte dies mit einem traurigen Nicken. Auch er war so weit hinabgetaucht, wie er wagte und konnte. Eine Unzahl kleiner und großer Fische hatte er dabei gesehen, und er schauderte bei der Vorstellung, welche namenlosen Kreaturen dort unten in der Schwärze lauern mochten. »Lass uns hier nicht unsere Zeit vertun, Herr. Der Falke ist dahin, daran ist nichts zu ändern. Wir hingegen sind einigermaßen unbeschadet in diesem unbekannten Land angekommen, und ich möchte nicht gleich am ersten Tag von einem Seeungeheuer verschlungen werden.«
    Während Candamir und Austin zum Riff hinausgeschwommen waren, hatten Osmund, Harald und Hacon die Felsen erklommen, welche die Bucht im Westen begrenzten. Die Klippen waren hoch und steil, aber zerklüftet und abgestuft, sodass es nicht sonderlich schwierig gewesen war, auf ihren Kamm zu klettern.
    Die Kundschafter brachten gute Neuigkeiten. »Jenseits der Felsen liegt eine weitere Bucht, etwas größer als diese hier«, berichtete der Schmied. »Der Seedrache und drei weitere unserer Schiffe sind dort gelandet. Einigermaßen unbeschadet.«
    »Ist noch jemand an Bord?«, fragte Candamir, als er hinzutrat.
    Harald nickte. »Wir konnten sie nicht genau erkennen, aber sie haben uns winken sehen und dann die Ruder besetzt. Jetzt sind sie auf dem Weg hierher.«
    »Und was habt ihr sonst entdeckt?«, fragte Candamir weiter.
    »Das bewaldete Land steigt nach Süden hin an, sodass wir nicht weiter als drei oder vier Meilen sehen konnten«, erklärte Harald. »Zwischen den Bäumen funkelt etwas, das ein breiter Fluss sein könnte. Das Laub der Bäume ist dicht; man kann kaum erkennen, was sich darunter verbirgt. Jedenfalls gibt es kaum Nadelbäume, der Wald ist völlig anders als zu Hause …«
    »Ein grünes Dach«, fiel Hacon aufgeregt ein. »Keine Lichtung, so weit das Auge reicht. Keine Siedlungen, keine Boote oder Schiffe am Strand, und …« Er brach ab, als er Candamirs finsteren Blick auffing.
    »Entschuldige die Unhöflichkeit meines Bruders, Harald«, bat Candamir.
    Der Schmied winkte nachsichtig ab. »Er hat Recht. Man könnte glauben, wir seien ganz allein hier, aber natürlich ist es für solche Schlüsse noch viel zu früh. Wir müssen hören, was Olaf sagt. Aber ganz gleich, ob es die Insel ist, die er entdeckt hat, oder nicht: Es ist ein grünes Land mit reichlich Wasser.« Er war zu alt und weise, um so enthusiastisch zu sein wie Hacon, aber auch in den Augen des Schmieds stand Hoffnung.
    Mit einem Lächeln wandte Candamir sich an seinen Freund und schloss ihn kurz in die Arme. »Nun, wo immer wir auch gelandet sein mögen, die Götter haben dich gesegnet, Osmund«, sagte er. »Du warst der Erste von uns allen, der dieses neue Land betreten hat.«
    Osmund wirkte ein wenig verlegen, aber er nickte zufrieden. Es ist wahr, dachte er voller Staunen, ich war der Erste. Und nicht nur das: Als er es bei Tageslicht betrachtete, hatte er festgestellt, dass das Bündel Holzstangen, welches Roric als Floß gedient hatte, in Wahrheit der Hochsitz seiner Väter war. Das war gewiss ein gutes Omen. Sein Geschlecht würde

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