Die Silberne Festung
an dieser Stelle mußte das gesamte SBR stillegen. Goworow aktivierte sein Waffenpult, legte seinen behandschuhten Daumen auf den Feuerknopf am Steuerknüppel und drückte ihn langsam nach unten.
Armstrong-Raumstation
»Kabinendruck null. Brand im Mitteldeck hat sich aufs Oberdeck durchgefressen. Großes Loch in der vorderen Cockpitwand. Auf dem Mitteldeck drei Tote… Davis, Wallis und Montgomery. Montgomery, Wallis und Davis sind noch angeschnallt. Die drei… haben keine Chance gehabt.«
Saint-Michael lehnte an einem der Handgriffe an der Decke des Kommandomoduls, während er sich Moyers Schadensbericht aus der Enterprise anhörte. Sieben Tote an Bord der Raumfähre. Sieben Tote…
»Können Sie feststellen, was passiert ist, Ted?«
»Ja, Sir. Irgendwo auf dem Unterdeck muß es eine riesige Explosion gegeben haben. Wahrscheinlich ist eine Brennstoffzelle explodiert. Die Vorderwand des Cockpits hat ein großes Loch, das bis nach draußen zu gehen scheint.«
»Läßt sich der Schaden reparieren?«
»Sieht nicht so aus, jedenfalls nicht ohne Schweißgerät.«
Also mußte die Enterprise abgeschrieben werden. »Die Russen scheinen eine wirkungsvolle Waffe zu haben«, sagte Saint-Michael mehr zu sich selbst. »Ted, kommen Sie schnellstens hierher zurück.«
»Was wird mit der Besatzung der Enterprise ? Soll ich sie einfach hierlassen?«
Ein ohrenbetäubend scharfer Knall hallte durchs Kommandomodul. Die gesamte Station begann zu vibrieren. Auf einem Monitor neben dem SBR-Hauptbildschirm erschien eine Warnung.
»Die SBR-Antenne zwei ist ausgefallen«, meldete Jefferson, nach einem Blick auf seine Instrumente. »Kein Signal mehr von dieser Seite.«
»Jetzt beginnt der eigentliche Angriff«, stellte Walker fest. »Sie werden nicht aufhören, bevor die Station ein Wrack ist.«
»Moyer, sehen Sie zu, daß Sie hierher zurückkommen. Alle anderen gehen ins Rettungsboot«, befahl Saint-Michael. »Ich stelle die Lagekontrolltriebwerke so ein, daß sie die Station aus der Bahn bringen, sobald wir…«
Er wurde von einer Stimme aus den Lautsprechern der Bordsprechanlage unterbrochen: »Zentrale, hier Skybolt. Ich glaube, daß der Laser jetzt einsatzbereit ist…«
Der General brauchte eine halbe Sekunde, um sich von seiner Verblüffung zu erholen. »Was glaubst du? Skybolt funktioniert?«
»Jason, die SBR-Steuerung muß von Thor auf Skybolt umgeschaltet werden. Das ist von hier aus nicht möglich. Ihr müßt das SBR…«
Ann wurde durch einen lauten Knall unterbrochen, dem ein warnender Hupton von der Konsole für Lebenserhaltungssysteme folgte. »Das Steuergerät der Backbordkühlanlage ist ausgefallen«, meldete Jefferson, nachdem er die Warnmeldung überprüft hatte. »Damit ist die Hälfte unserer Kühlkapazität weg.«
»Mehr dürfen wir nicht riskieren!« sagte Walker. »Noch ein paar Treffer dieser Art, dann sind wir erledigt!« Aber Saint-Michael forderte ihn durch eine Handbewegung auf, den Mund zu halten.
»Ann, läßt Skybolt sich tatsächlich als Waffe einsetzen?«
»Baker und ich haben das System überprüft«, antwortete sie. »Ich glaube, daß es jetzt Ziele erfassen kann. Ob das Problem mit der MHD-Zündung gelöst ist, steht nicht sicher fest, aber…«
»Damit können wir uns nicht mehr aufhalten, Jason«, drängte Walker mit gepreßt klingender Stimme. »Wir müssen ins Rettungsboot, bevor…«
Wieder ein lauter Knall, der die Station erzittern ließ. Die Lichter im Kommandomodul flackerten, während ein weiteres Warnsignal ertönte.
Die Situation schien so kritisch geworden zu sein, daß niemand sich mehr dafür interessierte, wo der Schaden aufgetreten war.
»Schnell, Jason, bevor’s zu spät ist!« forderte Anns Stimme ihn auf.
»Ja, verdammt noch mal! Wir versuchend wenigstens.« Walker schien erneut protestieren zu wollen, aber Saint-Michael schnitt ihm das Wort ab.
»Aber ohne euch fünf. Ich will, daß ihr alle im Rettungsboot seid, wenn ich den Laser abfeuere.«
»Das kannst du nicht allein«, widersprach Ann. »Der Laser muß aus dem Skybolt-Modul abgefeuert werden, und ich brauche jemanden, der oben am SBR-Hauptbildschirm sitzt. Außerdem kann eine Lageänderung der Station notwendig werden. Ich muß hier auf meinem Posten bleiben…«
Saint-Michael zögerte noch, aber er wußte, daß ihm keine andere Wahl blieb. Dies war Anns Spiel. »Gut, Ann, du bleibst bei Skybolt. Walker, Marks, Jefferson und Moyer – ab ins Rettungsboot mit euch!«
Bis Walker meldete, daß alle
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