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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Seine 32 Patriot-Lenkwaffen zur Bekämpfung hochfliegender Ziele und 181-HawkLenkwaffen für mittlere und tiefe Flughöhen riegelten das gesamte Meydan-Tal nach beiden Richtungen über 150 Kilometer weit ab.
    Zugleich war Ledbetters GAB die »Mausefalle« in der Engstelle zwischen zwei weiteren Patriot-Stellungen auf beiden Seiten des Meydan-Tals. Feindliche Flugzeuge wichen ins Tal aus, um diese Stellungen in Anar und Arsenjan zu unterfliegen, und gerieten so vor Ledbetters Fla-Raketen. Befanden sie sich erst in dem engen Tal, konnten sie nur versuchen, den anfliegenden Raketen davonzufliegen oder ihnen auszuweichen, was beides fast unmöglich war.
    Der Beweis dafür war für jedermann sichtbar: Ein sowjetischer Überschallbomber Backfire-B war in die »Mausefalle« geraten. Ledbetters CAB-Radargeräte – und bestimmt auch die anderer sowjetischer Bomber – konnten die Wrackteile noch immer orten.
    Eine deutliche Warnung an alle! dachte Ledbetter, während er Kaffee aus einem Blechbecher schlürfte. Legt euch nicht mit der Drei-drei-fünften an!
    Er war sehr früh aufgestanden, um die Wachposten zu inspizieren. Seine zur Schnellen Eingreiftruppe gehörende Einheit war durch Soldaten der iranischen Revolutionsgarde verstärkt worden, die zu den zähesten und bösartigsten Typen gehörten, denen Ledbetter jemals begegnet war. Leider hatten die Iraner keine Ahnung, wie man eine Patriot- oder Hawk-Rakete abschoß, obwohl der Iran seit Jahren Hawk-Lenkwaffen besaß, so daß Ledbetter sie nur als Wachpersonal einsetzen konnte. Da die moslemischen Revolutionswächter es für unter ihrer Würde hielten, nur Wachhunde zu sein, kam es oft zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Amerikanern. Oberleutnant Ledbetters Überraschungsinspektionen sollten dazu beitragen, solche Konflikte zu vermeiden und Kampfmoral und Wachsamkeit zu stärken.
    First Sergeant Plutarsky, Ledbetters dienstältester Sergeant, trat aus seinem Zelt. »Gutes Timing, Sergeant.«
    »Hab’ Sie kommen gehört, Sir.« Plutarsky grüßte seinen jungen Chef mit einer lässigen Handbewegung. Die beiden Männer – der erfahrene Sergeant und der grüne Offizier – waren seit ihrer Ankunft an einem der heißesten Gefahrenpunkte im Iran Freunde geworden. Sie ergänzten sich ideal: Ledbetter verstand viel von Fla-Raketen und ihrer Elektronik; Plutarsky kannte sich mit den Männern aus. Da diese beiden Bereiche sich selten überschnitten, funktionierte ihre Zusammenarbeit ausgezeichnet.
    Ledbetter überließ die Männer dem Sergeanten; Plutarsky überließ die Fla-Raketen seinem Vorgesetzten.
    Ledbetter nickte Plutarsky zu, denn beide hielten nicht viel von Förmlichkeiten. »Zuerst möchte ich mir Whiskey drei ansehen.« Whiskey 3 – oder West 3 – war einer der Posten, die das große Zielsuchradar bewachten.
    »Sie wollen also Schurab kontrollieren«, stellte Plutarsky fest. »Das will ich auch. Seitdem unser Mr. Schurab hier ist, trägt er die Nase verdammt hoch. Und seine Landsleute katzbuckeln vor ihm.«
    »Angeblich stammt er aus der Familie eines der religiösen Führer in der Regierung Alientar«, sagte Ledbetter. »Aber Sie haben recht. Er benimmt sich, als fände der ganze Krieg nur seinetwegen statt.«
    Unterwegs blieben die beiden Männer mehrmals stehen, um einzelne CAB-Komponenten zu überprüfen. Damit nicht der ganze Fla-Raketenkomplex durch eine einzige Bombe zerstört werden konnte, waren die einzelnen Baugruppen jedes Raketensystems weit voneinander getrennt angeordnet. Das CAB-Kontrollzentrum befand sich in einem in die Erde eingegrabenen Trailer, der Ledbetter auch als Unterkunft diente. Zum Schutz der Gesamtanlage befanden sich die Unterkünfte aller Männer unmittelbar neben ihren Posten. Das phasengekoppelte Patriot-Radar stand knapp sieben Kilometer entfernt auf einem Hügel über dem Tal.
    Mitten in Ledbetters Fla-Raketenkomplex stand ein Suchradar in Standardausführung zur Luftraumüberwachung auf große Entfernungen. Obwohl dieses Radargerät nicht mit den Fla-Raketen gekoppelt war, konnte es anfliegende Luftziele in Höhen bis zu 20.000 Metern aus über 300 Kilometern Entfernung orten. Darüber hinaus konnte es die eigentlichen Zielsuch- und Bahnverfolgungsgeräte nachführen, um diesen kleineren Radargeräten zu helfen, Ziele für ihre Lenkwaffen zu erfassen.
    Das Suchradar war neben einer Satellitenantenne und mehreren Funkantennen in etwa zehn Meter Höhe auf einem verrosteten alten Bohrturm montiert worden. Ganz in der

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