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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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wollen.« Ledbetter wandte sich an Plutarsky. »Leutnant Schurab übernimmt den Rest der Nachtstreife und führt anschließend die Tagstreife. Er darf sich unter keinen Umständen ablösen lassen. Verläßt er seinen Posten, wird er wegen Befehlsverweigerung dem Kommandeur der Revolutionsgarden in Bandar-Abbas gemeldet. Kümmern Sie sich darum, Sergeant.«
    »Ja, Sir.« Als Ledbetter in Richtung Bohrturm davongegangen war, baute Plutarsky sich vor Schurab auf. »Haben Sie den Befehl verstanden, Sir?«‘
    »Untergebene haben mir keine Befehle zu erteilen!«
    »Hören Sie, was Sie davon halten, ist mir…«, Aber Schurab hatte Plutarsky bereits den Rücken zugekehrt und wollte zum Wachgebäude zurück. Dieser Anblick ließ bei dem Sergeanten eine Sicherung durchbrennen. Er war mit einem Satz hinter Schurab, riß ihn am Kragen hoch und zog ihn dabei rückwärts, so daß der Iraner sich in den Schlamm setzte.
    Dabei wurde seine makellose Uniform ausnahmsweise schmutzig.
    Der Leutnant stieß persische Verwünschungen aus und rief einen Befehl.
    Die fünf Iraner wollten Plutarsky ergreifen, aber bevor sie zwei Schritte weit gekommen waren, hielt der Sergeant seine 9-mm-Beretta schußbereit in der Hand.
    »Keinen Schritt weiter, sonst kriegt euer Boß eine Kugel in den Kopf!«
    Nach dieser Drohung erstarrten alle zur Bewegungslosigkeit – bis Schurab plötzlich lachte, auf die Beine kam und seine Hose abklopfte.
    »Entschuldigen Sie, Sergeant«, sagte der Iraner lächelnd. »Ich gehe schon.« Er schickte die Männer weg und machte sich auf den Weg zu Whiskey drei. Plutarsky sah ihm mit seiner Pistole in der Hand nach, als Schurab abrupt stehenblieb und sich nach ihm umdrehte. »In meinem Land ist es ein Kapitalverbrechen, Vorgesetzte handgreiflich zu bedrohen, Sergeant. Und Sie befinden sich in meinem Land.«
    »Sie und Ihr verdammtes Land können mir nicht imponieren!«
    Schurab winkte ihm gutgelaunt zu, wandte sich ab und marschierte davon. Plutarsky steckte seine Waffe erst weg, als der Iraner nicht mehr zu sehen war. Dann trabte er mit dem Bewußtsein, einen Sieg errungen und dennoch verloren zu haben, zum Bohrturm zurück.
    ***
    »Ich habe dort hinten laute Stimmen gehört«, sagte Ledbetter, als Plutarsky einige Minuten später wieder zu ihm stieß. Der Oberleutnant blickte geistesabwesend zur Drehantenne des Suchradars hinauf. »Probleme?«
    »Keine, mit denen ich nicht fertig würde, Sir.« Plutarsky folgte dem Blick seines jungen Vorgesetzten, der sich auf das L-Band-Radar am Fuß des Turms konzentrierte, bevor er wieder zum Suchradar hinaufsah. Aber ihm fiel nur auf, daß die massiven Kugellager jedesmal kurz quietschten, wenn die schüsselförmige Antenne nach Norden zeigte. »Ich sorge dafür, daß die Lager geschmiert werden…«
    Aber Ledbetter hörte nicht zu. Er setzte sich in Bewegung und trabte wortlos zu dem eingegrabenen Trailer mit der Kommandozentrale zurück.
    »Sir…?« Plutarsky mußte rennen, um mit dem langbeinigen Leutnant mithalten zu können. »Was ist passiert, Sir?«
    »Haben Sie nichts gehört, Sergeant?«
    »Was hätte ich hören sollen? Die Kugellager…«
    »Das L-Band-Empfangsgerät«, sagte der Oberleutnant. »Sie haben ihr L-Band-Radar eingeschaltet.«
    »Ich hab’ nichts gehört«, stellte Plutarsky fest. Er hatte Mühe, mit Ledbetter Schritt zu halten. »Wie kann man ein Radar hören?«
    »Das L-Band-Radar im Bunker ist mit dem Suchradar gekoppelt«, erklärte Ledbetter ihm. »Bei jedem Quietschen der Lager in Zehnuhrposition habe ich gehört, wie das L-Band-Radar sich bewegt hat. I-Hawk ist aktiviert worden.«
    »Aber müßten wir dann nicht eine…?«
    Gleichzeitig piepste Ledbetters Handfunkgerät. Der Oberleutnant wartete die Meldung nicht ab.
    »Hier spricht Ledbetter. Luftalarm geben! Bin bereits unterwegs!« Plutarsky und er hatten gerade den vergrabenen Trailer erreicht, als die Sirenen aufzuheulen begannen.
    »Ich mache eine Runde durch die Stellungen!« rief der Sergeant, während Ledbetter die ins Erdreich gegrabene Treppe hinunterhastete.
    »Am besten fangen Sie mit den Patriot-Werfern an«, sagte Ledbetter noch, bevor er verschwand.
    In dem eingegrabenen Trailer roch es muffig. Vor der rechten Wand saßen drei Radartechniker an schmucklosen Konsolen, während die linke Wand hinter Umformern und Schaltschränken verschwand. Die einzigen Lichtquellen waren die drei Radarschirme und zahlreiche Kontrolleuchten.
    Als Ledbetter atemlos hereinstürzte, hörte er einen der

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