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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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»In nur zwei Tagen haben wir achtzehn Jäger der Archangelsk eingebüßt? Wie viele Su-27 sind überhaupt an Bord gewesen?«
    »Vierundsiebzig, Genosse Generalsekretär.«
    »Wir haben ein Viertel unserer bordgestützten Jäger verloren? Wie ist das möglich?« Er wandte sich an Tschertscherowin. »Die Archangelsk ist uns als Wunderwaffe angepriesen worden, Admiral. Aber bisher hat sie sich als nahezu wertlos erwiesen.«
    »Das stimmt nicht, Genosse Generalsekretär«, widersprach Tschertscherowin rasch. »Unsere Verluste sind unerwartet hoch, weil die Amerikaner sich offenbar keine Sorgen wegen einer Ausweitung dieses Konflikts in einen regelrechten Krieg machen. Die Kampfgruppe Nimitz hätte aus der Golfregion abgezogen werden müssen; statt dessen blockiert sie nicht nur die Straße von Hormus, sondern verhindert auch unsere Flüge über dem Golf von Oman und…«
    » Admiral, weshalb gibt’s eigentlich Probleme? Wir sollten bereit sein, den Gegner ohne Rücksicht auf Verluste anzugreifen. Wir sollten den anderen keinen ruhigen Augenblick mehr gönnen. Statt dessen lassen wir uns von einem weit unterlegenen Verband kreuz und quer durchs Arabische Meer jagen.« Der Generalsekretär sah zu Csilikow hinüber, als erwarte er eine Reaktion. Als keine kam, fügte er hinzu: »Ich glaube, daß wir unseren Verband im Arabischen Meer einem jüngeren, aggressiveren Admiral unterstellen müssen.«
    Der Flottenadmiral sah sich hilfesuchend um, aber niemand wollte für ihn Partei ergreifen – nicht einmal Csilikow. Deshalb blickte Tschertscherowin jetzt zu Alexander Goworow hinüber.
    »Ich glaube, wir sollten erst Marschall Goworow nach dem Status der Armstrong-Raumstation fragen. Diese von ihm angeblich schwer beschädigte Station hat den Amerikanern in den beiden vergangenen Tagen entscheidend geholfen, unsere Angriffe abzuwehren.«
    Der Generalsekretär begriff, daß Tschertscherowin versuchte, die Verantwortung abzuwälzen, womit der Admiral nicht ganz unrecht hatte. Er versicherte ihm mit einem drohenden Blick, daß er nicht so leicht davonkommen werde, und wandte sich an Goworow. »Unser Nachrichtendienst meldet allerdings, daß das Weltraumradar der Station wieder arbeitet.
    Über Satellit abgestrahlte Signale deuten darauf hin, daß die Station amerikanische Schiffe vor unseren Angriffen warnt und ihre Gegenangriffe koordiniert. Ist das möglich?«
    »Leider, Genosse Generalsekretär. Beim ersten Angriff hat unsere Bewaffnung lediglich aus zwanzig nichtexplosiven Raketen bestanden, und Oberst Woloschin ist gefallen, bevor er alle seine Raketen abschießen konnte. Auf der Suche nach Woloschin habe ich meine Treibstoffreserve aufgebraucht und den Angriff abbrechen müssen, bevor ich alle Raketen auf die Station abgeschossen hatte. Die Schadensmeldungen in bezug auf einzelne Systeme sind zutreffend gewesen, aber…«
    »Goworow, vor Ihnen habe ich Respekt. Sie. bringen wenigstens keine dummen Ausreden vor, obwohl einige Ihrer Entscheidungen dumm oder zumindest unklug gewesen zu sein scheinen. Ihre Besorgnis wegen eines Kameraden ehrt Sie, aber es gibt Zeiten, in denen schwierige Entschlüsse gefaßt werden müssen. Sie haben etwas begonnen, aber nicht zu Ende gebracht – und darunter haben unsere Soldaten jetzt zu leiden. Nun, haben Sie sich schon Gedanken darübergemacht, wie Ihr Versäumnis sich wiedergutmachen ließe?«
    In diesem Augenblick war Goworow zweifellos der meistgehaßte Mann im Bunker. Und er wußte recht gut, daß die demonstrative Nachsicht des Generalsekretärs ein zweischneidiges Schwert war. Daß er eine zweite Chance erhielt, war zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß er für diese Aufgabe nach wie vor am besten qualifiziert war. Aber er wußte auch, daß er am besten gar nicht erst zurückkam, falls er versagte.
    »Genosse Generalsekretär, ich schlage einen weiteren Angriff unter meiner Führung auf die Raumstation vor – um das begonnene Zerstörungswerk zu vollenden.« Goworow wandte sich jetzt auch an die übrigen Stawkamitglieder. »Meiner Ansicht nach sollte vor diesem Angriff unser chemischer Laser in Sari Schagan gegen den Spionagesatelliten der Amerikaner über dem Indischen Ozean eingesetzt werden. Während die Armstrong-Raumstation sich auf der anderen Seite der Erde befindet, beschießt unser Laser den Satelliten, bis er zuverlässig neutralisiert oder aus seiner Bahn gebracht ist. Dadurch ist sichergestellt, daß unser Start in Tjuratam unentdeckt bleibt. Den amerikanischen

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