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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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müssen, aber eine vorschnelle Annahme dieser Art hatte Woloschin beim ersten Einsatz das Leben gekostet. Er hatte Zeit. Er würde abwarten, die Detonation beobachten und zusehen, wie die riesige Armstrong-Raumstation in Stücke gerissen wurde und zerbrach. Was die Männer betraf, die vielleicht noch an Bord waren… nun, an sie dachte er lieber nicht. Wenigstens würden sie einen schnellen Tod finden.
    Goworow drückte seinen elektronischen Steuerknüppel etwas nach vorn und beobachtete, wie die Digitalanzeige des Laserentfernungsmessers rückwärtslief: 3000 m, 2800, 2600…
Raumfähre Enterprise
    Jetzt waren die Verfolger nahe genug heran…
    Aufgrund des Abbildungsmaßstabs der Videokamera schätzte Marty Schultz die Entfernung der ihn verfolgenden Raumflugzeuge noch auf sechs bis acht Kilometer. Obwohl die beiden Monomethyl-Hydrazin-Triebwerke der Enterprise die Raumfähre seit Beginn der Verfolgungsjagd um gut 1500 Stundenkilometer beschleunigt hatten, holten die Russen langsam, aber unerbittlich auf.
    Genau wie Schultz es wollte.
    Er stellte die Haupttriebwerke ab und benutzte lediglich die Lagekontrolldüsen am Heck, um die Enterprise einen Überschlag machen zu lassen, nachdem ihr Bug den Verfolgern zugekehrt war. Danach konzentrierte er sich auf den Monitor, der die Ladebucht und den Greifmechanismus des Manipulatorarms am besten zeigte. Er griff mit dem Arm in den Frachtraum und holte einen großen Zylinder heraus, dessen Befestigungsklammern er schon ferngesteuert gelöst hatte.
    Seinen Plan hatte Schultz ausgearbeitet, kurz nachdem er die Enterprise wieder flugfähig gemacht hatte. Da der nächste Angriff sowjetischer Raumflugzeuge so überraschend kommen konnte, daß ihnen keine Zeit mehr für die Evakuierung der Station blieb, hatte er vorgeschlagen, die Raumfähre mit Thor-Interzeptoren zu beladen, die vom Flugdeck aus ferngesteuert abgeschossen werden konnten.
    Trotz des Desasters, mit dem ihr erster Verteidigungsversuch mit Thor-Raketen geendet hatte, war Saint-Michael mit dem Plan einverstanden gewesen und hatte Schultz und Hampton angewiesen, die Enterprise zu beladen. Aber als die Sowjets ihren bevorstehenden Angriff durch den Einsatz ihres Lasers angekündigt hatten, hatte er sich die Sache anders überlegt und entschieden, die Raumfähre solle lediglich das Skybolt-Modul in eine höhere Parkbahn bringen.
    Dabei war es geblieben – bis Marty Schultz sich wieder an Bord der Enterprise befand, um das von Ann abgekoppelte Skybolt-Modul an Bord zu nehmen. Von seinem Andockpunkt unter dem Kielgerüst aus befanden sich die acht verbliebenen Thor-Raketen, die er erst vor wenigen Stunden ausgeladen hatte, in bequemer Reichweite des Manipulatorarms. So war es bei Beginn des sowjetischen Angriffs ein leichtes gewesen, zwei Raketen aus dem Kiel zu holen, ihren Ausstoßmechanismus zu aktivieren, sie in der Ladebucht der Enterprise zu verstauen und mit ihnen wegzufliegen.
    Um die Russen auf sich aufmerksam zu machen, hatte er die Station einmal umkreist, bevor er mit Höchstgeschwindigkeit davongeflogen war…
    Schultz brauchte eine halbe Minute, um die beiden Raketen aus der Ladebucht zu holen. Danach schaltete er sein Funkgerät ein und drückte auf die Sprechtaste. »Armstrong, hier Enterprise. Kommen.«
    »Marty!« antwortete Saint-Michael. »Wo sind Sie?«
    »Wo ich sein sollte, General. Sie müssen die Thor-Raketen jetzt startbereit machen.«
    »Sie haben welche an Bord?« Saint-Michael wartete die Antwort nicht ab, sondern begann sofort, hinter der Radarkonsole nach dem Thor-Steuerpult zu suchen. Fast alle Bedienungselemente waren ausgebaut oder verlegt worden, und bei den schweren Explosionen waren einige durchs ganze Modul geflogen. Nach kurzer hektischer Suche entdeckte er das Steuerpult und drückte auf den Knopf, mit dem die Startautomatik der Thor-Raketen über Funk eingeschaltet wurde.
    Die sechs noch im Kielgerüst lagernden Interzeptoren waren davon nicht betroffen; nur die beiden von Schultz aktivierten Lenkwaffen reagierten.
    Die sowjetischen Raumflugzeuge waren auf etwa fünf Kilometer herangekommen, als die Triebwerke der beiden Thor-Raketen gezündet wurden.
    Schultz hatte den Start nicht mehr beobachtet, sondern war ins Cockpit zurückgekehrt, wo er sich auf dem linken Sitz anschnallte.
    Jetzt müssen wir verschwinden, Baby! Er reaktivierte den Autopiloten und die Haupttriebwerke. Falls die Raketen ihre Ziele verfehlten, würden die beiden Russen gnadenlos Jagd auf ihn machen.
    Seine

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