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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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solltest du nicht reden. Laura wird mit deinen Eltern zurückkommen, und wir werden einen Weg finden, Sandra den Kopf zurechtzurücken. Sie ist ja jetzt außerhalb von Rimmzahns Einflussnahme. Da wird sie mit der Zeit zu sich kommen, du wirst sehen. Sie braucht dich jetzt mehr denn je.«
    »Und du verstehst gar nichts, oder du hältst mich für grenzenlos naiv. Glaubst du ernsthaft daran, dass meine Mutter zurückkehren wird?«
    »Was sagst du da?« Finn war betroffen.
    Luca stieß einen bitteren Laut aus. »Komm schon, Finn, du bist derjenige von uns beiden, der Erfahrung mit Frauen hat. Du warst dabei. Du hast sie gesehen.«
    »Alberich hat Einfluss auf sie genommen ...«
    »Ja, das hat Papa auch gesagt. Aber was glaubst du, wieso er immer trauriger wurde?«
    Finn war beunruhigt. Er musste jetzt sehr vorsichtig mit jedem Wort sein. »Luca ... rede dir nichts ein.«
    »Ich bin kein Kind mehr, Finn. Und ich bin nicht blöd. Denkst du, ich weiß nicht, wie es bei uns daheim gelaufen ist? Mama hat irgendwann angefangen, alles zu bereuen. Die Ehe mit Papa, sogar uns Kinder. Nichts ist so geworden, wie sie es sich gewünscht hat. Und sie hatte ziemlich hochfliegende Träume.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich hab ihr Tagebuch gelesen.«
    Luca gestand den Vertrauensbruch, ohne eine Miene zu verziehen. »Der Urlaub auf den Bahamas war der letzte Versuch der beiden, ihre Ehe zu retten. Ich glaube, wenn Sandra und ich nicht gewesen wären, hätte Mama sich schon lange von Papa getrennt. So ähnlich stand es in ihrem Tagebuch. Sie war unzufrieden mit ihrem Leben, und sie wollte weg. Und dann hat sie sich in Alberich verknallt. Warum, kapiert doch jeder, oder?«
    Finn war jetzt noch erschütterter als zuvor wegen Milt. »Luca, du ... solltest so nicht denken.« Als er sah, dass der Junge weinte, nahm er ihn in den Arm.
    »Es ist meine Schuld, Finn«, schluchzte er. »Ich hab nicht genug auf Sandra aufgepasst und sie nicht rechtzeitig von Rimmzahn weggehalten. Und ich hätte meinen Eltern helfen müssen! Es verhindern müssen!«
    »Du trägst an gar nichts die Schuld, Luca, lass uns das gleich mal klarstellen. Und Sandra genauso wenig. Aber vielleicht urteilst du zu hart. Dein Vater war im Selbstmitleid versunken, ja, das stimmt. Aber jetzt holt er deine Mutter zurück. Vielleicht bringt das eure Familie ja wieder zusammen, wer weiß? Alberich ist ein mieser Drecksack, der deine Mutter nur ausnutzt. Das wird sie bei aller Verknalltheit irgendwann erkennen. Sie ist sehr klug und hat ihr Leben lang mit Personalpolitik zu tun gehabt. Vielleicht hat sie diese Auszeit nur gebraucht, um zu sich zu finden. Um wieder klar denken zu können. Und zu begreifen, woran ihr wirklich liegt.«
    Luca sah aus tränenverschmiertem Gesicht zu ihm hoch. »Glaubst du wirklich?«
    »Ja«, antwortete Finn und hasste sich selbst dafür. Aber es war das Einzige, was dem Jungen blieb, um nicht zu zerbrechen. Er ließ Luca los, bevor der Moment kam, dass es ihm peinlich wurde, wie ein flennendes Kleinkind gehalten worden zu sein.
    »Ich wünschte, Jack wäre hier«, sagte er. »Oder Cedric. Dann wäre alles leichter.«
    »Aha, ich genüge dir nicht?«, frotzelte Finn, ohne beleidigt zu sein.
    Da sah Luca ihn mit einem eigenartig-verschmitzten Gesichtsausdruck an, den er nicht deuten konnte und der ihm irgendwie unheimlich war.
    Jedenfalls schien er getröstet, und das war gut so.
    Also - auf zu Sandra. Er musste sie bremsen!

    Leichter gesagt als getan. Zwischenzeitlich war die Runde größer geworden.
    »Dieser Kampf ist sinnlos und wird zu nichts führen«, sagte Sandra gerade. Sie trug noch immer das weiße wallende »Predigergewand«. »Er wird den Untergang des ganzen Reiches heraufbeschwören. Gewalt erzeugt nur Gewalt. Wendet euch ab vom Pfad des Hasses!«
    »Ich bin des Kampfes müde«, sagte jemand.
    »Es führt sowieso zu nichts!« Eine weitere Stimme.
    »Und Cuan Bé ist gefallen.« Eine dritte.
    Finn war schon klar, wie Sandra argumentierte. Sie manipulierte die Hoffnungslosigkeit der Rebellen, die eine schwere Niederlage hatten hinnehmen müssen, die nun hier in der Minderzahl im Lager festsaßen und nicht wussten, wie es weitergehen sollte, weil sie inzwischen an zwei Fronten kämpfen mussten. Das Reich zerfiel langsam, und statt eines Feindes - Alberich - waren es nun mit dem Schattenlord zwei. Der aber gab sich als »guter Freund«, der »helfen« wollte und »Frieden bringen«.
    Klar wird er Frieden bringen, dachte Finn. Wie alle

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