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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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zahlreichen Hufe. Sein Besitzer, ein brauner Wallach, schlief im Stehen. Er merkte nicht, wie die Nukken sein Vorderbein bis unterhalb des Fesselgelenks erklommen, dort anhielten und nach einer weichen Stelle suchten.
    Die kleinen Käfergesichter, die so entzückend an alte Leutchen erinnerten, verloren plötzlich alles Liebenswerte. Der blaugoldene Gucci öffnete seine XXL-Mundfalte, dass sie groß und rund wurde wie ein Schlangenmaul. Zwei spitze, hohle Fangzähne klappten vor, und kaum waren sie in Position, schlug er sie dem Wallach ins Fleisch.
    Das Pferd schnaubte unwillig und stampfte mit dem Huf auf. Mehr tat es nicht, denn der Doppelstich war zu fein gewesen, um es aus dem Schlaf zu reißen.
    Gucci klammerte sich am Fell fest und begann zu nuckeln. Prada tat es ihrem Gefährten gleich. So schleckten die beiden Vampirkäfer - und nichts anderes waren Nukken - einige dicke Tropfen aus dem Pferd.
    Als sie ihre blutige Mahlzeit beendet hatten, ließen sie sich ins Gras fallen. Gegenseitig putzten die beiden ihre scheinheiligen Unschuldsgesichter. Anschließend rasteten sie ein paar Minuten, weil es sich mit vollem Bauch so schlecht flog, dann hoben sie ab und brummten zu ihrem gemütlichen Schlafplatz namens Zoe zurück.
    Sie hatten nicht vor, ihn so schnell wieder aufzugeben ...

10
    Hört die Worte
    der Liebenden
     
    H ältst du das für eine gute Idee?« Milt deutete auf Sandra an Finns Seite.
    »Ich wollte diesen sinnlosen Kampf beenden«, antwortete Finn. »Was ist denn nur in dich gefahren?«
    Luca kam herbeigelaufen. »Sandra!«, rief er. »Bist du wieder normal?«
    Seine Schwester sah ihn mild lächelnd an. »Ich war nie etwas anderes, Luca. Du bist es, dessen Geist verschlossen ist.«
    Der Junge bremste abrupt, hob die Hände und ließ sie wieder fallen. »Es hat sich nichts geändert«, stieß er resigniert hervor und wandte sich ab.
    »Geh nicht weg, Luca! Ich habe dir so viel zu sagen ...«
    »Ich hab aber dir nichts mehr zu sagen.« Luca schüttelte den Kopf und lief weg, flüchtete vor seiner Schwester.
    Milt stützte keuchend die Arme auf die Oberschenkel, ihm war schwindlig. In seiner Brust war ein Stechen, das nichts Gutes zu bedeuten hatte. Der Ruf der Geister forderte seinen Tribut.
    Sie hatten ihn davor gewarnt, und er hatte nicht auf sie gehört.
    »Bist du verletzt?« Sandra trat auf ihn zu und streckte den Arm aus. »Lass mich dir helfen ...«
    »Fass. Mich. Nicht. An!«, zischte er und funkelte sie in seiner halb gebückten Haltung wütend von unten herauf an. Eine über die Stirn herabfallende blonde Haarsträhne überschattete seine blauen Augen.
    Sandra zuckte zurück, als hätte sie in ein Wespennest gegriffen. »Es tut mir leid«, sagte sie sanft. »Ich werde für dich beten.«
    »Ich habe alles, was ich brauche!«
    Finn näherte sich ihm, er sah äußerst besorgt aus. »Was ist mit dir, Kumpel?«
    »Ich ... Es ist nichts. Nur ein wenig außer Atem, das ist alles. Du solltest das doch kennen von Veda.«
    »Nicht derart. Lass dich ansehen. Sofort!« Finn packte Milts Kopf und hob ihn zu sich. »Blaue Lippen«, sagte er. »Dein Atem rasselt, du kriegst fast keine Luft mehr. Wenn ich deinen Blutdruck jetzt messen würde, gäbe es wahrscheinlich einen negativen Rekord. Seit wann hast du Herzbeschwerden?«
    »Woher willst du das denn wissen? Du bist kein Arzt«, gab Milt sich trotzig.
    »Es gehört nicht viel dazu, das zu erkennen«, sagte Finn. »Und ich war schon als Fotoreporter bei Ärzte ohne Grenzen dabei. Da schnappt man das eine oder andere auf. Ich weiß außerdem, dass das nicht von heute auf morgen kommt.«
    »Mir fehlt nichts«, behauptete der Bahamaer hartnäckig.
    Er setzte sich allerdings nicht zur Wehr, als Finn ihn unter der Achsel stützte und ihn vom Platz führte, zur Cyria Rani, die am Rand des Lagers in wenigen Metern Höhe vor Anker gegangen war. Nidi, der wie meist in den Wanten herumturnte, bemerkte sie und rief nach Arun, der sofort die befestigte Leiter herabkam und Finn half, Milt nach oben zu schaffen. Sie brachten ihn zu einer mit Kissen ausgelegten Bank bei der Tafel und legten in dort ab.
    »Sein Herz«, sagte Finn. »Als Junge war er schwer krank.« Er berichtete, wie Milts Mutter in letzter Hoffnung ihren zum Tode verurteilten Sohn zu einem Dorf gebracht hatte, das dem Obeah-Geisterkult anhing. Die alte Schamanin dort hatte den kleinen Milt geheilt.
    »Aber wohl nicht für immer«, schloss der Nordire.
    »Ich bin nur erschöpft«, wiederholte Milt mit

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