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Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)

Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)

Titel: Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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sie kurz darauf auflegte. Ihre zarte Mutter war es ihr Leben lang gewohnt gewesen, dass man sich um sie kümmerte. Erst der Vater und dann der Ehemann. Meine Mutter stammt eben noch aus einer anderen Zeit, hatte Tristanne schon oft gedacht.
    Vivienne war in Tristannes Leben der einzige Lichtblick gewesen und hatte für sie in der kalten, dunklen Welt ihres Vaters immer einen Hoffnungsschimmer verkörpert. Jetzt war sie krank und brauchte ihre Tochter. Und Tristanne würde alles für sie tun.
    „Du musst unbedingt Fotos machen“, hatte Vivienne freudig gerufen. „Du musst deine Erlebnisse für die Nachwelt festhalten!“ Eine Dame fragte nämlich nicht, was der Grund für diese Reise war, genauso wenig wie sie fragte, wer ihre Schulden bezahlte.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich an diese Reise zurückdenken möchte“, hatte Tristanne trocken geantwortet. Aber ihre Mutter hatte nur fröhlich gelacht und das Thema gewechselt.
    Welches Foto würde am besten das Abenteuer mit Nikos Katrakis wiedergeben? fragte Tristanne sich jetzt. Welcher Schnappschuss hätte die nervenaufreibenden Erlebnisse der letzten Tage am besten eingefangen?
    Sie wollte nicht mehr daran denken, wie seine Lippen ihren Mund gefunden oder seine Hände ein solches Verlangen in ihr ausgelöst hatten, dass sie sich selbst vergaß. Sie wollte nicht an den gestrigen Abend in Portofino zurückdenken, als er sie mit seinem finsteren Blick gefangen hielt. Oder an sein spöttisches Lächeln … Keines dieser Bilder wollte sie im Kopf behalten. Sie musste sich ins Gedächtnis rufen, warum sie überhaupt hier war, warum sie das alles tat.
    Und sie würde tun, was man von ihr verlangte. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie allein im Apartment warten musste, bis Nikos sich erbarmte und zu ihr zurückkehrte. Eine ganze Stadt, die für ihre Kunst weltberühmt war, wartete schließlich nur darauf, von ihr erkundet zu werden. Wäre das nicht der beste Balsam für ihre geschundene Seele? Für ihr Herz, das so sehr schmerzte, auch wenn sie es niemals zugegeben hätte.

7. KAPITEL
    Nikos wartete schon, als sie um die Ecke bog.
    Zuerst dachte Tristanne, sie hätte sich wieder einmal getäuscht. Schließlich bildete sie sich schon den ganzen Nachmittag ein, Nikos zu sehen.
    In den weltberühmten Uffizien hatte sie geglaubt, seinen Kopf in der Menschenmenge zu erkennen. Sie stand vor Botticellis berühmtem Gemälde Die Geburt der Venus . Doch der Mann, den sie für Nikos hielt, war nur ein dunkelhaariger Vater, der sich zu seinen beiden Kindern beugte. Auf der Ponte Vecchio, der ältesten Brücke über den Arno, meinte sie, ihn zwischen den anderen Touristen auszumachen – bis sie feststellte, dass es nur ein Fremder war, der ihr auf der Brücke entgegenkam.
    Darum reagierte Tristanne nicht sofort, als sie Nikos am Eingang zu seinem Haus stehen sah. Vielleicht hatte sie ihn verwechselt, und es war nur ein ganz normaler Einwohner von Florenz, der seinen Geschäften nachging.
    Doch als sie näherkam, wobei ihre Schritte von den alten Pflastersteinen widerhallten, nahm der Umriss immer mehr Nikos’ Gestalt an. Das rabenschwarze Haar. Die goldbraunen Augen, in denen das Feuer brannte. Er lehnte an der Wand, hielt die starken Arme verschränkt und sah sie forschend an.
    „Wo bist du gewesen?“
    Die Frage hallte lauter als ihre Schuhe auf dem Pflaster, und ihr Herz begann, wie wild zu schlagen. Es konnte nur daran liegen, dass dieser Teil der Stadt so viel ruhiger war als die lebhaften Viertel, durch die sie kurz zuvor gegangen war. Er hörte sich einfach nur so bedrohlich an, weil seine Stimme nicht vom Lärm der vielen Touristen gedämpft wurde.
    Ob er wegen irgendetwas böse war? Wenn ja, würde er sich bestimmt nicht die Mühe machen, sie über den Grund aufzuklären. Warum sollte sie sich also von ihm einschüchtern lassen? Sie verstand nicht, warum es dieser Mann schaffte, dass sie sich selbst vergaß. Sie musste dem Ganzen Einhalt gebieten. Es ging nicht darum, wie sie sich fühlte – das hatte sie sich den ganzen Nachmittag gesagt, während sie durch das berühmte Kunstmuseum geschlendert war –, sondern nur darum, wie sie sich gab .
    „Entschuldige, bitte“, erwiderte sie und setzte ein unterwürfiges Lächeln auf. „Ich hatte gehofft, vor dir hier zu sein. Dann hätte ich auf dem Sofa posieren können wie ein Ölgemälde. Ich hätte hübsch gewartet. Wie verlangt.“
    Er musterte sie, als sie sich neben ihn in den Toreingang stellte. Dass sie

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