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Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)

Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)

Titel: Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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scharfer Verstand. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen Mann wie Nikos kennengelernt. Sie wünschte, sie würde ihn nicht so bewundern.
    Darauf kommt es nicht an, erinnerte sie sich. Natürlich durfte sie ihn bewundern, das änderte ja nichts an ihrem Plan, oder? Als sie sich ihm das erste Mal genähert hatte, wusste sie, dass sie einen Fehler beging. Doch das hatte sie nicht von ihrem Vorhaben abgehalten. Jetzt war es zu spät.
    „Ah, du bist es, Tristanne.“
    Als sie die hasserfüllte Stimme hörte, wusste sie sofort, dass Peter hinter ihr stand.
    „Ich sehe, du hast endlich deine Bestimmung gefunden“, fuhr er fort.
    Ganz langsam drehte sie sich um. Ihr Bruder stand vor ihr, seine Augen funkelten böse. Bemerkt das denn sonst niemand? fragte sie sich nicht zum ersten Mal. Ein gut sitzender Anzug konnte seine Niedertracht nicht verhüllen. Ihr zumindest war immer aufgefallen, was für ein gemeiner Mensch er war. Aber vielleicht wollte er ihr dieses Gefühl auch vermitteln, um sie einzuschüchtern.
    „Peter“, sagte sie ruhig, obwohl ihr ganz anders zumute war. Sie zwang sich, nicht auf ihren Oberarm zu schauen, auf dem die blauen Flecke fast schon verblassten. Nur eine leichte gelbliche Verfärbung war auf ihrer Haut zurückgeblieben, als Zeugnis seiner Gewalttätigkeit und seiner völligen Verachtung ihr gegenüber. „Was für eine angenehme Überraschung.“
    „Ich habe mich gefragt, welches Flittchen bloß in einem solchen Kleid durch den Palazzo Pitti stolziert“, bemerkte er mit ätzender Stimme, gerade so laut, dass Tristanne es hören konnte. „Ich hätte wissen müssen, dass du es bist.“
    „Gefällt dir mein Kleid nicht?“, fragte sie und zog die Augenbrauen hoch. Davon abgesehen blieb ihr Gesicht reglos, obwohl ihr Puls raste. „Nikos hat es ausgesucht. Wäre es dir lieber, ich würde mich wegen einer solchen Kleinigkeit mit ihm streiten?“
    Peter sah sie für einen kurzen Moment kalt an. Tristanne bemühte sich, möglichst ruhig und unbeteiligt zurückzustarren.
    „Du hast dich selbst übertroffen, liebe Schwester“, sagte er dann. „Ich bin davon ausgegangen, dass Katrakis dich benutzen und wegwerfen würde, nachdem du dich ihm so ungeniert an den Hals geworfen hast.“ Er musterte sie von Kopf bis Fuß, und Tristanne wurde siedend heiß bewusst, was er alles sah. Am liebsten wäre sie im Erdboden verschwunden. Stattdessen richtete sie sich kerzengerade auf. „Und jetzt bist du mit ihm in Florenz und hast dich auf seinen Wunsch hin so billig herausgeputzt. Wie fügsam du auf einmal geworden bist.“
    Eigentlich sollte sie sich als Siegerin fühlen. Denn immerhin glaubte Peter, dass sie Nikos’ Geliebte war. Ihr Plan war aufgegangen. Warum empfand sie stattdessen diese Leere?
    „Ich will das Geld aus meinen Treuhandfonds“, erklärte sie ohne Umschweife. „Ich habe deinen Wunsch befolgt. Es haben bestimmt fünfzig Fotografen abgedrückt, als wir hier hereinspaziert sind. Nikos dürfte auf jedem Bild gut zu erkennen sein.“
    Das war es, was er an dem Abend, bevor sie auf Nikos’ Jacht gegangen war, von ihr verlangt hatte: Jeder sollte sehen, mit wem sie eine Affäre hatte. Allerdings hatte Peter selbst den Mann aussuchen wollen. An jenem Abend hatte er sie angeschrien, dass sie sich bei einem Mann wie Nikos zum Narren machen würde. Am Ende würde Nikos sie nur für seine Zwecke ausnutzen. Sie hatte damals den Verdacht gehabt, dass Peter nur einen Grund gesucht hatte, um ihr gegenüber handgreiflich zu werden.
    „Du solltest auf der Hut sein“, erwiderte Peter. „Was hat er vor? Hast du das schon herausgefunden?“ Als sie keine Antwort gab, stieß er ein Lachen aus, das ihr eine Gänsehaut verursachte. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ein Mann wie Nikos deinem Charme erlegen ist, Tristanne. Vielleicht möchte er selbst aus dem Namen Barbery Kapital schlagen. Ein Mann mag vielleicht der Gosse entsteigen, trotzdem wird er den Geruch der Gosse niemals los.“
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. Doch es stand zu viel auf dem Spiel. Außerdem brauchte Nikos sie bestimmt nicht, damit sie ihn vor Peter in Schutz nahm. Warum also wollte sie ihn verteidigen?
    „Er hat mich nicht in seine Pläne eingeweiht“, erwiderte sie mit eisiger Stimme. „Genauso wie ich es versäumt habe, ihn in deine einzuweihen.“
    „Du wirst ihn noch für ein paar Wochen glücklich machen müssen“, entgegnete Peter. Er sah sich um, als suchte er jemanden, der wichtiger war als Tristanne.

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