Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)
als wäre er eine giftige Schlange.
Dass sie in Florenz auf Peter treffen würden, hatte Nikos gewusst. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass er sich fühlen würde, als hätte er einen Schlag in die Magengrube bekommen, als er Peters gehässigen Blick und Tristannes betont unbeteiligten Ausdruck sah.
Er redete sich ein, dass es nur daran lag, dass Peter Barbery sich als Sieger fühlte. Immerhin hatte er Tristanne auf ihn angesetzt, und Nikos war dem Anschein nach auf ihn hereingefallen. Nikos redete sich ein, dass es nicht an seinem Wunsch lag, Tristanne zu beschützen. Schließlich durfte es diesen Wunsch nur geben, wenn er ihm für seine Rache nützte.
„Sie haben Tristanne ja schon ein paar Tage erlebt“, erwiderte Peter lässig. „Dann wissen Sie wohl bereits, wie schwer es ist, sie gefügig zu machen.“
Am liebsten hätte Nikos die Hände um Peter Barberys Hals gelegt, aber er riss sich zusammen.
„Mir fällt es gar nicht schwer“, entgegnete er stattdessen ruhig.
„Dann verfügen Sie wohl über Fähigkeiten, die ich nicht habe. Selbst unser Vater fand sie so lästig, dass er sie schon vor Jahren verstoßen hat.“
„Ich bin übrigens auch noch da“, mischte sich Tristanne zornig in das Gespräch ein, „und höre jedes Wort.“
Darauf grinste Peter höhnisch, würdigte seine Halbschwester jedoch keines Blickes: „Sehen Sie? Sie ist ziemlich vorlaut. Das muss sie von ihrer Mutter haben.“
„Meine Mutter hat viele Eigenschaften“, sagte Tristanne betont gelassen, „aber vorlaut ist sie nicht. Müssen wir in aller Öffentlichkeit die schmutzige Wäsche unserer Familie waschen, Peter? Nikos langweilt sich bestimmt zu Tode.“
„Und dabei ist es doch deine Aufgabe, dass Katrakis sich amüsiert, koste es, was es wolle“, höhnte Peter mit zuckriger Stimme.
Nikos spürte, wie sich Tristanne verkrampfte. Sie hätte sich wohl am liebsten auf ihren Bruder gestürzt. Oder übertrug er nur seinen eigenen Wunsch auf sie? In jedem Fall musste er die Unterhaltung beenden. Mit Peter Barbery wollte er nicht mehr als unbedingt nötig zu tun haben.
„Sie müssen uns entschuldigen“, erklärte er mit einem arroganten Tonfall, der Peter auf die Palme bringen würde. „Ich muss mich um die anderen Gäste kümmern.“
„Natürlich.“ Peters Stimme klang eiskalt. Er warf seiner Schwester einen Blick zu, den diese mit einem unterkühlten Lächeln erwiderte. Dann verschwand Peter in der Menschenmenge, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Aus einem plötzlichen Bedürfnis heraus legte Nikos seinen Arm um Tristannes nackte Schultern und zog sie an sich.
„Du verstehst dich nicht besonders gut mit deinem Bruder“, stellte er fest.
Angesichts dieser absurden Untertreibung musste Tristanne lächeln. „In unserer Familie galten Gefühle als schändlich“, sagte sie. „Wehe dem, der irgendein Gefühl zeigte! Man erwartete von uns, dass wir auf Befehl lächelten und uns den Wünschen unseres Vaters beugten.“
Sie zuckte mit den Schultern und machte einen Schritt zur Seite. Widerwillig ließ Nikos sie gehen. „Ich glaube nicht, dass sich Peter mit irgendeinem Menschen versteht. Aber natürlich würde er das niemals zugeben.“ Immer noch sah sie ihn nicht an, obwohl Nikos sich das sehnlichst wünschte. Stattdessen nahm sie das Glas Wein, das er ihr hinhielt.
Nikos verstand sich selbst nicht mehr. Alles lief genau nach Plan, abgesehen vielleicht von dem kleinen Zwischenfall heute Nachmittag im Regen. Er führte die Barbery-Erbin vor aller Augen aus. Auf der Party waren Geschäftsfreunde und Klatschreporter versammelt – und natürlich ihr verabscheuenswerter Bruder.
Alle würden jetzt denken, dass sie ein Paar wären, und viele würden darüber tuscheln, dass Nikos Katrakis mit einer Barbery ausging. Nikos war nicht der einzige Mensch mit einem guten Gedächtnis. Wenn der Zeitpunkt gekommen war, würde er Tristanne einfach fallen lassen und sie zum Gespött der Öffentlichkeit machen. Genauso, wie es Althea vor Jahren ergangen war. Das war alles, was er wollte.
Dabei konnte er sich auf nichts anderes konzentrieren als auf das Kleid.
Das Kleid umschmeichelte jede Kurve von Tristanne. Jeder Mann musste es bemerken. Sie sah aus wie eine Blume, die nur darauf wartete, gepflückt zu werden. Obwohl Nikos das Kleid als Strafe für ihre Widerspenstigkeit ausgesucht hatte, sah Tristanne darin überhaupt nicht billig aus. Tatsächlich hatte er eigentlich damit gerechnet, dass sie sich weigern
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