Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)
noch von mir?“ Sie lachte hohl. „Ich muss dir sagen, Nikos, es ist nichts mehr da, was ich dir bieten könnte.“
„Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden“, erklärte er. „Warum hast du es trotzdem zu mir gesagt? Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich dir nicht geglaubt habe, dass ich dich nicht beim Wort genommen habe.“
Sie öffnete den Mund, um ihn anzuschreien, er solle endlich gehen. Aber etwas hielt sie davon ab. Seine Augen waren zu dunkel, sein Mund war zu hart. Wäre er ein anderer Mann, hätte sie gedacht, dass er beinahe … verzweifelt aussah.
„Bist du deshalb den ganzen Weg nach Kanada gekommen?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Um mir zu sagen, warum ich mich nicht in dich hätte verlieben sollen?“
„Ich habe nichts Liebenswertes zu bieten. Man muss sich nur einmal meine Familie ansehen. Meine Mutter. Meinen Vater. Meine Schwester. Alle haben mich im Stich gelassen, alle haben mich gehasst. Wenn es nur ein Familienmitglied gewesen wäre, aber alle? Dann muss etwas Wahres daran sein, Tristanne. Das ist nur logisch.“
„Logisch?“, brachte sie kopfschüttelnd hervor. „Du findest das logisch?“
Aufmerksam betrachtete sie sein Gesicht. Sie hatte nicht gedacht, dass sie ihn jemals wiedersehen würde, auch wenn sie es nachts, wenn sie allein in ihrem Bett lag, gehofft hatte. Jetzt erkannte sie, dass er die Wahrheit sagte. Er hatte ihr nicht geglaubt, dass sie ihn liebte. Er wusste gar nicht, was Liebe war. Er tat ihr leid.
„Es ist beinahe so, als hättest du mich verhext“, sagte er fast schon vorwurfsvoll. „Ich habe jahrelang von Rache geträumt, und jetzt träume ich nur noch von dir. Ich mache alles kaputt, was ich anfasse.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bin wie ein Fluch.“
Hatte sie nicht ebenso von ihm gedacht? Warum sah sie ihn dann jetzt mit einem Stirnrunzeln an, als wollte sie ihm am liebsten widersprechen? Als wollte sie sich mit ihm streiten, damit er sich selbst besser behandelte, als er sie je behandelt hatte.
Was war nur mit ihr los?
Hilflos sah sie sich um, dann blickte sie wieder zu Nikos. Beim harten Ausdruck in seinen Augen hätte sie beinahe geweint.
Sie konnte sich nicht länger vormachen, dass sich ihre Gefühle für ihn geändert hatten. Er stand vor ihr, und ihre Hände wollten ihn so gern berühren, ihr Körper wollte sich an ihn schmiegen.
„Ich kann es dir nicht verübeln, dass du mich hasst“, sagte er ruhig und steckte die Hände in die Hosentaschen. Er wirkte verlegen. Dabei war er noch nie zuvor verlegen gewesen. Die Erkenntnis ließ ihre Wut mit einem Mal verrauchen.
„Ich wünschte, ich würde dich hassen“, sagte sie. „Aber ich tue es nicht.“
„Das solltest du aber“, erwiderte er.
„Damit kennst du dich ja bestens aus“, entgegnete sie. „Hass, Rache, Lügen – das ist deine Welt. Ich wollte dich nur heiraten.“
„Rache ist mir gleichgültig!“, stieß er hervor. „Ich wünschte, ich hätte das Wort nie gehört!“
„Wie kann das sein?“, fragte sie. „Peter hat mir erzählt, was er dir angetan hat. Deiner Familie. Deiner Schwester …“
„Meine Schwester hat sich umgebracht. Was Peter getan hat, ist nicht halb so schlimm wie das, was ich dir angetan habe“, unterbrach Nikos sie mit belegter Stimme. „Das habe ich eingesehen.“
„Du hast es eingesehen“, wiederholte sie und lachte ungläubig. „Bitte, Nikos, keine weiteren Lügen. Das überlebe ich nicht!“
Er sah sie lange an, blickte mit seinen dunklen Augen bis tief in ihr Inneres.
„Ich kann nicht abstreiten, dass ich dich angelogen habe. Ich weiß, ich verdiene dich nicht, Tristanne, aber …“ Er streckte die Hände nach ihr aus, ohne sie zu berühren. „Bitte, glaube mir“, flüsterte er, „ich kann dich nicht gehen lassen.“
Mit einem Mal spürte sie, dass er die Wahrheit sagte. Sie spürte die tiefe Liebe, die sie für ihn empfand. Sie brauchte diese Liebe wie die Luft zum Atmen. Ohne diese Liebe konnte sie nicht mehr leben. Sie war der Grund, warum sie nicht davonlief. Warum sie ihn nicht auf der Straße stehen ließ, wie sie es hätte tun sollen. Warum sie ihn nicht im Stich ließ, obwohl er selbst es ihr nahegelegt hatte.
Sie wusste nicht mehr, wer sie gewesen war, bevor sie ihn kennengelernt hatte. Und sie konnte sich keine Zukunft ohne ihn vorstellen. In den letzten Wochen hatte sie nur weitergemacht, weil sie nichts anderes tun konnte. Als er jetzt neben ihr stand, wusste sie, wie viel Licht er in ihr
Weitere Kostenlose Bücher