Die sinnliche Rache des Milliardärs (German Edition)
sollte Nikos meinen Namen wollen?“
„Weil er uns alle verabscheut“, fuhr Peter sie an. „Vor zehn Jahren hat er geschworen, sich an uns zu rächen. Herzlichen Glückwunsch, Tristanne, du hast ihm seine Rache auf dem Silbertablett serviert!“
„Bitte, Peter“, hörten sie plötzlich Viviennes Stimme. „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt.“
Aufmerksam betrachtete Tristanne das Gesicht ihres Bruders. Ein eiskalter Schauder lief ihr über den Rücken.
„Was hast du getan?“, fragte sie. Es musste einen Grund geben, warum Nikos sie verlassen hatte! „Was hast du ihm angetan, Peter?“
„Katrakis ist nur Gesindel“, schrie Peter. „Vor zehn Jahren hat er sich eingebildet, er wäre etwas Besseres. Er hat sich bei einem Geschäft übernommen und Geld verloren.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich gewundert, dass überhaupt noch etwas aus ihm geworden ist. Ich hatte erwartet, dass er wieder in der Gosse landen würde, aus der er einst gekrochen kam.“
„Dann muss ich eben anders fragen“, sagte Tristanne kalt. „Denkt er, dass du ihm etwas angetan hast?“
„Ich glaube, er gibt mir für viele Dinge die Schuld“, antwortete Peter herablassend. „Wenn ich mich recht entsinne, hatte er eine Schwester, die sich in mich verliebte und dann behauptete, sie wäre schwanger.“
Er verzog höhnisch das Gesicht. „Er gab mir die Schuld, als sie an einer Überdosis Schlaftabletten starb. Dabei wusste jeder, dass schon seine Mutter seinetwegen drogenabhängig geworden war. Und was aus dir wird, werden wir schon bald erfahren.“
Peters Worte versetzten Tristanne einen Stich. Sie erwartete, dass sie sich wieder einmal schämen würde, weil ihr eigener Bruder sie so sehr verachtete. Aber die Scham stellte sich nicht ein. Stattdessen konnte sie nur daran denken, dass ihr Bruder ihr solche Gemeinheiten an den Kopf warf, obwohl sie gerade an ihrem Hochzeitstag verlassen worden war.
Aber am schlimmsten war, dass er sie schon seit Jahren so behandelte. Und sie hatte es zugelassen, weil sein Hass dann zumindest nicht ihre Mutter traf. Aber schon bald würde er seinen Hass direkt auf ihre Mutter richten. Das durfte sie nicht zulassen.
Sie hatte nicht so viel durchgemacht, um jetzt tatenlos zuzusehen, wie Peter ihre Mutter zerstörte. Allerdings wusste sie nicht, wie sie den nächsten Moment überstehen, den nächsten Atemzug tun sollte, da der Schmerz sie zu verschlingen drohte. Sie wusste nicht, wie sie ihr altes Leben wieder aufnehmen sollte, nachdem Nikos sie verlassen hatte, und sie hatte keine Ahnung, was aus ihr werden sollte.
Aber immerhin stand sie auf beiden Beinen. Und solange sie stehen konnte, würde sie ihre Mutter beschützen.
„Du bist ein Scheusal“, sagte sie ruhig, aber bestimmt zu Peter. „Ich glaube, jede menschliche Regung ist dir fremd!“
Peter machte einen Schritt auf sie zu. Aber Tristanne wich nicht zurück. Was konnte er ihr jetzt noch antun? Das Schlimmste war bereits geschehen – Nikos hatte sie verlassen. Sie hatte sich vor der ganzen Welt blamiert. Und doch war sie immer noch in den Mann verliebt, der sie sitzen gelassen hatte.
„Pass auf, was du sagst, Schwester “, zischte Peter.
Als sie das Wort Schwester hörte, zuckte sie zusammen. Sie erkannte, dass Peter sie nie wie eine Schwester behandelt hatte. Ihr abweisender Vater hatte zumindest seine Pflichten erfüllt. Er hatte ihr ein Dach über dem Kopf geboten, bis sie sich für das Kunststudium entschieden hatte, das er ablehnte. Er war vielleicht nicht der Vater, den sie sich gewünscht hatte, aber immerhin war er ein Vater gewesen.
Was hatte Peter je für sie getan? Als Tristanne ihn nur ein einziges Mal um einen Gefallen gebeten und sich gewünscht hatte, er würde ihr den Treuhandfonds ein paar Jahre früher auszahlen, wie hatte er da reagiert? Er hatte von ihr verlangt, sich einem Mann an den Hals zu werfen. Und jetzt, im schlimmsten Moment ihres Lebens, behandelte er sie schlecht.
„Ich bin nicht mehr deine Schwester“, sagte sie zu ihm und fühlte sich mit einem Mal seltsam befreit. „Betrachte unser Verhältnis einfach als beendet.“
„Wie kannst du es wagen …“, fing er an.
Doch sie wandte sich von ihm ab und sah zu ihrer Mutter. Vivienne war die einzige Familie gewesen, die sie je gehabt hatte. Darum würde sie immer für sie da sein. Koste es, was es wolle.
„Mutter“, sagte sie sanft. „Ich ziehe mich kurz um, dann reisen wir ab.“
„Wohin sollen wir gehen?“, fragte
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