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Die Sklavin des Sultans: Roman (German Edition)

Die Sklavin des Sultans: Roman (German Edition)

Titel: Die Sklavin des Sultans: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Johnson
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Zimmer stürmen. Zwei von ihnen zerren mich von dem Tafraouti zurück und entwaffnen ihn, andere halten den Konvertiten fest. Hinter ihnen im Korridor sehe ich, wie Kate die Hände ringt. Und dann fällt mir Amadou ein.
    Als ich ihn hochhebe, kippt sein Kopf zur Seite. Das Genick ist gebrochen, und mir entfährt ein Aufschrei.
    Augenblicklich ist Kate an meiner Seite. »Ihr blutet!«, ruft sie wie eine Bestätigung. Dann blickt sie hinab. »Oh!« Sie tritt einen Schritt zurück. »Igitt!«
    Ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Der arme Amadou sieht fürchterlich aus, wie von Adlern zerfetzt, denn er ist mit meinem Blut bedeckt.
    Man schickt nach ben Hadou, der nach langer Zeit erhitzt und atemlos erscheint. Zuerst starrt er Rafik an, dann mich, als würde er uns am liebsten auf der Stelle umbringen, weil wir ihn gegen seinen Willen vom Tisch des Königs geholt haben. Schließlich erklärt er dem Offizier der Palastwache, dass es schon seit einiger Zeit böses Blut zwischen Rafik und mir gebe und er sich persönlich für unser angemessenes Benehmen in der Zukunft verbürge. »Hamza ist zwar ein Konvertit, doch als Engländer unterliegt er Euren Gesetzen. Nehmt ihn mit und verfahrt mit ihm, wie es Euch beliebt.«
    Als wir allein sind, fragt ben Hadou: »Welcher Teufel hat euch geritten?«
    Es folgt eine lange, angespannte Stille. Wird sich nun Rafik ein für alle Mal an mir rächen? Ich warte darauf, dass er mich verrät. Dass er mit der Schriftrolle wedelt und verlangt, das Schloss nach dem Sohn des Sultans zu durchsuchen. Doch der Tafraouti überrascht mich, indem er schweigt. Er weiß, dass ben Hadou ihn nicht ausstehen kann, und muss überzeugt sein, dass der Gesandte mich vorzieht; obendrein ist der Zwischenfall im Park noch nicht lange her … Doch dann geht mir auf, dass er ja vielleicht gar nicht im Besitz der Schriftrolle ist, und ohne sie würde jeder seine Anschuldigung für ein Hirngespinst halten. Wahrscheinlich ist sie mit der Tasche zusammen verbrannt. Oder hat Hamza sie? Jedenfalls kann ich ihn nicht des Diebstahls bezichtigen.
    Da wir schweigen, herrscht eine Pattsituation. Schließlich lässt ben Hadou seine Wut an uns beiden aus und droht, uns beim kleinsten Zwischenfall mit dem nächsten Schiff nach Marokko zurückzuschicken, damit wir dort auf das Härteste bestraft werden. Er schickt Rafik hinaus und folgt ihm. Doch an der Tür dreht er sich noch einmal um. »Lass dir die Wunde versorgen«, sagt er und zeigt auf meinen Hals. »Frag einen der Palastdiener nach einem Arzt.« Er greift in seine Tasche, holt ein paar Münzen heraus und drückt sie mir in die Hand. »Das dürfte reichen.«
    Noch ehe ich auf meine Hand blicken kann, ist er verschwunden, und ich halte drei Goldmünzen in der Hand. Genug, um einen Arzt zu kaufen, einschließlich seiner Tochter und des Familienhundes. Na ja, vielleicht übertreibe ich. Trotzdem muss er ein schlechtes Gewissen haben. Vielleicht hat es mit dem Anblick des Affen zu tun.
    Ich wasche das Blut von Amadous Körper und wickle ihn in ein Stück Tuch. Es wird Momo das Herz brechen, wenn er es erfährt. Anschließend nähe ich ächzend und wimmernd die Wunde an meinem Hals selbst und wickle dann eine Art Bandage darum. Am Ende gehe ich nach unten in die Küche, wo sich Kate die Füße am Ofen wärmt. Ich bedanke mich ausgiebig, dass sie die Palastwache gerufen hat, und gebe ihr eine Goldmünze. Sie starrt eine Weile schweigend darauf, und reicht sie mir dann zurück. »Das kann ich nicht annehmen, wirklich nicht.«
    »Ihr würdet mir eine Freude machen.«
    Doch sie schüttelt den Kopf. »Ich habe nur meine Pflicht getan. Wie geht es Eurem Hals?«
    »Es war ein harmloser Kratzer, nichts weiter.«
    »Ein Kratzer? Die Wunde hat stark geblutet. Lasst mich sehen.«
    Sie mokiert sich über meinen Verband und berührt behutsam die Wunde. »Ihr werdet eine Narbe zurückbehalten.«
    »Das überlebe ich auch noch.« Ich lache. »Es ist nur eine von vielen in meiner Sammlung.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Ach, es sind zu viele«, sage ich ein bisschen zu scharf. »Aber ich hätte noch eine Bitte.« Ganz kurz leuchten ihre Augen auf, doch ich merke zu spät, dass sie hoffte, ich hätte meine Meinung über ihr unausgesprochenes Angebot vorhin geändert. Jetzt habe ich sie also mit dem Geld beleidigt und gleichzeitig zum zweiten Mal abgewiesen. Ich habe wirklich kein Glück bei Frauen. Und schon trete ich in das nächste Fettnäpfchen. »Wo würde man den Engländer hinbringen,

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