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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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geschworen!«
    Elli und Fred blickten sich an. Bei diesen Unterirdischen war die Achtung vor den Königen noch groß, und es würde schwer sein, dies zu ändern.
    Am Abend (die Zeit in der Höhle wurde nach der Sanduhr bestimmt) rief man die Kinder in die orangefarbenen Gemächer König Barbedos.
    Der König saß auf dem Thron, sein großer kahler Kopf leuchtete schwach im Schein der phosphoreszierenden Kugeln.
    »Wie seid Ihr untergebracht?« fragte er. »Wie ist das Essen? Habt Ihr vielleicht irgendwelche Wünsche?«
    »Wir haben nur einen Wunsch«, erwiderte Elli, »daß Ihr uns heimziehen laßt.«
    »Das geht nicht«, sagte Barbedo, »erst wenn Ihr uns das Schlafwasser wiedergebracht habt, können wir Euch ziehen lassen.«
    »Dann schickt einen Boten zu den Oberen, damit er dem Scheuch mitteilt, wo wir sind.«
    »Das werden wir nicht tun«, lächelte der König. »Wenn die Oberen erfahren, daß wir Euch zurückhalten, werden sie Euch befreien wollen, was große Unannehmlichkeiten zur Folge haben würde.«
    Elli und Fred blickten sich traurig an.
    Barbedo aber fuhr in bittendem Ton fort:
    »Liebe Fee, was macht Euch schon eine kleine Zauberei aus, wo Ihr doch so viele große vollbracht habt? Ihr seid mit dem Tötenden Häuschen aus der oberen Welt geflogen gekommen und – krak! krak! – auf dem Kopf der bösen Gingema niedergegangen. Ihr habt die mächtige Zauberin Bastinda vernichtet, die Gebieterin der Zauberwölfe und der Fliegenden Affen…« – ›Oh, das hat kein anderer als der garstige Ruf Bilan den Königen hinterbracht‹, dachte Elli. »Und jetzt sollen wir Euch glauben, Ihr könntet uns das Schlafwasser nicht wiederbringen?«
    Alle Worte Barbedos waren aber vergeblich, und verärgert entließ er die Kinder.
    Wieder allein in ihrem Zimmer, beschloß Elli:
    ›Ich werde Ramina rufen, die Mäusekönigin. Sie ist eine kluge Fee, sie wird mir einen guten Rat geben.‹
    Das Mädchen blies in die Silberpfeife, die ihr Ramina einst gegeben hatte. Sie blies wieder und wieder, aber niemand erschien.
    ›Die Zauberkraft der Pfeife reicht wohl nicht bis in das unterirdische Land, deshalb kann die kleine Fee im Mäusefell auch nicht zu uns kommen‹, sagte sich Elli.
    Jetzt wurde sie fast jeden Tag bald zu dem einen, bald zu dem anderen König gerufen. Manchmal mußte sie zwei, drei oder sogar vier Königen auf einmal Rede stehen. Eines Morgens wurde ihr angekündigt, daß der Große Rat sie vernehmen werde. Diese Nachricht erfüllte sie mit Furcht, und sie begann zu weinen.
    »Hör mal, Elli«, sagte Fred, »du kannst ihnen ja ein Schnippchen schlagen. Sag ihnen, du willst es versuchen, ihren Wunsch zu erfüllen, doch könntest du dich für den Erfolg nicht verbürgen. Schon darüber werden sie sich gewiß freuen. Natürlich wirst du dir die Quelle ansehen müssen; du nimmst mich und Toto mit, und dann gelingt es uns vielleicht zu fliehen.«
    »Das hat sich Fred fein ausgedacht«, sagte Toto, »ich bin ganz entschieden für seinen Plan.«
    Elli trocknete sich die Tränen und sagte, das scheine kein übler Plan zu sein.

TOTOS FLUCHT
    Vor der prunkvollen Versammlung der Könige und ihrer Hofleute sagte Elli schüchtern, sie wolle versuchen, den Auftrag zu erfüllen, doch befürchte sie, daß es mißlingen werde. Dennoch lösten Ellis Worte stürmische Begeisterung aus.
    »Endlich!«
    »Höchste Zeit!«
    »Eine so mächtige Fee sollte es nicht schaffen? Unmöglich!«
    Wie betäubt verließen Elli und Fred die Versammlung.
    Am folgenden Tag machte sich eine große Expedition zu der zerstörten Quelle auf. Für den Fall, daß Elli ermüden würde, nahm man eine Sänfte mit. Die phosphoreszierenden Kugeln auf den Hüten der Höhlenbewohner erleuchteten den Weg. Auch Fred Cunning trug jetzt eine Kugel auf seiner Mütze. Von Zeit zu Zeit nahm er sie ab und bestaunte die wunderbare Leuchte. Der Chronist Arrigo, der gleichfalls der Expedition angehörte (er sollte einen Bericht über sie schreiben), erzählte Fred, wie die leuchtenden Kugeln hergestellt werden.
    »Der Leuchtstoff wird aus dem Fell von Sechsfüßern gewonnen«, sagte Arrigo. »Die Tiere werden geschoren, wobei sie aus Mißbehagen schrecklich brüllen. Dann gibt man die Wolle zum Weichen in einen großen Trog mit Wasser, und wenn sie im Dunkeln nicht mehr leuchtet, so weiß man, daß ihr ganzer Leuchtstoff sich im Wasser aufgelöst hat.«
    »Dann wird das Wasser verdampft, nicht wahr?« fragte Fred.
    »Ganz richtig. Auf dem Boden und auf den Wänden des.

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