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Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Scheuch.
    „Und ich, um ein Herz von ihm zu bekommen", sagte der Eiserne Holzfäller.
    „Ich will ihn bitten, mir und Totoschka zu helfen, nach Kansas heimzukehren..."
    „. . . wo ich mit Nachbars Hektor, dem Prahlhans, ein Hühnchen zu rupfen hab", fügte das Hündchen hinzu.
    „Ist Goodwin denn so mächtig?" wunderte sich der Löwe.
    „Das alles ist für ihn eine Kleinigkeit", erwiderte Elli.
    „Vielleicht könnte er mir Mut geben?"
    „Das kann er ebenso leicht, wie mir ein Gehirn geben", versicherte der Scheuch.
    „Oder mir ein Herz", fügte der Eiserne Holzfäller hinzu.
    „Oder mich nach Kansas bringen", schloß Elli.
    „Dann nehmt mich in eure Gesellschaft", bat der Feige Löwe. „Oh, wenn ich ein bißchen Mut bekäme . . . Es ist mein sehnlichster Wunsch!"
    „Das freut mich ungeheuer!" rief Elli. „Das wäre nun der dritte Wunsch, und wenn alle drei in Erfüllung gehen, so führt mich Goodwin in meine Heimat. Komm mit uns..."
    „Und sei uns ein guter Gefährte", sagte der Holzfäller.
    „Du wirst Elli vor den arideren Tieren schützen. Sie sind wohl noch feiger als du, wenn sie schon bei deinem bloßen Gebrüll davonlaufen."
    „Sie sind feige!" brummte der Löwe, „doch werde ich darum nicht mutiger."
    Die Schar machte sich auf den Weg, und der Löwe schritt majestätisch an Ellis Seite.
    Zunächst gefiel auch er dem Hündchen nicht. Es dachte daran, wie er es hatte fressen wollen. Bald aber gewöhnte es sich an ihn, sie wurden Freunde.

DIE SÄBELZAHNTIGER
    An jenem Abend machten sie nach langem Marsch vor einem mächtigen Baum halt, um zu übernachten. Der Eiserne Holzfäller hackte Holz und machte ein großes Feuer an, an dem sich Elli sehr wohl fühlte. Sie rief ihre Freunde, an ihrem Vergnügen teilzuhaben. Der Scheuch lehnte entschieden ab. Er hielt sich in respektvoller Entfernung und paßte auf, daß kein Funke auf seinen Rock fiel.
    „Mein Stroh und das Feuer - das sind Dinge, die keine Nachbarn sein mögen", erklärte er. Auch der Feige Löwe hielt sich dem Feuer fern.
    „Wir wilden Tiere haben fürs Feuer wenig übrig", meinte er. „In deiner Gesellschaft, Elli, werde ich mich vielleicht daran gewöhnen, vorläufig aber habe ich zu sehr Angst davor..." Nur Totoschka fürchtete nicht das Feuer. Er lag auf Ellis Schoß, blinzelte mit seinen kleinen glänzenden Augen und genoß die Wärme. Elli teilte mit ihm das letzte Stück Brot. „Was werde ich morgen essen?" fragte sie, die Krümel sorgfältig auflesend.
    ;,Wenn du willst, so fang ich dir einen Hirsch im Wald", erbot sich der Löwe. „Freilich habt ihr Menschen einen schlechten Geschmack, denn ihr zieht gebratenes Fleisch dem rohen vor. Aber du kannst es ja auf den Kohlen rösten."
    „Oh, nur nicht töten!" flehte der Eiserne Holzfäller. „Ich würde um den armen Hirsch so schrecklich weinen, daß kein Öl in der Welt ausreichen würde, mein Gesicht vor Rost zu schützen."
    „Wie ihr wollt", brummte der Löwe und ging in den Wald. Er kam spät zurück, kauerte sich mit sattem Schnurren abseits vom Feuer hin und richtete seine gelben Augen mit den schmalen Pupillen auf die Flamme.
    Wozu der Löwe ins Dickicht gegangen war, wußte keiner. Er schwieg, und die anderen fragten ihn nicht danach.
    Auch der Scheuch ging in den Wald. Er entdeckte einen Baum, an dem Nüsse hingen, die er mit seinen weichen ungeschickten Fingern pflückte. Sie glitten ihm aber aus der Hand, und er mußte sie im Gras zusammenklauben. Es war finster im Wald wie in einem Keller, doch der Scheuch sah bei Nacht ebensogut wie bei Tag, und die Dunkelheit störte ihn nicht im geringsten. Kaum hatte er aber eine Handvoll Nüsse gesammelt, da fielen sie ihm wieder ins Gras, und er mußte von vorn beginnen. Er tat es dennoch mit Vergnügen, denn er hatte Angst, sich dem Feuer zu nähern. Erst als dieses am Erlöschen war, trat er, den Korb voller Nüsse, auf Elli zu, die ihm herzlich dankte.
    Am Morgen aß sie die Nüsse. Sie bot auch Totoschka welche an, doch dieser wandte sich verächtlich ab. Er war sehr früh aufgestanden und hatte eine fette Maus im Wald erbeutet (glücklicherweise sah es der Holzfäller nicht).
    Die Wanderer zogen weiter. Der Tag sollte ihnen viele Abenteuer bringen. Es verging kaum eine Stunde, als sie an eine Schlucht kamen, die sich nach links und nach rechts hinzog, soweit das Auge reichte.
    Es war eine breite und tiefe Schlucht. Elli kroch auf ihren Rand zu, und als sie hinunterschaute, schwindelte ihr, und unwillkürlich wich sie

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