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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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Angst; im Gegenteil, sie empfand den verwirrten Ausdruck auf den Gesichtern der restlichen Brüder als ungemein befriedigend und holte sofort zum nächsten Schlag aus. Doyles pflegen taktische Vorteile niemals ungenutzt verstreichen zu lassen.
    »Wie ihr seht, bedarf ich keiner Magie, um mit euch fertig zu werden … und ihr kommt im umgekehrten Fall nicht ohne sie aus. Weißt du was, Dominor?«, wandte sie sich an den noch immer von ihrem Fuß am Boden festgehaltenen Bruder. »Das passt euch allen gar nicht, nicht wahr, und das gefällt mir – dass ich euch Staub schlucken lassen kann, ohne mich dabei irgendwelcher Hexerei bedienen zu müssen.
    Oh, und ich würde keinem von euch raten, mir noch einmal zu drohen, mich in irgendetwas zu verwandeln, was quakend über den Boden hüpft«, fügte sie zuckersüß hinzu, dabei verdrehte sie Dominors Arm ein Stückchen mehr, bis er einen zischenden Schmerzenslaut von sich gab. »Auch in der Krötenhülle, die du mir zugedacht hast, würde ich immer noch eine Frau bleiben, und selbst die finstersten Mächte der Hölle haben einer Frau nichts entgegenzusetzen, die stinkwütend auf einen hirnlosen, idiotischen
Mann ist!« Wieder riss sie an seinem Arm. »Wie sieht es aus? Wirst du jetzt den Mund halten und tun, was ich sage? Oder soll ich mein fremdländisches Wissen noch einmal einsetzen und dir die Beine verknoten?«
    Dominor murmelte irgendetwas Unverständliches.
    »Entschuldige, was hast du gesagt?« Kelly verdrehte seinen Arm weiter, achtete aber darauf, ihn nicht auszurenken. Trotzdem erzielte sie die gewünschte Wirkung, mehr oder weniger jedenfalls.
    » Frieden! «
    »Ich vermisse ein ›Bitte‹. Hast du schon vergessen, dass ich auf höfliche Worte wie bitte und danke größten Wert lege?«, erkundigte sie sich betont freundlich. Seine Brüder starrten sie an, wagten aber nicht, ihrem hilflos am Boden liegenden zweitmächtigsten Magier zu Hilfe zu eilen.
    »Frieden … bitte !«
    Er stieß es mit zusammengebissenen Zähnen hervor, aber Kelly gab sich damit zufrieden, ließ ihn los, trat zurück, strich ihre Röcke glatt und zog ihren Stuhl wieder zu sich heran, während er sich vom Boden hochrappelte, Staub von seiner Tunika klopfte und aus seinen Augen Blitze in ihre Richtung schleuderte.
    »Möchte sich noch jemand dagegen aussprechen, dass ich während meines Aufenthaltes in diesem Haus in meiner Eigenschaft als einzige Frau hier für etwas Ordnung sorge? Nein? Hervorragend. Also merkt euch, Gentlemen – schreit mich nicht an, droht mir nicht und behandelt mich höflich und respektvoll, sonst könntet ihr am eigenen Leib erleben, welches Ausmaß an Psychoterror eine Frau auszuüben vermag.«
    Sie nahm wieder Platz und griff nach der vor ihr auf dem Tisch liegenden Gabel.
    »Im Grunde genommen bin ich ein äußerst umgänglicher Mensch«, fuhr sie fort. »Seid nett zu mir, dann bin ich es auch zu euch.«
    »Ich sollte dich trotzdem in eine Kröte verwandeln«, grollte Dominor, zog sich dann aber ohne ein weiteres Wort seinen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder. Morganen behielt ihn scharf im Auge, doch der drittälteste Bruder betrachtete die Frau in ihrer Mitte nur einen langen Moment nachdenklich. Dann seufzte er und fragte so höflich, wie es ihm möglich war: »Wie habt Ihr es geschafft, mich zu Boden zu werfen? Ihr wiegt kaum halb so viel wie ich.«
    »Wie ich schon sagte … das sind Methoden aus meiner Welt. Und wenn Ihr Euch mir gegenüber noch einmal im Ton vergreift, wird es mir ein Vergnügen sein, noch ein paar weitere äußerst schmerzhafte Techniken an Euch zu erproben.« Kelly lächelte breit. »Aber nur, wenn Ihr erneut Eure Manieren vergesst.«
    Dominor starrte sie eine Weile stumm an, dann wandte er sich ab. »Kata sei Dank, dass sie nicht mein Schicksal ist.«
    Der grünäugige, kupferhaarige Bruder neben ihm verschluckte sich vor Lachen beinahe an seinem Saft. Kelly wandte ihre Aufmerksamkeit ihm zu. Ihre Augen verengten sich warnend. »Ja? Ihr wolltet Euch in aller Form vorstellen?«
    Der Mann hüstelte, und der neben ihm sitzende Evanor klopfte ihm hilfsbereit auf den Rücken, bis sein Bruder seine Hand wegstieß. »Äh … ja. Bitte. Und … äh …danke... wenn Ihr so nett wärt …«
    Bei den letzten Worten blitzten seine Augen humorvoll auf, und er bedachte sie mit einem anziehenden Grinsen, welches jedoch wirkungslos von Kelly abprallte. »Wie lautet Euer Name?«
    »Trevan die Katze, fünfter Spross der ehemaligen Familie Corvis

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