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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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damit er uns das abkauft? Unseren Plan von gestern Abend wird er uns so schnell nicht abnehmen. Du hast Schrammen überall am Körper.“
    „Wessen Schuld das wohl ist!?“, brummte ich ihn an. „Eine Wildkatze ist nichts gegen dich.“
    „Du musst es ja wissen“, grinste Halphas. Ich warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu und widmete mich dann ganz meiner Wäsche. Aber er hatte Recht. Mit diesen Kratzern und vor allem mit der Bisswunde am Hals konnte ich nicht heile Welt spielen. Plötzlich hatte ich einen Einfall: „Sagen wir einfach, wir hatten einen klärenden Streit. Der Verlierer muss dem Gewinner aus dem Weg gehen, gleichgültig, wo der sich aufhält, sobald der Bann gebrochen wird.“
    „Und wer hat gewonnen?“, fragte Halphas fasziniert. „Der, der als letztes oben lag?“
    „Keiner. Wir gehen uns einfach so aus dem Weg, du kommst nicht in mein Revier und ich nicht in deines!“, fuhr ich ihn an. Halphas lächelte etwas verkniffen: „Hört sich nach einer Lösung an, zumindest bis Gras über die Sache gewachsen ist.“
    „Natürlich nur bis dann“, knurrte ich. „Denkst du ich vergesse, was du und dein Vater für Arschkriecher seid!“
    „Pfff…“ machte Halphas abfällig. „Lassen wir das lieber. Gehen wir gleich zu Belphegor. Je eher ich dich los bin, desto besser. Er wird trotzdem wissen wollen, wer gewonnen hat.“
    „Ich“, antwortete ich. „Es war meine Idee.“
    Halphas schien davon nicht gerade begeistert, doch dann zuckte er nur mit den Schultern. Ein Diener hatte mir meine inzwischen gereinigten Kleider zurückgebracht und neben dem Eingang auf einen Stuhl gelegt. Halphas hatte sauber Kleidung zum Wechseln dabei gehabt und zog sie sich nun an. Sie war scharlachrot und stand ihm hervorragend. Warum achtete ich auf so etwas? Das hatte ich doch sonst nie.
    Halphas schritt voraus. Den Weg zu Belphegors Gemächern fanden wir schneller als zu der verwüsteten Vorratskammer. Doch unmittelbar davor verharrte Halphas plötzlich, sodass ich fast in ihn hinein stolperte. Gerade wollte ich mich aufregen, als ich von innen lachende Stimmen hörte. Es waren Belphegor und wieder Asmodi, die sich unterhielten.
    „…Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie die Beiden sich zusammen in ihrem Bett wälzen, ihre Freizeit genießen und sich über mich amüsieren, weil ich jetzt zur Abwechslung einmal auf ihre Bälger aufpassen muss“, seufzte Belphegor übertrieben tragisch in Asmodis Richtung. „Und das alles nur wegen einem lächerlichen Streit, den sie vor Jahrhunderten hatten.“
    „Sie können eben nicht mit aber auch nicht ohne einander. Genauso wie ihre missratenden Söhne“, stellte Asmodi fest und streichelte dabei amüsiert durch die goldenen Haare Xaphans, der schlafend auf ihm lag. Mit großen Augen starrten wir uns an. Unsere Väter hassten einander gar nicht? Halphas erholte sich als Erstes von dem Schock und betrat ohne Vorankündigung das Gemach.
    „Was für ein Streit?“, knurrte er gefährlich leise.
    „Oh…“ machte Belphegor langsam. „Wieso sagt mir keiner, dass wir Zuhörer haben?“
    „Am besten holst du den anderen auch gleich rein“, riet Asmodi unbeeindruckt. Ich wartete nun auch nicht länger und folgte Halphas. Noch zu verwirrt und erschüttert, um wütend zu werden. Halphas stemmte seine Hände in die Seiten und wirkte so wie seine personifizierte Sünde: Hochmut. Er schaffte es sogar auf die Dämonenfürsten herabzusehen.
    „Was für ein Streit, habe ich gefragt“, wiederholte er noch einmal, nachdrücklicher, leiser und ziemlich gefährlich. Ohne seine Kräfte besonders gefährlich für ihn.
    „Was für ein Streit?“, Belphegor sah Asmodi etwas ratlos an. Der lächelte nur nachsichtig: „Ach komm schon. Sag es ihnen, vielleicht raufen sie sich dann endlich mal zusammen. Außerdem ist es jetzt ohnehin zu spät. Zumindest dem da kann man nicht so schnell etwas vormachen.“
    Er wies mit einem Fingerzeig auf Halphas, auf den die Sünde des Zorns nun viel besser passte als auf mich. Ich war immer noch zu verwirrt, um in irgendeiner Form zu reagieren. Demnach ging mir auch Asmodis Beleidigung nicht direkt auf. Belphegor schien unruhig, was ungewöhnlich für ihn war und mich noch mehr verunsicherte.
    „Warum immer ich? Also gut“, grummelte Belphegor schließlich undeutlich, ehe er sich an uns wandte. „Es war kurz nach Halphas Geburt. Die genauen Ursachen kenne ich nicht genug, um sie zu nennen, aber es war aus dämonischer Sicht kein Frevel, was

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