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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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natürlich misstrauisch und fragte mich, was er anderes haben wollte als Geld. Den Namen meines Vaters würde er nicht bekommen. Aber ich wollte Marzipan. Ich würde also in sein Geschäft gehen und mit ihm handeln. Er musste sich jedoch mit Geld zufrieden geben. Zögernd willigte ich ein: „Also gut. Sagt Ihr mir auch, wo ich Euren Laden finde?“
    Er tat es und hieß mir auch die Zeit, wann ich ihn dort antreffen könnte. Danach schlenderte er wieder zu seinen Gildenbrüdern. Er hatte bekommen, was er wollte. Ein ungestörtes Gespräch mit mir.
    Ich nahm keinen der Höflinge mit. Nur einen Diener, der mir den Weg weisen sollte. Freilich hatten mir alle abgeraten zu dem Fremden zu gehen, jedoch, es ging schließlich nur um Marzipan. Sie waren also nicht sehr beharrlich in ihrem Bestreben gewesen. Dennoch war mir ein wenig unwohl, als ich vor dem großen Steinhaus stand, in dem Master Mathew lebte und auch seinen Laden hatte. Doch ehe ich es mir anderes überlegen konnte, trat der Kaufmann bereits aus seinem Geschäft. Es war Zufall, denn er schien ebenso überrascht zu sein, wie ich bei seinem Anblick. Er trug keine Goldketten, sein Gewand war noch schlichter und düsterer als das am Hof und er wirkte noch um ein Vielfaches unheimlicher.
    „Der junge Alec“, stellte er nach dem ersten flüchtigen Mustern fest „Kommt Ihr tatsächlich zu mir?“
    „Dem scheint so“, entgegnete ich möglichst unerschrocken. Er verengte seine schwarzen Augen ein wenig und deutete eine knappe Verbeugung an: „Ich fühle mich geschmeichelt. Kommt herein.“
    Ich nickte und tapste vorsichtig hinter ihm her. In seinem Laden lagen überall Ballen von kostbaren Stoffen. Hier und dort standen Dinge, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Figuren aus unbekannten Materialien und Körbe mit feinen Tand. Aber nirgendwo erblickte ich Marzipan. Misstrauisch hielt ich Abstand zu dem fremden Kaufmann.
    „Also, was führt Euch zu mir?“, erkundigte sich Master Mathew.
    „Marzipan“, erklärte ich unumwunden „Ihr sagtet, Ihr wolltet mit mir handeln, wenn ich zu Euch komme.“
    „Ach… Richtig“, er grinste wölfisch. Scheinbar erinnerte er sich erst jetzt. Ich versuchte mich davon nicht einschüchtern zu lassen und sah mich neugierig um. Behutsam betrachtete ich die Gegenstände, nahm sie auf und stellte sie dann vorsichtig wieder zurück.
    „Was ist das alles für Zeug?“, fragte ich schließlich.
    „Dinge aus fernen Ländern, mit denen ich handle. Das was Ihr dort in der Hand haltet, ist aus dem Zahn eines Monsters gemacht, dass dreimal so groß ist wie Ihr“, gab er an. Angewidert stellte ich die Schnitzerei zurück: „Aus einem Zahn? Und so etwas verkauft Ihr? Wo ist Euer Marzipan?“
    „Ich habe keines mehr“, gestand er frei heraus „Aber morgen erwarte ich eines meiner Schiffe zurück. Gut möglich, dass es auch Marzipan bringt.“
    Ich war enttäuscht. Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich mich auf den Geschmack gefreut hatte. Er musste mich durchschaut haben, denn er lachte leise auf: „Nun, vielleicht habe ich doch noch ein wenig von dem Süßkram. Aber nicht im Laden und nicht zum Verkauf.“
    „Ich will es haben“, erklärte ich sofort.
    „Tatsächlich? Was wollt Ihr mir dafür geben?“, erkundigte er sich. Mit verschränkten Armen lehnte er an einer niedrigen Theke und musterte mich interessiert von oben herab.
    „Was wollt Ihr haben?“, ich hatte kein Interesse an langen Verhandlungen.
    „Den Namen Eures Vaters“, verlangte er sofort. Ich legte den Kopf schief: „Hm, den kann ich Euch nicht geben. Sucht Euch etwas aus, was mir zur Verfügung steht.“
    „Ihr meint Euren Körper?“, wollte er wissen und seine Augen verengten sich ein wenig. Ich war verblüfft: „Was wollt Ihr mit meinem Körper?“
    Seine Mundwinkel zuckten spöttisch und er kam plötzlich auf mich zu. Seine Hand strich vertraulich durch mein Haar. Ich bekam eine Gänsehaut, allein von dieser Berührung. Seine Augen musterten mich so intensiv, dass ich ihrem Blick ausweichen musste.
    „Könnt Ihr Euch das nicht denken?“, wollte er rau wissen. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Er lachte trocken auf: „Oh, Ihr wollt die Unschuld spielen? Das wird sicher interessant. Ihr nehmt meinen Handel an? Leiht mir heute Euren Körper und ich gebe Euch soviel Marzipan, wie Ihr für den Moment essen könnt.“
    „Wo ist der Haken?“, wunderte ich mich.
    „Kein Haken. Ein einfacher Handel.“
    „Nur, wenn Ihr mir sagt, was Ihr mit meinem Körper

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