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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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mir, die mich fast zu zerreißen drohte, aber dennoch besinnlich und bestimmt immer weiter zum Höhepunkt trieb. Als wir ihn erreicht hatten, fielen wir erschöpft in die Arme des anderen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass keiner von uns etwas gesagt hatte, seit wir hierher gekommen waren. Mir war auch jetzt nicht danach. Entspannt schmiegte ich mich in Beleths Arme.
    Er zuckte ein wenig zusammen, auch wenn er es zu unterdrücken versucht hatte, spürte ich es dennoch. Ich richtete mich nur minimal auf und murmelte: „Was?“
    „Nichts.“ brummelte Beleth zurück und zog mich wieder auf sich. Aber da fiel es mir selbst wieder ein. Die Wunde auf seinem Rücken. Es musste ihn schmerzen darauf zu liegen. Und sie war immer noch nicht versorgt worden. Ich löste mich abermals von ihm: „Dreh dich auf den Bauch!“
    „Warum?“ wollte Beleth immer noch skeptisch wissen, was mich etwas kränkte.
    „Deine Wunde.“ sagte ich daher nur knapp. Beleth entspannte sich und tat dann tatsächlich wie geheißen. Er hatte eine gute Heilung. Es sah schon nicht mehr ganz so schlimm aus und hatte zu Bluten aufgehört. Behutsam strich ich über den Riss, der auch seine schöne Tätowierung auf dem Rücken zerschnitt.
    „Soll ich sie heilen?“ wollte ich leise wissen.
    „Du kannst heilen?“ wunderte sich Beleth ins Kissen murmelnd.
    „Meine Mutter ist ein Vampir. Mein Speichel hat nun einmal diese Wirkung. Zumindest bei Menschen. Ich weiß nicht, ob es bei dir genauso schnell wirkt.“
    „Ein Versuch ist es wert.“ fand Beleth und ich hörte aus seiner Stimme eine leichte Erregung. Lächelnd schmiegte ich mich von hinten an ihn und begann über die Wunde zu lecken. Sein Blut zu schmecken bereitete mir ein besonderes Vergnügen und auch diese Nähe war einfach nur verlockend.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein Mann, vom Aussehen noch sehr jugendlich, mit langen schwarzen Haar und lieblichen Gesicht starrte ins Innere meines Zimmers, auf unsere verschlungenen Körper im Bett. Er musterte zunächst nur mich, mit seinen grün schimmernden Augen: „Bist du also zurück. Wie war es bei Belphegor?“
    „Merkst du nicht, dass du störst?“ fragte ich erzürnt zurück. Er konnte lange warten, wenn er dachte, dass ich ihm so leicht vergab. Gemächlich glitt ich von Beleth ab, sodass auch er sich etwas aufrichten konnte, um unseren Vater zu sehen. Luzifers Augen weiteten sich erstaunt, als er Beleth erkannte: „Das mit dem Versöhnen hat anscheinend besser funktioniert, als ich erwartet hatte… Wie ist das so schnell gegangen? Du warst keine Woche fort und ich dachte, du hasst ihn.“
    „Nein, habe ich nie getan.“ entgegnete ich süffisant und schmiegte mich an Beleth. Der seinerseits einen Arm um mich schlang und Luzifer neugierig betrachtete. Vielleicht suchte er nach Ähnlichkeiten. Doch die waren nicht gerade offensichtlich. Beleth war ein Riese gegen Luzifer.
    „Ach nein?“ ging Luzifer auf mich ein und lehnte sich an den Türrahmen, die Arme verschränkend „Was war es dann?“
    „Geschwisterliebe.“ flötete ich spöttisch, denn mir als Dämon gefiel der verdorbene Aspekt daran, und gab Beleth einen übermütigen Kuss. Es war mir egal, ob Luzifer uns dabei zusah. Ich hatte lange genug auf Beleth verzichten müssen.

 
     
     
     
    Kapitel 5
    »Sohn der Maßlosigkeit«
     
     
    Dekadenz wohin man blickte. In der Halle aalten sich die Ritter und Höflinge in dem vermeintlichen Reichtum der Krone. In hündischer Demut schmeichelten sie dem König und seiner Familie, sowie seinen derzeitigen Lieblingen, darunter auch ein köstlicher Knabe von unvergleichlichem Liebreiz: Ich.
    Etwas abseits von dem geschäftlichen Trubel rekelte ich mich auf einer kostbaren gepolsterten Liege und ließ mich von den Dienern mit kandierten Früchten und herrlichen Rotwein verwöhnen. Hin und wieder lösten sich die hohen Würdenträger ab, um mir die Langeweile zu vertreiben. Dabei hatten sie noch gar nicht begriffen, womit sie diese zweifelhafte Ehre verdient hatten. Niemand wusste, wer ich war und weshalb der König so vernarrt in mich zu sein schien. Gerüchten zufolge war ich alles, was der menschliche Verstand ersinnen konnte. Sein Bastard, der Prinz eines fernen Landes oder gar sein Geliebter. Es gab nichts, was mir nicht angedichtet wurde, dennoch machte sich niemand die Mühe mich näher zu durchleuchten. Tatsächlich war ich der Spion meines Vaters, denn obwohl ich desinteressiert tat, entging mir keine Kleinigkeit

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