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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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Intrigen oder benutzt seine kleinen Erfindungen.“
    Ich nickte nur. Mit einem recht mulmigen Gefühl schlüpfte ich in die Kleidung und verließ das Zimmer der Beiden, die mich hier her geschleppt hatten. Ohne Zweifel gehörte ich hier her. Dennoch ich war nicht gefragt worden. Mir gefiel nicht, wie hier einfach über mich verfügt wurde. Dann aber fühlte ich mich den Anderen zu unterlegen, als dass ich es gewagt hätte mich aufzulehnen.
    Mit einiger Mühe fand ich die große Halle wieder, in der am Vorabend die Zeremonie stattgefunden hatte. Tatsächlich wartete der Schwarzhaarige hier unten auf mich. Neben ihm stand ein schwarzhäutiger Dämon mit drei kurzen Hörnern. Er musterte mich aus gelben ein wenig melancholisch wirkenden Augen. Nur kurz, dann wandte er sich mit einem schlaffen Lächeln an Rahovart: „Da kommt er. Viel Spaß.“
    Und er verschwand. Ich hätte zu gern gewusst, wie sie das machten und ob ich dergleichen auch vermochte. Aber noch traute ich mich nicht zu fragen. Rahovart wandte sich mir mit verdrießlichem Gesichtsausdruck zu: „Fein. Fangen wir an. Wie viel weißt du schon?“
    „Wovon?“
    „Wovon wohl… Der Hölle, der Welt in der du zu leben gedenkst.“
    „Nichts.“
    „Wunderbar“, seufzte Rahovart und rollte die kohlrabenschwarzen Augen. Sein Körper war in der Tat nur schmächtig, aber er wirkte dennoch geschmeidig und hinterhältig wie eine Schlange. Jetzt forderte er mich auf, Platz zu nehmen und wählte einen anderen Stuhl in unserer Nähe für sich.
    „Also fangen wir bei den Grundlagen an. Du bist auf der Erde aufgewachsen und wusstest nicht wer du bist. Ist das richtig?“
    Ich nickte stumm. Rahovart grunzte zufrieden: „Aber du hast schon begriffen, dass du ein Dämon und dazu ein recht mächtiger bist?“
    Ich zuckte bescheiden mit den Schultern und nickte: „Das behaupten zumindest alle.“
    „Gut, du bist aufnahmefähig, immerhin etwas“, fand der Dämon mir gegenüber scharf. „Deine Macht beruht auf dem Element des Wassers. Das ist selten. Daher kann man davon ausgehen, dass wir deine Erzeuger bald ausfindig machen. Bis dahin werden wir dir das beibringen, was du hier zum Überleben brauchst. Das heißt, ich werde es dir beibringen.“
    Ich nickte wieder nur knapp um zu zeigen, dass ich verstand. Innerlich war ich gespannt auf diesen Unterricht. Rahovart begann wirklich bei den Grundlagen. Er erklärte mir, wie die Dämonen entstanden waren und wann und warum sie sich in die Hölle zurückgezogen hatten. Dann erklärte er mir noch, wie diese aufgebaut war. Er erklärte mir die sieben Sphären und wer über sie gebot. Den Fürsten war ich am Vorabend begegnet und mir wurde im Nachhinein recht mulmig bei dem Gedanken daran, wer da alles vor mir gesessen hatte. Leviathan war nicht dort gewesen, was nicht verwunderlich war, wie mir Rahovart erklärte, das Seeungeheuer blieb am liebsten im Wasser und mied die anderen Fürsten, wenn es möglich war.
    „Und ihr glaubt, dass ich von Leviathan abstamme?“, wunderte ich mich.
    „Nun, es ist nahe liegend. Asmodi und Belphegors Balg sind auf dem Weg, um es herauszufinden“, erklärte Rahovart. „Hast du noch Fragen oder wollen wir diesen Teil des Unterrichts erst einmal dabei belassen? Ich nehme nicht an, dass du deine Kräfte beherrscht, da du zu Fuß gekommen bist. Hast du schon einmal … ‚gezaubert’?“
    Ich schüttelte den Kopf. Rahovart seufzte: „Nun immerhin quatschst du nicht übermäßig viel. Also gut, zunächst musst du dir deiner Kraft bewusst werden. Schließ die Augen und spür in dich hinein.“
    Ich tat wie er mich geheißen hatte. Doch ich spürte nichts Besonderes. Wenn dort etwas gewesen wäre, hätte ich es sicherlich auch schon längst gefunden. Da war nur dieses Rauschen. Unschlüssig öffnete ich wieder die Augen und blickte geradewegs in die von Rahovart. Er sah mich abwägend an, verschloss sich aber sogleich wieder gegen mich und seine Miene wurde undurchdringlich. Ich bekam eine Gänsehaut.
    „Nein, ich merke schon, so wird das nichts.“, knurrte Rahovart. Ein eigenartiger Laut mit seiner klanglosen Stimme. Er erhob sich und bedeutete mir, ihm zu folgen. Wir bestiegen einen Turm. Zumindest benutzten wir nur Treppen die aufwärts führten. Schließlich standen wir ganz hoch oben und sahen auf die triste Landschaft um uns herum. Die Festung des Fürsten der Trägheit, wie ich gelernt hatte, befand sich in ihrem Mittelpunkt und ihre schwarzen Dächer erhoben sich mit einer traurigen

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