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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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es mit einem gemeinsamen Bad, Beleth?“
    Damit trat er auch schon ganz in den anderen Raum und begann seinen geschmeidigen Körper von der Kleidung zu befreien. Beleth schob mich vor sich her, sodass auch wir den Raum betraten. Dann sah er seinem Freund aufmerksam dabei zu, wie der Wasser in einen großen Kübel einließ. Doch noch zögerte er.
    „Was ist mit ihm?“, brummte Beleth kritisch und wies mit einer Bewegung seines maskulinen Kinnes auf mich. Halphas’ Blick fiel nachsinnend auf mich. Schamlos stand er völlig entblößt vor uns. Dann grinste er gefährlich: „Nun, er ist wohl derjenige unter uns, der ein Bad am dringendsten nötig hätte, nicht wahr?“
    Auch Beleth sah an mir herunter. Meine Füße starrten vor Dreck und die Farbe meiner Kleidung war durch den Schmutz kaum noch zu erkennen. Angewidert rümpfte Beleth die Nase und ließ mich zum ersten Mal ganz los. Er vermittelte mir irgendwie den Eindruck nicht der Hellste zu sein. Schließlich hätte er meinen Zustand schon früher bemerken können.
    „Du hast recht“, brummte Beleth nur und seine Augen wanderten weiter über meinen Leib. Irgendetwas veränderte sich an ihrer Ausstrahlung. „Er könnte wirklich ein Bad vertragen...“
    Ich runzelte die Stirn. Sie wollten, dass ich zusammen mit ihnen badete. Der Kübel war wahrlich groß genug, dennoch erschien es mir befremdlich. Alles an diesem Ort erschien mir befremdlich und auch wieder nicht. Es schien irgendwie auch genau der Ort zu sein, zu dem ich gehörte, deshalb fügte ich mich, als Beleth begann mir die Sachen vom Leib zu reißen.
    „Glaubst du wirklich, dass er Leviathans Sohn sein könnte?“, erkundigte er sich dabei. Halphas stellte den Wasserzustrom ab und stieg behaglich seufzend in das dampfende Nass. Beglückt lächelnd setzte er sich zurück und sank gegen den Rand des Bottichs.
    „Wenn er Schwimmflossen und Schuppen bekommt, werden wir es wissen.“
    „Blödsinn“, meldete ich mich zum ersten Mal seit langem wieder zu Wort. Ich hatte selten etwas Absurderes gehört. Ich und Schuppen.
    „Sieh an, er kann ja tatsächlich sprechen“, stellte Beleth grunzend fest und schubste mich weiter in Richtung Zuber. „Und was für eine angenehme Stimme er hat. Ich muss Asmodi recht geben: So etwas kann unmöglich Leviathans Sohn sein.“
    „Du hast deinen Vater doch gehört. Und wenn der so garstige Kreaturen auf der einen Seite schaffen kann und auf der anderen dich, warum sollte so etwas Garstiges wie Leviathan nicht etwas so hübsches zaubern können wie ihn.“
    Ihre Reden machten mich verlegen. Bisher hatte niemand so offenkundig über meine Vorzüge gesprochen. Mit meinen roten Locken und den klaren meergrünen Augen hatte ich meine Gegenüber schnell bezaubert. Ebenso so schnell hatten sie mich aber auch wieder durchschaut, mich Wechselbalg genannt und fortgejagt. Freilich niemals ein zweites Mal.
    Inzwischen stand ich nackt vor ihnen. Ich schämte mich nicht mehr, dennoch war ich mir ihrer Blicke nur allzu bewusst. Etwas an ihnen verstörte mich. Man konnte die angespannte Stille beinahe in der Luft spüren. Schließlich durchbrach Halphas sie, in dem er mit dem Wasser um sich plätscherte. Er lächelte mich zuckersüß an: „Komm schon, Stolas, hab keine Angst. Ich beiße dich auch nicht.“
    „Darauf würde ich nicht vertrauen“, murmelte Beleth undeutlich, wenn auch unverkennbar mit einer Spur Erregung in seiner Stimme. Meine Verwirrung wuchs. Doch ich wehrte mich nicht, als er mich mit sich in die Wanne hob. Seiner Kleidung hatte er sich unbemerkt entledigt. Der damit offen gelegte Körper machte mich wieder sprachlos und seine Tätowierung faszinierte mich. Anscheinend wurde auch Halphas von ihr angezogen, denn er glitt augenblicklich durch das Wasser und strich schwärmerisch über die dunklen Muster. Die Blicke, die sie sich dabei zuwarfen, verrieten mir endgültig in welchem Verhältnis auch sie zueinander standen. Was ich daher erst recht nicht verstand, war, was ich hier in ihrer Wanne zu suchen hatte.
    Doch dann löste sich Halphas plötzlich von Beleth und wandte sich mir mit einem einladenden Lächeln zu. Erst jetzt bemerkte ich mein Herzrasen, das sich nicht beruhigen wollte. Ich schluckte.
    „Wie ist es wohl, solange Zeit auf der Erde zu weilen, ohne zu wissen, wer man wirklich ist…?“, hauchte er nachsinnend. „Sollten wir ihm nicht helfen, sich möglichst schnell hier einzugewöhnen?“
    „Ich glaube nicht, dass das, was du im Sinn hast, ihm dabei

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