Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Cletus.
„Absolut keine Ursache“, versetzte Mondar. „Sie haben uns allen da draußen in der Wildnis das Leben gerettet. Ich möchte etwas mehr für Sie tun, als nur zu danken. Ich nehme an, daß Sie noch einmal mit Dow deCastries sprechen möchten?“
Cletus schaute den Exoten fragend an. Er hatte immer schon Freude an Menschen gehabt, die ihre Grundsätze hatten und ihr Ziel konsequent verfolgten, und in diesen fünf Tagen, seit er Mondar kennengelernt hatte, war ihm die Zielstrebigkeit des Exoten aufgefallen, die der seinen fast aufs Haar glich.
„Ich dachte, deCastries sei zur Hauptstadt Neuland gefahren.“
„Ist er auch“, sagte Mondar, während das Taxi nach rechts in eine breitere Straße einbog und auf ein größeres Gebäude zueilte, einen weißen Zementklotz, auf dessen Dach die Flagge der Allianz wehte. „Aber Neuland ist von hier nur etwa fünfzehn Minuten Luftlinie entfernt. Die Koalition unterhält keine direkten diplomatischen Beziehungen mit unserer exotischen Regierung auf Kultis, und weder unsere Leute noch Dow möchten die Chance für ein Gespräch verpassen. Schließlich ist es die Koalition, die wir bekämpfen – Neuland könnte keine sechs Wochen ohne sie durchhalten. Also werde ich heute Abend in meiner Wohnung eine kleine inoffizielle Party geben – mit kaltem Buffet und allgemeiner Unterhaltung. Eachan und Melissa werden auch anwesend sein. Es würde mich freuen, Sie ebenfalls begrüßen zu können.“
„Ich werde gern kommen“, sagte Cletus. „Darf ich meinen Adjutanten mitbringen?“
„Ihren Adjutanten?“
„Einen Leutnant namens Arvid Johnson – falls ich das Glück habe, daß er noch nicht abkommandiert wurde“, erklärte Cletus. „Einer meiner früheren Studenten an der Akademie. Er hat mich vor einigen Monaten während seines Urlaubs besucht. Und das, was er mir sagte, hat mein Interesse an Bakhalla geweckt.“
„Wirklich? Bringen Sie ihn auf jeden Fall mit.“ Das Taxi hielt am Rande des Bürgersteigs, der zum Eingang des großen weißen Gebäudes hinaufführte. Mondar drückte auf einen Knopf, und die Tür neben Cletus schwang auf. „Bringen Sie mit, wen Sie wollen, sofern es dem Betreffenden angenehm ist. So gegen acht Uhr.“
„Ich werde pünktlich erscheinen“, sagte Cletus. Er wandte sich ab und ließ sich vom Förderband zum Hauptquartier hinauftragen.
„Oberst Cletus Grahame?“ echote der schmalgesichtige junge Leutnant am Empfangstisch hinter der Glastür, die zum Büro des Quartiermeisters führte, als ihm Cletus gegenüberstand. „Sie sollen sich sofort bei General Traynor melden – und zwar umgehend.“
Er hatte eine hohe Tenorstimme und grinste unfreundlich, während er sprach. Cletus schenkte ihm ein freundliches Lächeln, fragte nach dem Weg zum Büro des Generals und ließ den jungen Offizier stehen.
Die Glastür, auf die er schließlich stieß und die die Aufschrift Brigadegeneral John Houston Traynor trug, führte ihn zunächst in ein Vorzimmer, wo ein untersetzter Oberst mit Halbglatze soeben die letzten Anweisungen an einen übergewichtigen Hauptmann erteilte, der hinter dem einzigen Tisch dieses Raumes stand. Der Oberst wandte sich um und erblickte Cletus.
„Sind Sie Grahame?“ fragte er kurz angebunden.
„Richtig, Oberst“, erwiderte Cletus freundlich, „und wie lautet Ihr Name?“
„Dupleine“, gab der andere unfreundlich zurück. „Ich bin der Stabschef von General Traynor.“
„Ich komme in einer Sondermission aus Genf, Oberst“, sagte Cletus.
Dupleine grunzte, drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum durch die gleiche Tür, die Cletus beim Hereinkommen passiert hatte. Cletus schaute den dicken
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