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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zu­rück­keh­ren und Sie ver­ges­sen – und das wird er ver­mut­lich auch tun.“
    „Nicht be­vor ich ihn bei ei­ner falschen Ent­schei­dung fest­ge­na­gelt ha­be, die ekla­tant ge­nug ist, daß er sich we­der di­stan­zie­ren noch ver­ste­cken kann“, sag­te Cle­tus. „Und das ist mei­ne nächs­te Auf­ga­be.“
    „Und was ist, wenn ich ihm sa­ge, was Sie vor­ha­ben?“ frag­te sie. „Neh­men wir ein­mal an, daß an all die­sen wil­den Ge­rüch­ten et­was dran ist. Wenn ich mor­gen nach der Haupt­stadt von Neu­land fah­re und ihm al­les er­zäh­le – wür­de das dann Ih­re Plä­ne zu­nich­te ma­chen?“
    „Nicht un­be­dingt“, sag­te Cle­tus. „Au­ßer­dem glau­be ich nicht, daß Sie das tun wür­den.“
    „Warum ei­gent­lich nicht?“ neck­te sie ihn. „Ich ha­be Ih­nen schon sei­ner­zeit an Bord deut­lich ge­macht, daß ich sei­ne Hil­fe für mei­nen Va­ter und für mich brau­che. Warum soll­te ich ihm kei­ne Neu­ig­kei­ten brin­gen, die für uns vor­teil­haft sind?“
    „Weil Sie mehr die Toch­ter Ih­res Va­ters sind als Sie glau­ben“, mein­te Cle­tus. „Üb­ri­gens wä­re es ei­ne ver­geb­li­che An­stren­gung. Ich bin näm­lich nicht be­reit zu­zu­las­sen, daß Sie sich an de­Ca­stries für ei­ne Sa­che weg­wer­fen, die Eachan und Ih­nen nur Nach­tei­le ein­brin­gen wür­de.“
    Sie starr­te ihn einen Au­gen­blick lang an, wäh­rend sie den Atem an­hielt, dann brach es aus ihr her­aus wie ein Was­ser­fall.
    „Sie ha­ben mir über­haupt nichts zu sa­gen“, fauch­te sie. „Wol­len Sie sich viel­leicht in mein Le­ben und in das Le­ben mei­nes Va­ters ein­mi­schen? Sie ha­ben kein Recht, un­ser Le­ben zu be­stim­men. Wo­her neh­men Sie über­haupt die Frech­heit zu be­haup­ten, Sie wüß­ten, was für an­de­re Men­schen zu­träg­lich oder ab­träg­lich ist? Wie­so spie­len Sie sich zum Rich­ter über Wohl und We­he der Be­völ­ke­rung auf? Wer hat Sie zu dem ge­macht was Sie sind … oder was Sie sich ein­bil­den … Sie Ger­ne­groß …“
    Da­bei rüt­tel­te sie wü­tend am Tür­schloß, wäh­rend die Wor­te aus ihr her­aus­spru­del­ten. Dann hat­te sie es end­lich ge­schafft. Die Tür schwang auf. Sie sprang aus dem Wa­gen und wir­bel­te her­um, um den Wa­gen­schlag zu­zu­schmet­tern.
    „Ge­hen Sie in Ihr Quar­tier zu­rück oder über­all­hin, wo es Ih­nen be­liebt?“ rief sie ihm durch das of­fe­ne Fens­ter zu. „Ich hat­te wahr­haf­tig kei­nen An­laß, mit Ih­nen aus­zu­ge­hen, aber mein Va­ter hat mich dar­um ge­be­ten. Ich hät­te es bes­ser wis­sen müs­sen. Gu­te Nacht!“
    Sie wand­te sich ab und stürm­te die Trep­pe zum Haus hin­auf. Cle­tus blieb al­lein zu­rück in der Stil­le der Mor­gen­däm­me­rung, un­ter ei­nem ver­blas­sen­den Him­mel, der sich un­er­reich­bar über sei­nem Kopf wölb­te.

 
11
     
    „Nun, Oberst“, sag­te Fle­der­maus grim­mig, „was soll ich jetzt mit Ih­nen ma­chen?“
    „Sie könn­ten mei­ne Fä­hig­kei­ten nut­zen, Ge­ne­ral“, mein­te Cle­tus.
    „Ih­re Fä­hig­kei­ten nut­zen!“ Die bei­den stan­den sich im Pri­vat­bü­ro von Fle­der­maus ge­gen­über. Fle­der­maus wand­te sich re­si­gniert ab, voll­führ­te zwei ra­sche Schrit­te, dreh­te sich dann auf dem Ab­satz um und blitz­te Cle­tus er­neut an. „Zu­erst zie­hen Sie die­se Show am Et­ter-Paß ab, und mit viel Glück ma­chen Sie fünf­mal so vie­le Ge­fan­ge­ne, als Ih­nen Leu­te zur Ver­fü­gung ste­hen. Dann ver­an­stal­ten Sie ein Mit­ter­nachts-Pick­nick mit der Ma­ri­ne und keh­ren mit Nach­schub und Gue­ril­las voll­be­la­den nach Bak­hal­la zu­rück. Und zu al­lem Über­fluß neh­men Sie ei­ne Zi­vil­per­son mit an Bord!“
    „Ei­ne Zi­vil­per­son, Sir?“ frag­te Cle­tus.
    „Oh ja, ich ken­ne die of­fi­zi­el­le Ver­si­on!“ un­ter­brach ihn Fle­der­maus barsch. „Und so­lan­ge es ei­ne Ma­ri­nean­ge­le­gen­heit ist, soll es mir egal sein. Aber ich weiß, wer mit Ih­nen da drau­ßen ge­we­sen ist. Oberst! Ge­nau­so­gut, wie ich weiß, daß die­ser jun­ge Holz­kopf, die­ser Li­net, nie auf den Ge­dan­ken ge­kom­men wä­re, die­se Schif­fe vol­ler Gue­ril­las zu ka­pern. Es war Ih­re Show, Oberst, wie vor­dem am

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