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Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Titel: Die Somalia-Doktrin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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nicht sagen. Halt einfach die Augen offen.«
    »Nicht mehr nötig.«
    »Wieso?«
    »Ich habe ihn wohl schon gefunden.«
    Knarrend öffnete sich eine Tür hinter ihm. Er sah sich um. Es war Maxine, die wie immer umwerfend aussah mit ihren strahlenden blauen Augen und dem langen blonden Haar. Sie trug ein enganliegendes weißes T-Shirt mit dem UA-Logo und hautenge Jeans. Sie trat über die Schwelle, zwinkerte ihm zu und zog sich einen Sessel heran.
    Sarah sprach wieder, aber Jim unterbrach sie.
    »Ich sprech dich dann morgen«, sagte er. »Ich muss los.«
    Maxine bedachte ihn mit einem strahlenden Lächeln. »Schwerer Tag?«
    »Eher merkwürdig.« Jim verstaute seinen Laptop wieder im Rucksack.
    »Ach?«
    »Wir haben in der Wüste einen halbtoten Mann gefunden. Trug ein UA-T-Shirt, bisschen wie deines. Harry meint, er hätte ihn nie gesehen. Ging in jüngster Zeit jemand ab?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Irgendeine Ahnung, wer er sein könnte?«
    »Nicht ohne ihn zu sehen.«
    »Hmm.« Jim nahm einen Schluck von seinem Bier. »Der Typ faselte total merkwürdiges Zeug.«
    »Was denn?«
    »Von wegen irgendwelchen Leuten zu helfen und keinem zu trauen.«
    Jim studierte Maxines Reaktion: ihre Augen, die Bewegung ihrer Hände.
    »Delirium vielleicht. Ist ziemlich heiß da draußen. So was kommt ständig vor.« Sie zog ihren Sessel näher an den seinen. »Wie war denn der Rest des Trips?«
    »Bei dem Meeting in Berbera ließ sich auch nicht ein Vertreter der NROs sehen. Ich denke, ich sollte mir als nächstes mal die IDP-Camps draußen auf dem Land ansehen. Man könnte sie in den Finanzierungsvorschlag für USAID mit einbeziehen.«
    »Glaubst du wirklich, die geben uns Geld?«
    »Vielleicht.« Jim streckte eine Hand aus und kippte sie von links nach rechts. »Hängt ganz davon ab, ob sie die Lage für ernst genug halten. Ich bin mir nur nicht sicher, ob UA den Kies überhaupt braucht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil sie die größte NRO der Welt ist und zehn Milliarden Dollar schwer. Und größer als die meisten Behörden. Was meinst du?«
    Er stand auf, um den Kühlschrank zu öffnen, und nahm sich ein weiteres Bier.
    »Krieg ich auch eins?«, fragte Maxine.
    »Sicher.« Er warf Maxine die Dose zu und griff sich eine andere. Zischend lief das Bier in sein Glas.
    »Ich frag mich, wer der Typ wohl war«, sagte er.
    Maxine sah sich um, beugte sich dann vor und flüsterte: »Vergiss das mal, Jim.«
    »Wieso? Gibt’s da was, das ich wissen sollte?«
    »Vor ein paar Wochen hat es zwei Briten erwischt. Beide Freunde von mir. Ist ein gefährliches Pflaster hier, selbst nach afrikanischen Maßstäben. Ich möchte nicht noch einen Freund verlieren.«
    »Schön zu wissen, dass du in mir einen Freund siehst.«
    »Na ja…« Sie lief rot an.
    »Ist nicht mein erstes heißes Pflaster.«
    »Ach ja?« Ihre Augen hellten sich auf und sie beugte sich wieder vor. Er roch ihr frisches Parfum. »Erzähl doch.«
    Jim hätte lieber mehr über den Verletzten erfahren, beschloss aber, für den Augenblick gut sein zu lassen.
    »Ich bin nicht immer Entwicklungshelfer gewesen«, sagte er. »Ich war nach dem College eine Zeitlang in der Army. Ich war im ersten Golfkrieg mit der Ersten Infanterie im Irak.«
    »Wieso bist du nicht dabei geblieben?«
    »Sagen wir mal, dass ich kein großer Befehlsempfänger bin.«
    Sie lächelte. »Das heißt, du warst etwas schwierig.«
    »Ich doch nicht. Die. Ein Offizier schikanierte einen meiner Kameraden. Ich ging dazwischen. Es kam zu einer unschönen Szene. Der Offizier landete im Krankenhaus. Also ging ich, bereiste die Welt, wurde Thaiboxer. Gewann ein paar große Titel. Dann ging mein Club baden. Also wurde ich Journalist und eine Freundin überredete mich, sie nach dem 11. September nach Afghanistan zu begleiten. Sie war Kriegsberichterstatterin. Ich arbeitete als Freelancer für die
New York Times
, die
Washington Post
. Sogar für die
Financial Times

    »Und das hast du auch hingeschmissen?«
    Jim wurde still. Er hatte bereits viel zu viel gesagt. Er hatte die feingeschnittenen Züge seiner verstorbenen Frau vor seinem geistigen Auge, bevor sie wie eine Erscheinung wieder verschwand.
    »Ein Unfall«, sagte er und wandte den Blick ab. »Ich musste aufhören.«
    Maxine musterte ihn intensiv.
    »Ich dachte mir, ich sollte mich nach einem sichereren Job umsehen, einem mit regelmäßigem Gehalt«, sagte Jim. »Also bewarb ich mich bei USAID.«
    »Und was hast du da gemacht?«
    »Anträge auf Zuschüsse

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