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Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Titel: Die Somalia-Doktrin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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ihr unersetzlich seid. Unsere Dienste sind im Irak stark gefragt. Also keine weiteren Verzögerungen mehr.« Sie legte auf und Harry saß zähneknirschend da.
    Eine weitere SMS. Das Ziel war nur noch wenige Minuten entfernt. Patrick blickte herüber und hob den Daumen. Dann sah Harry den Wagen, etwa hundert Meter vor ihnen, ein schwarzer BMW.
    Der Unfall passierte in dem Augenblick, als der BMW auf die Kreuzung fuhr. Mit kreischenden Reifen kam ein großer brauner Geländewagen die im rechten Winkel zu ihm gelegene Straße herauf und rammte ihn. Der BMW wurde herumgeschleudert und krachte gegen einen geparkten Wagen. Blech knitterte, Glas ging zu Bruch. Die Hupe des BMWs ertönte und hörte nicht mehr auf. Wasserdampf trat unter Haube hervor.
    Es kam zu einer kurzen Pause, als wäre vorübergehend die Zeit stehengeblieben. Dann taumelte der Fahrer des BMWs aus dem Wagen, benommen, aber mit einer Waffe in der Hand. Autoraub war in Nairobi an der Tagesordnung. Jeder war jeden Augenblick darauf gefasst.
    Die rechte Hand unter dem Jackett, sprintete Patrick auf den BMW zu. Er trug jetzt eine schwarze Sturmhaube. Als er hinter dem Fahrer war, schoss er ihm einmal in Kopf und einmal in den Rücken. Der Fahrer brach zusammen. Patrick erschoss einen zweiten Mann mit einer Waffe, der auf der anderen Seite aus dem BMW zu gelangen versuchte. Dann warf er eine Handgranate in den BMW, bevor er wieder über die Kreuzung lief. Die Handgranate explodierte in dem Augenblick, in dem Patrick in einer Seitenstraße verschwand. Eine Rauchwolke schoss aus dem BMW und aus dieser Metallsplitter und Glas.
    Der allradgetriebene Wagen hatte inzwischen den Rückwärtsgang eingelegt und war in die entgegengesetzte Richtung verschwunden. Zurück blieb das Wrack des BMW, daneben ein Fahrer, ein Bodyguard, beide tot. Der Verkehr ging weiter, als wäre nichts passiert. Die Leute umfuhren die Szene mit dem einen Ziel, da nicht mit hineingezogen zu werden.
    Harry wartete einen Augenblick, seine Beretta in der Hand für den Fall, dass noch ein Überlebender aus dem Wrack stolpern sollte. Vom Gegenteil überzeugt, ließ er schließlich den Motor an und fuhr zum Stanley Hotel.
    Er hatte noch was zu tun.
    Eine Stunde später schenkte Harry sich im Salon seiner Luxussuite einen Jack Daniels ein, als es klopfte. Es war George, außer Atem und völlig verschwitzt.
    »Harry, es ist was Furchtbares passiert?«
    »Was denn?«
    »Edward ist tot.«
    »Was?« Harry blieb der Mund offen. »Das ist doch nicht möglich. Komm rein.«
    George taumelte in den Salon und sackte auf dem Sofa zusammen. Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
    »Erschossen. Tot. Ermordet. In seinem Wagen, nur ein Stückchen von hier.«
    Harry lehnte sich in seinen Stuhl zurück, als müsse er die Nachricht verdauen. Er nahm einen großen Schluck Whiskey.
    »Was ist denn passiert?«, fragte er.
    »Sein Wagen wurde gerammt. Ein Killer hat ihn erwischt, zusammen mit seinem Fahrer und dem Bodyguard. Die Polizei ist dran, aber es gibt keine Spuren.«
    »Hast du mit denen geredet?«
    »Mit dem leitenden Beamten. Es melden sich keine Zeugen, und das am helllichten Tag. Harry, was sollen wir denn jetzt machen?« George legte den Kopf in die Hände, als würde er gleich in Tränen ausbrechen.
    »Eine furchtbare Nachricht«, sagte Harry. »Ich informiere besser mal gleich den Vorstand. Die wollen wahrscheinlich eine Notsitzung, Telefonkonferenz, was weiß ich.«
    »Aber was sollen wir machen? Wer übernimmt denn jetzt?«
    »Reiß dich zusammen.« Harry stand auf und legte George eine Hand auf die Schulter. »Wir stehen das durch. Ich bitte den Vorstand, mich zum Interims-CEO zu machen, während wir das auf die Reihe bekommen.«
    George hob den Kopf. »Interims-CEO? Wieso das denn?«
    »Weil ich der Qualifizierteste bin. Ich habe die Verhandlungen mit dem Sicherheitsrat geführt, mit MainShield und ich habe die Operation vor Ort geleitet.«
    »Ich dachte, Edward verhandelt mit der UNO?«
    »Wir haben schwierige Zeiten. Als Sicherheitschef bin ich nun mal der geeignete Mann, dafür zu sorgen, dass die Organisation keinen Schaden nimmt. Wir wollen schließlich keinen weiteren Mord in der Führungsriege, oder?«
    George wurde blass. »Du?«, sagte er mit bebender Stimme.
    »Pass auf, was du sagst, George.«
    George starrte ihn an.
    »Wenn du irgendwelche falschen Gerüchte über mich verbreitest, wirst du mir das bezahlen«, sagte Harry. »Haben wir uns verstanden?«
    George entfuhr nur

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