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Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Titel: Die Somalia-Doktrin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Beschwerde. Einige hohe Tiere dort wirbeln ziemlichen Staub auf. Man will mit Ihnen reden. Sie schicken jemanden her.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    Sie kamen auf den Parkplatz, auf dem eine Handvoll Allradfahrzeuge in der Sonne leuchteten; alle hatten das Logo von Universal Action auf den Türen. Jim sah sich nach Nasir und dem Laster um, aber weder der eine noch der andere waren zu sehen. Er wandte sich wieder an Mohammad, der eben die Stirn in Falten zog.
    »Wo ist Ihr Fahrzeug?«, fragte Mohammad.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich eines habe.«
    Mohammad trat auf ihn zu. »Hören Sie mit Ihren Mätzchen auf, Galespi. Sie haben schon genug Scherereien.«
    »Agent Galespi für Sie.«
    Jim trat einen Schritt zurück, drauf und dran, sich abzuwenden und aus dem Staub zu machen. Aber er war zu langsam, er war müde und außerdem war ihm schwindlig. Er griff nach der Waffe, aber die beiden Äthiopier sprangen hinzu und packten ihn, jeder an einem Arm. Sie zerrten ihn auf einen geparkten Land Rover mit getönten Scheiben ein Stück die Straße hinauf zu. Jim wehrte sich, indem er sich den beiden zu entwinden versuchte. Er trat einem der Polizisten so hart gegen das Schienbein, dass er aufschrie. Jim fuhr herum und schlug mit dem Ellbogen nach dem Kinn des anderen, aber der duckte sich seitwärts weg, legte Jim einen Arm um den Hals und drückte zu. Jim schnappte nach Luft.
    Mohammad öffnete eine Tür des Land Rovers und machte eine einladende Geste. »Ich habe Order, Sie ins Büro zu bringen. Machen Sie uns bitte keine Probleme.«
    Die Polizisten verstärkten ihren Griff um Jims Arme und Hals, um ihm klar zu machen, dass er ihnen nicht auskommen würde. Sie zogen ihm die Waffe aus dem Gürtel und schoben ihn auf den Rücksitz, wobei er mit dem Kopf gegen die Türkante stieß. Mohammad setzte sich auf eine Seite, einer der beiden Polizisten auf die andere, als wollten sie ihn zerdrücken. Der zweite Polizist setzte sich hinters Steuer.
    Der Motor sprang an. Jim hatte ein flaues Gefühl im Magen. Hatte Harry hier seine Finger im Spiel? War Sarah etwas passiert? Versuchte Interpol die Operation zu kippen?
    Er blickte aus dem Fenster, als das Fahrzeug losfuhr. Eine Frau einen Steinwurf von der Straße fiel ihm auf. Sie stand auf der Treppe des Hotels, die sie eben heruntergekommen waren. Von weitem sah sie gerade so aus wie jemand, den er kannte: das lange blonde Haar, die elegante Figur. Sie nahm die dunkle Brille ab und starrte herüber, als sie vorbei fuhren.
    Es war Maxine.

Kapitel 20
    Addis Abeba, Äthiopien
21. September 2003
    Sie fuhren durch das Universitätsviertel von Addis. Studenten saßen auf dem trockenen braunen Gras neben der Straße, die einen plaudernd in Gruppen, andere lasen oder hackten auf ihre Notepads ein. Addis ist auf Hügeln gebaut und war ganz anders, als Jim es sich vorgestellt hatte. Der Abend brach herein. Der Himmel darüber war ein konturloses dunkelgraues Wolkenmeer; keine Spur von dem makellosen blauen Himmel, den man sich beim Gedanken an Afrika gemeinhin vorstellt.
    Wieder blickte er von der Seite her den Polizisten neben sich an. Er hatte sich auch nicht einen Zentimeter bewegt. Wie machte der das? Was für eine Selbstbeherrschung. Womöglich hatte er einen Schalter und der stand auf »aus«.
    Der ohnehin schon zähe Verkehr kam zum Stehen, hinter ihnen ein ramponierter grauer Pkw, vor ihnen eine nicht weniger arg mitgenommene, völlig verdreckte Sardinenbüchse von einem Bus. Abgase hingen in der Luft, schwarzbraun wirbelnder Dunst, der über ihnen in der sanften Brise verschwand.
    Jim blickte nach links und rechts. Außer weiteren Fahrzeugen und Fußgängern war nichts zu sehen.
    Das war seine Chance.
    Er hob beiläufig den rechten Arm, als wollte er sich am Rücken kratzen. Im nächsten Augenblick rammte er dem Cop neben ihm den Ellbogen ins Gesicht. Er hörte das dumpfe Knirschen, mit dem die Nase des Mannes brach. Rasch schlug Jim gleich noch einmal zu. Diesmal rammte er ihm die Spitze des Ellbogens gegen die Schläfe. Der Mann sackte bewusstlos zusammen, sein Kopf kippte nach vorn. Mohammad rief etwas, aber Jims linker Ellbogen fuhr ihm gegen die Brust und er schnappte nach Luft.
    Der Fahrer fuhr herum. Jim bekam den Kopf des Mannes mit beiden Händen zu fassen und rammte ihm die Stirn gegen die Schläfe. Er spürte noch das Knacken im Schädel des Cops, bevor er ihm einen Ellbogenstoß ins Gesicht versetzte, der den Mann gegen das Lenkrad warf.
    Mohammad wimmerte. Jim achtete

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