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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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in mir wusste ich, was Don für einer war«, fuhr Madison fort. »Und wenn ich total ehrlich bin, hatte ich wohl auch den Verdacht, dass er verheiratet war, als wir uns kennenlernten. Auch wenn ich immer erzählt habe, ich würde nicht mit verheirateten Männern ausgehen. Die Zeichen waren da. Ich habe sie nur zu gerne übersehen.«
    »Das macht dich noch lange nicht zu einem schlechten Menschen«, sagte Ellis, die sich Madison plötzlich nahe fühlte.
    »Nein, nur zu einem unglaublich dummen«, stimmte Madison ihr zu. »Amy Shackleford war bestimmt selig vor Glück, als ich ihr Don abnahm. Sie bekam das Geld und musste nicht mehr mit ihm leben. Kluge Frau.«
    Madison legte ihre Papierserviette beiseite. Sie beugte sich über den Tisch vor und sah Julia in die Augen. »Du bist auch eine kluge Frau, Julia. Wenn du diesen Mann liebst, wenn du mit ihm zusammen sein willst, mit ihm leben willst, dann tu das! Hör auf, dir Gedanken über die Ehe deiner Mutter, über meine Ehe oder die von irgendwem anders zu machen. Das Leben ist viel zu kurz, um …«
    »Ich bin erst fünfunddreißig«, widersprach Julia. »Ich habe noch jede Menge Zeit.«
    Madison hob eine Augenbraue. »Und wie alt ist Booker?«
    Die Kellnerin kam mit ihren Speisen. Sie setzte die Teller vor den drei Frauen ab. Julia warf einen Blick auf ihr Rührei und den trockenen Toast und reichte der Kellnerin beides zurück.
    »Tut mir leid, aber ich hab’s mir gerade anders überlegt«, sagte sie. »Ich nehme ein Frühstücksburrito mit Frischkäse und Krebsfleisch, dazu ein Würstchen. Und ein Brötchen. Ein altmodisches, großes Brötchen. Mit Butter und Gelee.«
    Sie sah Ellis und Madison an.
    »Ihr zwei habt vielleicht recht«, sagte sie schlicht. »Das Leben ist zu kurz, um trockenen Toast zu essen. An den anderen Sachen arbeite ich noch.«
    Ellis wollte warten, bis alle ihr Essen vor sich hatten. Doch irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und aß den ersten Bissen von ihrem Omelett. »Tut mir leid«, sagte sie. »Das ist gemein. Aber ich kann nicht mehr. Ich kippe gleich um vor Hunger.«
    »Na, mach schon«, sagte Madison und winkte lässig ab. »Mir knurrt selbst der Magen.« Sie hob den Rand des oberen Toasts an und salzte die dunkelrote Tomate.
    »Nicht so sehr wie Ellis«, sagte Julia verschmitzt. »Ich nehme an, sie hat das Frühstück ausgelassen, aber genau weiß ich es nicht, denn sie ist gestern gar nicht nach Hause gekommen.«
    »Das ist doch super, Ellis!«, freute sich Madison. »Meinen Glückwunsch!«

40
    »Da bist du ja!«, rief Ellis, stützte sich auf die Ellenbogen und schirmte die Augen vor der tiefstehenden Sonne ab. »Wo warst du denn den ganzen Tag?«
    Kichernd breitete Dorie neben ihrer Freundin eine Decke im Sand aus. »Ich war … überall.« Sie holte eine People , eine Tube Sonnencreme und eine Wasserflasche aus ihrem Stoffbeutel.
    »Allein?«
    »Nee«, sagte Dorie. »Ich war mit Connor unterwegs. Den ganzen Tag.«
    Ellis schob die Sonnenbrille nach unten auf die Nase und spähte Dorie über den Rand hinweg an. Dories Haar war vom Wind zerzaust, auf der Nase und den Wangen hatte sie einen Sonnenbrand. Über ihrem Badeanzug trug sie ein weites T-Shirt, auf dem vorne das Abzeichen des Sheriffs von Dare County prangte, auf dem Kopf saß eine schwarze Baseballkappe.
    »Ist das so?«
    »Ja, das ist so.« Dorie rollte ein Strandlaken zusammen, legte es sich unter den Kopf, schlug ihre Zeitschrift auf und begann zu summen.
    »Ist das …?« Ellis versuchte, die Melodie zu erkennen.
    »Gib dir keine Mühe«, sagte Dorie leichthin. »Ich garantiere dir, du kennst es nicht.«
    »Summ mal weiter«, forderte Ellis sie auf. Es war ein Spiel, das sie als Kind immer mit Baylor auf langen Autofahrten gespielt hatte.
    Dorie summte den nächsten Takt. »Gibst du auf?«
    »Na, gut«, sagte Ellis. »Was war das denn?«
    »›My Crazy Ex-Girlfriend‹ von Gretchen Wilson.«
    »Countrymusik?«, fragte Ellis mit gespieltem Entsetzen. »Seit wann denn das?«
    »Seit heute«, entgegnete Dorie. »Connor liebt Countrymusik. Nach dem Essen sind wir mit einem Boot gefahren und haben einen Countrysender gehört. Aber nicht dieses alte Zeug. Wir haben Gretchen Wilson gehört, Lady Antebellum und Big und Rich …«
    »Hm«, machte Ellis.
    Dorie sah von ihrer Zeitschrift auf. »Was soll das heißen?«
    »Nichts. Nur hm. Ich meine, du hast diesen Typen erst heute Morgen kennengelernt, als er in seinem Streifenwagen vorbeikam, hast direkt den ganzen Tag mit

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