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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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wette, sie dreht durch.«
    »Mit Sicherheit«, stimmte Dorie zu. »Außerdem hab ich vergessen zu erwähnen, dass er nur zwei Jahre auf dem Community College war. Und«, fügte sie hinzu, »die Krönung: Connor ist Baptist.«
    »Oh«, machte Ellis. »Das bringt sie ins Grab. Mit Sicherheit.«

    Irgendwann schlummerte Ellis ein. Als sie wieder erwachte, war es fast sechs Uhr, und auch Dorie hatte anscheinend gerade ein Nickerchen gehalten. Die Flut kam, und die trägen Wellen rollten gefährlich nah ans Lager der Freundinnen.
    Ellis stand auf und begann, ihre Sachen zusammenzupacken.
    »Wo willst du hin?«, fragte Dorie.
    »Hoch zum Haus«, antwortete Ellis. »Ich hatte genug Strand für heute.«
    Dorie griff nach ihrem Handy und prüfte die Uhrzeit. »Ich bleib noch ein bisschen.«
    »Warum das?«, fragte Ellis und verstaute ihr Buch und ihr Handtuch in der Tasche.
    »Ich war gegen vier Uhr oben auf der Toilette, da war Booker gerade angekommen«, sagte Dorie. »Ich schätze, Julia braucht ein bisschen Zeit für sich.«
    »Verstanden. Dann bleibe ich auch noch hier. Ich habe Booker seit Ewigkeiten nicht gesehen. Wie findest du ihn?«
    »Booker? Ganz in Ordnung. Nicht das, was ich bei Julia erwartet habe. Aber nett. Eher ruhig. Ich wusste ja, dass er älter ist, aber vielleicht hatte ich es verdrängt. Er hat jetzt total graues Haar, was ich persönlich ja echt sexy finde. Julia tut zwar immer so abgehoben, aber sie war wirklich aufgeregt, als er kam. Als ihr vom Mittagessen zurück wart, ging sie sogar zu diesem Salon an der Straße und ließ sich die Fingernägel und einen Brazilian machen.«
    »Autsch«, machte Ellis.
    »Allerdings. Bin ich froh, dass ich von Natur aus rot bin.« Sie sah Ellis an. »Hast du schon mal so was gemacht?«
    »Im Leben nicht!«, sagte Ellis mit Nachdruck. »Ich geh noch nicht mal gerne Augenbrauenzupfen. Da lasse ich mir bestimmt nicht von irgend so einer Tussi kochendes Wachs auf meine Intimzone gießen. Außerdem«, fügte sie hinzu, »hab ich mir bis vor kurzem keine Sorgen um die Pflege dieses Gebiets machen müssen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Dorie grinste. »Bis vor sehr kurzer Zeit, wie ich gehört habe.«
    »Kein Kommentar«, sagte Ellis. »Ich nehme an, Julia hat bereits geplaudert, ja?«
    »Und wie. Was hast du erwartet? Aber wie auch immer«, sagte Dorie. »Ich bilde mir kein Urteil.«
    »Ha!«

    Doch als Ellis und Dorie den Holzsteg zum Haus hochstiegen, entdeckten sie Booker oben auf der Aussichtsplattform. Bäuchlings lag er auf dem Boden und machte mit einer Kamera mit langem Objektiv Fotos vom Haus, während Julia mit einem anderen Objektiv in der Hand daneben stand.
    »Hi, Booker«, sagte Ellis.
    »Hallo!«, grüßte Booker, nahm die Kamera herunter, warf Ellis ein kurzes Lächeln zu und fotografierte dann weiter.
    »Er will das Haus fotografieren, bevor das Licht weg ist«, erklärte Julia.
    »Aha«, machte Ellis. »Wir wollen zum Haus, stört das?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Booker. »Es wäre sogar ganz gut, wenn auf ein paar Bildern auch Menschen zu sehen wären. Wenn ihr auf die Veranda kommt, stellt euch ans Geländer und schaut zu mir herüber bitte, wenn’s geht. Aber nicht direkt in die Kamera gucken, ja?«
    Dorie und Ellis gingen hinüber, traten auf die Veranda und blieben stehen, im ersten Augenblick befangen. Sie schauten über die Dünen in die Dämmerung. Eine leichte Brise drückte das Strandgras nach unten, und große Libellen streiften knapp über die Wedel hinweg.
    »Diese Tageszeit ist so schön«, sagte Dorie und schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Das wird mir echt fehlen.«
    »Ja, mir auch.« Ellis spürte wieder das inzwischen vertraute Stechen in der Brust.
    »Wenn ich nach Hause fahre, werdet ihr mir noch viel mehr fehlen«, meinte Dorie. »Ich hatte vergessen, wie viel Spaß wir immer zusammen hatten. Zu Hause habe ich auch Freundinnen, aber mit euch ist das was anderes.«
    »Bei mir auch«, sagte Ellis. »Ich hab echt keine Lust auf das Ende des Monats.«
    »Du könntest zurück nach Savannah ziehen«, schlug Dorie ihr vor. »In Savannah gibt es massenweise Banken. Und Willas Mann kennt jeden in der Stadt.«
    Ellis lächelte und schaute hinüber zur Garagenwohnung. Tys Bronco war fort, doch er hatte ihr eine SMS geschickt, dass er am Abend wieder im Caddie’s arbeiten müsse.
    »Ich glaube, ich bin durch mit den Banken, Dorie.«
    »Wirklich? Wo willst du dann arbeiten?«
    »Keine Ahnung«, sagte Ellis. Und zum ersten

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