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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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frisch vom Boot. Und ich habe eine Dose Old-Bay-Gewürzmischung geholt. Wir können Shrimps in Biersoße machen.«
    »Was hast du denn noch so da?«, fragte Dorie und beugte sich neugierig vor. Sie holte einen Kopf Romanasalat, eine Gurke und eine Tomate heraus. »Super. Du machst die Shrimps, ich einen Salat.«
    »Na, gut«, gab Julia nach. »Bleiben wir also hier. Aber heute Abend gehen wir essen, damit ich endlich meinen gebratenen Zackenbarsch bekomme. Und ich lade euch ein – wehe, ich höre Widerspruch!«
    Als das Mittagessen fertig war, setzten sie sich gemeinsam an den emaillebeschichteten Küchentisch und überlegten, was sie am Nachmittag unternehmen wollten. Ellis schaute in ihre E-Mails.
    »Hey«, verkündete sie. »Der alte Culpepper hat endlich geantwortet. Um zwei Uhr kommt ein Typ von der Schädlingsbekämpfung und will das Haus einsprühen. Anscheinend können wir erst zwei Stunden später wieder ins Haus rein.«
    »Kein Problem«, entgegnete Julia. »Ich habe ein neues Buch, und der Strand ruft schon nach mir.«
    »Ich glaube, ich hatte heute schon genug Sonne«, sagte Dorie und streckte ihren verbrannten Arm aus.
    »Ich auch«, stimmte Ellis zu. »Hab die Straße runter ein Kino gesehen. Wir könnten doch in eine Nachmittagsvorstellung gehen?«
    »Ein Weiberfilm!« Dories grüne Augen leuchteten auf. »Ich nehme meine große Handtasche mit, dann können wir Cola reinschmuggeln, so wie wir es früher in der Schule gemacht haben. Und wir können vorher beim Supermarkt vorbeifahren und einen Vorrat an Süßigkeiten kaufen.«
    »Na ja …«, Ellis zögerte. »Da hängen doch immer so große Schilder, dass es verboten ist, Getränke und Lebensmittel mitzubringen …«
    Julia stellte ihre Bierflasche ab. »Na, und? Die Schilder hängen da doch nur, damit du im Kino eine Cola für fünf Dollar und eine Popcorntüte für sieben kaufst. Auf die Schilder achtet doch nie einer.«
    »Doch, ich«, Ellis blieb stur. »Was ist, wenn sie uns erwischen? Das wäre doch total peinlich!«
    »Wer soll dich denn erwischen?«, wollte Julia wissen. »Ist ja nicht so, dass es noch Platzanweiser im Kino gibt, so wie früher. Und selbst wenn, was glaubst du, was passiert, wenn einer sieht, dass du deine eigenen Sachen mitgebracht hast? Hm? Meinst du, die entziehen dir den Führerschein? Oder beschlagnahmen deine Lakritze als Schmuggelware?«
    »Hör nicht auf sie, Ellis«, warf Dorie ein. »Ich nehme die Cola und die Karamelldrops in meiner Handtasche mit.« Sie hielt inne, weil ihr einfiel, dass in ihrem neuen Budget kein Platz war für eine Kinokarte in Höhe von sieben Dollar – schon gar nicht für Popcorn im Wert von fünf Dollar.
    Ellis bemerkte Dories plötzlich besorgtes Gesicht. Erneut schlug sie die Mappe auf. »Ich war online und hab mir ein paar Kinogutscheine runtergeladen. Wenn wir vor halb zwei da sind, kosten unsere Karten jeweils nur zwei Dollar. Ich hab einen für jeden.«
    Julia verdrehte die Augen. »Was habt ihr beiden eigentlich ständig mit Rabatten und Nachlässen? Wir sind im Urlaub. Wir haben alle hart gearbeitet und es verdient, uns zu verwöhnen. Wenn ihr so knapp bei Kasse seid, dann sagt es einfach.« Sie griff nach ihrer Handtasche.
    Ellis sah, wie Dorie sich auf die Lippe biss und den Kopf abwandte. »Danke, aber wir zahlen schon selbst«, sagte sie mit bemüht ruhiger Stimme. »Und wenn du nicht mit zwei Rabatthasen gesehen werden willst, können wir das schon verstehen.«
    »Ach, Entschuldigung. Ich wollte nicht … na, ihr wisst schon.« Julia reckte den Hals, um aus dem Küchenfenster zu sehen. »Draußen zieht es sich ein bisschen zu. Wenn ihr noch einen Gutschein übrig habt, könnte ich auch mitkommen. Ich gehe mal davon aus, dass ich heute Morgen eine ganz gute Grundbräune bekommen habe.«
    »Du bist halb Italienerin«, erinnerte Dorie sie. »Du wurdest mit einer Grundbräune geboren. Nicht so wie ich mit diesen blöden roten Haaren und Sommersprossen. Ich bekomme schon einen Sonnenbrand von meiner Nachttischlampe.«

    Ty sah, wie die Frauen sich in den roten Minivan quetschten und den Virginia Dare Trail hinunterfuhren. Es war erst kurz nach eins. Er wartete fünf Minuten, dann noch mal fünf, nur um sicher zu gehen, dass sie nicht zurückkamen. Dann griff er zu seinem Werkzeugkasten, seinem Schlüsselring und ging pfeifend hinüber nach Ebbtide.
    Zögernd blieb er auf der Veranda stehen. Strandlaken waren über die Schaukelstühle gehängt, und die Schwimmsachen – der

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